Ökumenisches Heiligenlexikon

Einführung Verzeichnis der Übersichten

26. November

1. † am Samstag, dem 26. November 399, entschlief in Rom, der heilige Papst Siricius, und wurde an der Via Salaria Nuova, Neuen Salzstraße, auf dem Coemeterium der Priscilla beigesetzt. Er war Schüler des Vor-Vorgängers, Papst Liberius, Nachfolger des Damasus (11. Dezember 384/1), auch befreundet mit dem heiligen Ambrosius (4. April 397/3). Seine Grabschrift ist erhalten in der Silvester-Basilika, ad pedes Silvestri (31. Dezember 335/1), also unmittelbar neben dessen Grab:

Liberium lector mox et levita secutus,
post Damasum, clarus totos quos vixit annos,
fonte sacro magnus meruit sedere sacerdos,
cunctus ut populus pacem tunc soli clamaret.
hic pius, hic iustus felicia tempora fecit,
defensor magnus, multos et nobiles ausus
regi subtraheret ecclesiae aula defendens.
misericors largus meruit per saecula nomen.
ter quinos populum qui rexit in annos amore
nunc requiem sentit caelestia regna potitus.
Nachdem er (Siricius) dem Liberius als Lektor, dann auch als Diakon gedient hat,
wurde er nach des Damasus Tod gewürdigt, während der ganzen Jahre, die der hochberühmte (Papst) lebte,
als Hoherpriester am heiligen Quell zu residieren,
auf dass das ganze Volk ihm allein in Frieden zujauchze.
Er war es, der fromm und gerecht glückliche Zeiten brachte,
ein großer Schutzherr, so dass er wagemutig viele Edlen
dem König entzog, die Halle der Kirche verteidigend
(Asylrecht)
Barmherzig, freigiebig, verdiente er ihr für Jahrhunderte einen Namen.
Der in Liebe dreimal fünf Jahre das Volk regierte,
genießt nun die Ruhe, nachdem er das Himmelreich erlangt hat.

Siehe auch 29. Juni, 1/36

2. † an einem 26. November im 7. Jahrhundert, entschlief in Adrianopolis in Paphlagonien, Adrianopel, der heilige Diakon und Säulensteher Alypios Stilites, fast 100 J., der 30-jährig auf eine Säule stieg die er 67 J. nicht verließ.

3. † am Freitag, dem 26. November 975, entschlief in Konstanz in Schwaben, der heilige Bischof Konrad, 75 J., Dompropst und seit 934 Bischof von Konstanz, ein ausgezeichneter Guter Hirt, der aus seinem eigenen Vermögen großherzig für die Armen sorgte. Er machte drei Pilgerfahrten ins Heilige Land. Sein Vater hatte das Nonnenkloster Altdorf gegründet, er gründete die Benediktinerabtei Weingarten. Im Dom zu Konstanz ist nur noch seine Hauptreliquie erhalten; die übrigen wurden in der Reformationszeit in den Bodensee geworfen.

4. † an einem 26. November, um 998, entschlief bei Sparta, Lacedaemonien im Peloponnes, der heilige Mönch Nikon der Grieche, der als Eremit und Einsiedler in Asia gelebt hatte, danach auf der Insel Kreta, nach deren Befreiung vom Joch der Sarazenen, mit dem Eifer eines Evangelisten die christlichen Sitten wieder eingeführt hat. Danach durchzog er Griechenland als Bußprediger; schließlich gründete er die Einsiedelei beim Kloster Chrysopetra und vollendet dort seine letzte Wanderschaft auf Erden.

5. † am Montag, dem 26. November 1151, erlag seinen Verwundungen, im Wald von Fratta Polesine, bei Rogivo, im Venezianischen, der heilige Bischof und Märtyrer Bellino von Padua aus der Paduenser Familie der Bertaldi, der ein ausgezeichneter Verteidiger der Kirche war, von Meuchelmördern der Familie Capodivacca grausam überfallen, an den vielen ihm zugefügten Verwundungen zugrunde gegangen ist. In Padua waren vor ihm zwei Bischöfe, die mit Heinrich IV. gegen den Papst Grego VII. arbeiteten, außerdem gab es viel Neid unter den vornehmen Familien von Padua. Eine ihm feindliche gesinnte Familie kaufte Meuchelmörder und überfiel den Bischof, der eben in Richtung Rom abgereist war. Er wurde geborgen von Landleuten und in ihrer Kapelle in San Giacomo di Lugarano begraben, die aber bald vom Grundwasser unterspült wurde; nach Jahren wurden die Reliquien wieder geborgen und begraben in der Kirche des Hauptortes San Martino di Variano; bis schließlich in Padua die Familie Guarini eine große Kirche zu seiner Ehren bauen ließ und ihn dort beisetzte; auf ihre dringende Einladung hin, kam Papst Clemens XIII. am 26. November 1647 um ihn zu ehren, indem er die Kirche zur Basilika erhob.

