Ökumenisches Heiligenlexikon

Gottfried von Cappenberg

1 Gedenktag katholisch: 13. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Mainz und im Bistum Münster
nicht gebotener Gedenktag im Prämonstratenserorden: 14. Januar
Niederlegung der Gebeine in Cappenberg: 16. September
Umbettung der Gebeine 1617: 23. Oktober

Name bedeutet: der Gottesfriede (althochdt.)

Ordensmann, Stifter
* um 1097 in Cappenberg bei Dortmund in Nordrhein-Westfalen
13. Januar 1127 in Ilbenstadt in Hessen


Statue an der Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters Oberzell bei Würzburg
Statue an der Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters Oberzell bei Würzburg

Gottfried aus dem mit den Saliern und Staufern - der Führungsschicht des Reiches - verwandten Geschlecht der Grafen von Cappenberg war verheiratet mit der Tochter des Grafen Friedrich von Arnsberg. Ende 1120 zog er mit Herzog Lothar von Sachsen - dem späteren Kaiser Lothar III. - nach Münster, um diesen bei der gewaltsamen Rückführung von Bischof Dietrich II. zu unterstützen; dabei wurde der Dom dort abgebrannt. Wohl von diesen Greueln beeindruckt, schenkte er gemeinsam mit seinem Bruder Odo 1122 Norbert von Xanten, den er dabei kennen gelernt hatte und von dessen Predigten er überzeugt wurde, seine Burg Cappenberg, damit dort das erste Prämonstratenserkloster in Deutschland eingerichtet werde.

1123 übergab er auch seinen Besitz in Ilbenstadt – die älteste geistliche Niederlassung in der Wetterau - an das Erzstift Mainz, außerdem Varlar in Westfalen - das zuvor Benediktinerkloster war - an die Prämonstratenser. Nach 1124 wurde er selbst Regularkanoniker der Prämonstratenser, setzte sich besonders für Arme und Kranke ein und errichtete in Cappenberg ein Krankenhaus für Arme und Notleidende, in dem er selbst tatkräftig mitarbeitete.

Skulptur am Hochaltar der Kirche in Cappenberg
Skulptur am Hochaltar der Kirche in Cappenberg

Gottfried überredete auch seine Ehefrau Jutta und seine Schwestern Beatrix und Godberga, sich dem Klosterleben zuzuwenden; sie traten in das Cappenberger Chorfrauenstift ein. Dem Drängen des Bischofs von Münster, der das militärisch günstig gelegene Kloster auf der Burg Cappenberg gerne als Bollwerk zur Stützung seiner Herrschaft besitzen wollte, widerstand Gottfried; erst um 1200 wurde es nach Oberndorf - an der Stelle des heutigen Willibrordi-Doms in Wesel - verlegt. 1125 rief Norbert seinen Schüler ins Mutterkloster des Ordens nach Prémontré, wo Gottfried zum Akolythen geweiht wurde. Er begleitete Norbert 1126 auch nach Magdeburg, als dieser dort Erzbischof wurde; nachdem Norbert im neuen Amt seine Reformideen stark veränderte, entfernte sich Gottfried immer mehr von diesem und kehrte schon bald nach Ilbenstadt zurück.

Die Klosterkirche in Ilbenstadt geht auf Gottfried zurück, sein Grab ist im Hochchor dieser Kirche. Reliquien liegen auch in Cappenberg.

Das Mutterkloster des Prämonstratenserordens in Prémontré wurde 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben; die Gebäude werden heute als psychiatrisches Krankenhaus genutzt. Das Kloster Ilbenstadt wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Nach Privat- und Staatsbesitz wurde es 1958 von der Diözese Mainz erworben und zuletzt als Jugend- und Bildungshaus genutzt, aber 2020 geschlossen.

Kanonisation: 1614 erfolgte die Approbation der Verehrung für Cappenberg, am 8. März 1728 die Genehmigung durch Papst Benedikt XIII.
Attribute: Kirchenmodell, Krone, Totenkopf, Brottopf
Patron der Wetterau

Acta Sanctorum

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.07.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001

• http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36090&key=standard_document_38932915 nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Pater Dr. Gabriel Wolf OPraem, Generalpostulator des Prämonstratenserordens in Rom, E-Mail vom 6. September 2013

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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