Ökumenisches Heiligenlexikon

Abdo

auch: Abdon
syrischer Name: ܥܒܕܐ


Abdo und Sennis waren nach der Legende Unterkönige, tatsächlich wohl orientalische Sklaven oder Freigelassene. Unter Kaiser Decius oder Valerian - nach anderen Quellen erst unter Kaiser Diokletian - wurden sie demnach um ihres Glaubens willen im Amphitheater in Rom von Gladiatoren im Kampf getötet.

Abdos Martyrium, Fresko, um 1654, in der Kirche San Marco Evangelista al Campidoglio in Rom
Abdos Martyrium, Fresko, um 1654, in der Kirche San Marco Evangelista al Campidoglio in Rom

Die Gebeine von Abdo und Sennis wurden in den Katakomben des Pontianus beigesetzt, was seit dem 7. Jahrhundert durch die Depositio martyrum bezeugt ist. Papst Damasus I. ließ das Grab mit einer Inschrift versehen. Im 5./6. Jahrhundert kam ein Freskobild an ihrem Grab hinzu. Eine ihnen geweihte Basilika stand über den Katakomben, sie wurde von Papst Hadrian I. restauriert. Papst Gregor IV. übertrug 828 die Reliquien in die Kirche San Marco Evangelista in Rom, danach ist die ihnen geweihte Kirche nicht mehr bezeugt. Im 11. Jahrhundert brachte Bischof Arnulf von Gap Gebeine ins nach den Normanneneinfällen wiedergegründete Benediktinerkloster nach Arles-sur-Tech in Südfrankreich, wo sie in einen alten römischen Sarkophag gelegt wurden; bald schon entsprang diesem Sarg Wasser, dem Heilkraft zugeschrieben wurde, Arles wurde zum Wallfahrtsort.

Statuen am Altar in der Abdo und Sennis geweihten Kapelle in der Kirche in Arles-sur-Tech
Statuen am Altar in der Abdo und Sennis geweihten Kapelle in der Kirche in Arles-sur-Tech

Das Fest von Abdo und Sennis wurde in Rom schon 354 begangen, es war dann in allen liturgischen Büchern enthalten, wodurch sich die Verehrung weit ausbreitete, vor allem in Frankreich und Spanien.

Attribute: als Könige oder Fürsten, mit Schwert, Ähren, Bär
Patron der Kinder, Böttcher und Gärtner, bei Augenkranheiten; der Diözese Perpignan

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Llàtzer Tremullas: Die Reliquien von Abdo und Sennis werden übertragen, 1647, Detail aus dem Altar in der Abdo und Sennis geweihten Kapelle in der Kirche in Arles-sur-Tech
Llàtzer Tremullas: Die Reliquien von Abdo und Sennis werden übertragen, 1647, Detail aus dem Altar in der Abdo und Sennis geweihten Kapelle in der Kirche in Arles-sur-Tech
Llàtzer Tremullas: Auch im Kloster in Arles setzt sich dieses Wunder fort, 1647, Detail aus dem Altar in der Abdo und Sennis geweihten Kapelle in der Kirche in Arles-sur-Tech
Llàtzer Tremullas: Auch im Kloster in Arles setzt sich dieses Wunder fort, 1647, Detail aus dem Altar in der Abdo und Sennis geweihten Kapelle in der Kirche in Arles-sur-Tech

Die Katakomben des Pontianus in Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di Archeologia Sacra.
Die Klostergebäude in Arles-sur-Tech sind seit der Französischen Revolution kommunal genutzt, Kirche und Kreuzgang können im Sommer täglich von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr (im Juli und August bis 19 Uhr) besichtigt werden, der Eintritt beträgt 4 €. (2014)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.08.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München, 1997
• https://www.newadvent.org/cathen/01032a.htm - abgerufen am 13.03.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IX, Herzberg 1995
• Mariano Armellini: Le chiese di Roma dal secolo IV al XIX, Tipografia Vaticana, Rom 1891
• Lexikon der christlichen Ikonographie, begr. von Engelbert Kirschbaum. Hrsg. von Wolfgang Braunfels, 5. Bd., Herder, Freiburg im Breisgau 1973
• http://www.romasotterranea.it/catacombe-ponziano.html - abgerufen am 13.03.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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