6. † am Sonntag, dem 26. November 1178, entschlief im Kloster der Regularkanoniker in Sixt, der selige Abt Pontius Faliciniacensis, Ponzio di Faucigny, der eine Zeitlang Abt von Abondance gewesen, aber auf sein Amt verzichtete um im Alter als einfacher Mönch zu leben.

7. † am Samstag, dem 26. November 1267, entschlief bei Fabriano, im Piceno, der heilige Abt Silvestro Gozzolini, Priester und Kanoniker in Osimo, der 50-jährig, am offenen Grab eines Freundes, den er kürzlich verloren hatte, die Eitelkeit aller weltlichen Dinge eingesehen hatte und sich in die Einsamkeit zurückzog, zuerst in eine Grotte im Apeninn, und der, nachdem er mehrere Orte gewechselt hatte um mehr vor den Menschen verborgen leben zu können, schließlich auf dem Monte Fano 1231 mit der Gründung der nach ihm benannten Silvestriner, nach der Benediktusregel, begonnen hat.

8. † an einem 26. November um 1359, entschlief in Apt in der Provence, die selige Delphina von Signe, Ehefrau des heiligen Elzear von Sabran (27. September 1323/7), diesem als Kind zur Ehe versprochen, die, etwa 16-jährig, zusammen jungfräulich mit ihrem 13-jährigen Bräutigam am Hof zu leben begann und etwa 23-jährig mit ihm zur Vereinbarung ewiger Jungfräulichkeit kam. Nach seinem Tod verbrachte sie die letzten Jahre bei Apt als Einsiedlerin und Helferin der Armen.

9. † am Dienstag, dem 26. November 1585, wurden in York, gehenkt, ausgewaidet und gevierteilt
• der selige Priester und Märtyrer Hugue Taylor, 25 J., und
• der selige Märtyrer Marmaduc Bowes, weil er den Priester in sein Haus aufgenommen hatte.
Siehe auch 12. Februar, 7/5 - 6

10. † am Donnerstag, dem 26. November 1637, entschlief in seinem Geburtsort Bisignano, Cosenza in Kalabrien, der heilige Humilis da Bisignano, Luca Antonio Pirozzo, 55 J., der schon als Junge täglich die heilige Messe mitfeierte und an allen Festtagen die heilige Kommunion empfing. Er wurde eifriges Mitglied in der Confraternita dell’Immacolata Concezione, Bruderschaft von der Unbefleckten Empfängnis. Als 18-Jähriger fühlte er sich zum Ordensleben hingezogen und lebte ein streng anspruchsloses Leben, konnte aber seine Wünsche lange Jahre nicht verwirklichen. 27-jährig gelang es ihm, das Noviziat bei den Minderbrüdern zu beginnen und zwar im Kloster von Mesoraca, Crotone; am 4. September 1610 legte er seine Professgelübde ab. Er diente still und fleißig im Refektorium, im Garten und wo immer seine Hilfe gebraucht wurde. Er hatte außergewöhnliche Gnadengaben, häufig Visionen, die Gabe der Unterscheidung der Geister, der Weissagung, so dass er bald il frate estatico genannt wurde. Obwohl er Analphabet war und nie eine Schule besucht hatte, war er so vertraut mit der Heiligen Schrift und der Glaubenslehre, dass er, von der Heiligen Inquisition, vom Erzbischof von Reggio Calabria, von Professoren geprüft, immer klar und sofort die richtigen Antworten geben konnte. Der Generalminister der Franziskaner visitierte ihn, in Rom musste er vor zwei Päpsten, Gregor V. und Urban VIII., Rede und Antwort stehen, er blieb demütig, gehorsam und fröhlich, zum Staunen aller. Die viele Beachtung leidend, bat er darum, in die Mission gehen zu dürfen, aber das erlaubten seine Oberen ihm nicht. Seinen Familiennamen Umile, Demütig, legte er im Kloster ab, aber diese Tugend zeichnete ihn lebenslang aus. Sein Erdenleben war eine Lichtspur Gottes, der ihn schließlich in sein ewiges Licht aufnahm. Papst Leo XIII. hat ihn am 29. Januar 1882 selig- und Papst Johannes-Paul II. ihn am 19. Mai 2002 heiliggesprochen.

