Ökumenisches Heiligenlexikon

Trudpert

auch: Thudebertus

1 Gedenktag katholisch: 26. April
Diözesankalender Freiburg im Breisgau

Name bedeutet: der glänzend Starke (althochdt.)

Glaubensbote in Alemannien, Einsiedler, Märtyrer
* 5752. Hälfte des 6. Jahrhunderts in Irland oder Schottland
607 (?) in St. Trudpert bei Freiburg in Baden-Württemberg


Trudpert-Kapelle, errichtet am Ort seines Martyriums neben dem ehemaligen Kloster St. Trudpert, 1632 zerstört, 1731 neu erbaut
Trudpert-Kapelle, errichtet am Ort seines Martyriums neben dem ehemaligen Kloster St. Trudpert, 1632 zerstört, 1731 neu erbaut

Trudpert, Sohn einer adeligen Familie, kam der Überlieferung zufolge als Wallfahrer nach Rom und erhielt dort - von Papst Gregor „dem Großen” - den Auftrag, als Glaubensbote in Alemannien zu wirken. Nach der Legende ließ er sich 604 zusammen mit seinen Geschwistern Rupert, der als Bischof dargestellt wird - oft fälschlich identifiziert mit Bischof Rupert von Salzburg -, und Ehrentrudis, dargestellt als Äbtissin, im Münstertal bei Freiburg nieder und erhielt dort Land vom Grafen Othbert. Als er an seiner Einsiedelei im heute nach ihm benannten St. Trudpert eine Kirche errichten wollte, erschlugen ihn zwei Knechte Othberts, die ihm beim Roden helfen sollten, mit einer Axt.

An der Stelle des Martyriums von Trudpert entsprang eine Quelle, darüber wurde eine Kapelle errichtet. 643 sei im Beisein des Bischofs von Konstanz Trudperts Grab geöffnet und sein Leichnam unverwest gefunden worden. Neben Trudperts Todesort entstand - wohl 815 - die Benediktinerabtei St. Trudpert, besiedelt von Mönchen aus St. Gallen. Aus dem Jahr 902 ist die Wiederherstellung der Kirche bezeugt; einen Neubau weihte um 970 Bischof Konrad von Konstanz. Zwischen dem Kloster und den weltlichen Herren der Gegend gab es immer wieder Konflikte um den Besitz der Silberminen im Münstertal. Das Kloster wurde im Dreißigjährigen Krieg 1632 von den Schweden zerstört, danach wieder aufgebaut, die Kirche 1732 geweiht. Das Kloster wurde 1806 säkularisiert, die Kirche Pfarrkirche. Im Kloster ist seit 1918 das Provinzhaus der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef zu St. Marc angesiedelt; seit 1970 ist es der Sitz des Generalmutterhauses.

Am Sontag nach dem 26. April wird bis heute in St. Trudpert das Trudpertsfest gefeiert mit einer Prozession, in der die Reliquien umhergetragen werden.

Attribute: mit Beil und Rosenkranz

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Trudperts Scheinsarkophag, aus dem die Quelle entspringt, flankiert von Ehrentrudis (links) und Trudpert (rechts), in der Kapelle neben dem ehemaligen Kloster St. Trudpert
Trudperts Scheinsarkophag, aus dem die Quelle entspringt, flankiert von Ehrentrudis (links) und Trudpert (rechts), in der Kapelle neben dem ehemaligen Kloster St. Trudpert

Antonio Francesco Giorgioli: Trudpert vor Papst Gregor „dem Großen, 1722, in der Kirche des ehemaligen Klosters St. Trudpert
Antonio Francesco Giorgioli: Trudpert vor Papst Gregor „dem Großen”, 1722, in der Kirche des ehemaligen Klosters St. Trudpert

Antonio Francesco Giorgioli: Trudpert beim Bau der Kirche in St. Trudpert, 1722, in der Kirche des ehemaligen Klosters
Antonio Francesco Giorgioli: Trudpert beim Bau der Kirche in St. Trudpert, 1722, in der Kirche des ehemaligen Klosters

Antonio Francesco Giorgioli: Die Öffnung von Trudperts Grab im Beisein des Bischofs von Konstanz, 1722, in der Kirche des ehemaligen Klosters St. Trudpert
Antonio Francesco Giorgioli: Die Öffnung von Trudperts Grab im Beisein des Bischofs von Konstanz, 1722, in der Kirche des ehemaligen Klosters St. Trudpert




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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.03.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Johannes Schäfer: Der Glaubensbote St. Trupert. Schnell & Steiner, Regensburg 2007

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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