11. † am Freitag, dem 26. November 1751, entschlief in Rom, im Kloster Sankt Bonaventura auf dem Palatin, der heilig Priester Leonardo de Portu Maurizio aus dem Minderbrüderorden, der von Seeleneifer erfüllt, fast sein ganzes Leben verbracht hat mit Predigen, Herausgeben von frommen Schriften und halten von über 300 Volksmissionen in Rom, auf Korsika und in Norditalien. Er förderte vor allem die Betrachtung der 14 Kreuzwegstationen.

12. † am Dienstag, dem 26. November 1839, wurden in Nam Dinh, enthauptet
• der heilige Priester und Märtyrer Tomas, Toma Dinh Viet Du, 56 J., aus dem Predigerorden, und
• der heilige Priester und Märtyrer Dominicus, Daminh Nguyen Van Doan Xuyen, 53 J., ebenfalls aus dem Predigerorden, zugrundegerichtet durch den Gewaltherrscher Minh Mang.
Siehe auch 24. November, 1/41 - 42

13. † am Dienstag, dem 26. November 1889, entschlief in Bassano del Grappa, Vicenza, die selige Gaetana Sterni, 62 J., die 16-jährig den Witwer Liberale Conte mit drei Kindern heiratete, der aber bald starb; die Verwandten des Mannes nahmen ihr die Kinder und verstießen sie, so dass sie 19-jährig wieder zu ihrer Mutter zurückkehrte. Bald trat sie in Bassano ins Kloster der Canossianerinnen (10. April 1835/10), Figlie della Carità, die für schulische Erziehung und caritative Aufgaben sich einsetzten. Aber wenige Monate danach starb auch ihre Mutter und sie musste nach Hause zurück um für ihre jüngeren Geschwister zu sorgen. 26-jährig war sie wieder frei für den ganzheitlichen Dienst für Gott und die Armen. Sie trat ein in das Ricòvero, Asyl für allerlei Hilfsbedürftige und blieb darin die restlichen 36 Jahre ihres Erdenlebens. 33-jährig legte sie privat Gelübde ab, 1865 kam die Profess zweier Gefährtinnen dazu; sie nannten sich Figlie della Divina Volontá, Töchter vom Willen Gottes.1875 wurde ihre Regel vom Bischof von Vicenza approbiert. Ihre sterblichen Überreste ruhen in der der Kapelle des Mutterhauses. Ihre Gemeinschaft wirkt heute in Europa, Amerika und Afrika. Sie wurde am 4. November 2001 seliggesprochen.

14. † am Freitag, dem 26. November 1971, entschlief in Rom, der selige Priester Giacomo Alberione, 87 J., geboren in San Lorenzo di Fossano, Cuneo, der als Vierjähriger schon sagte Ich werde Priester, Mi farò prete! 16-jährig trat er ins Priesterseminar in Alba ein und empfing am 29. Juli 1907 die Priesterweihe. Er wurde zum Spiritual am großen und am kleinen Priesterseminar ernannt, nebenbei predigte er und hielt Vorträge in der ganzen Diözese Alba, aber nahm sich auch Zeit zum Beobachten der kirchlichen und weltlichen Entwicklungen seiner Zeit. Er hielt sich für berufen, wie der heilige Paulus da Evangelium allen Menschen zu verkündigen und zwar mit den Mitteln seiner Zeit. Er veröffentlichte zwei grundsätzliche Bücher, 1912 Appunti di theologia pastorale, Punkte zur Pastoraltheologie, und 1911 - 1915 La donna associata allo zelo sacerdotale, Die Frau, gemeinsam mit dem Eifer des Priesters. Am Todestag Pius X. (20. August 1914/9) gründete er in Alba die Famiglia Paolina, Familie vom heiligen Paulus, offiziell genannt Pia Societá San Paolo, Frommer Verein vom heiligen Paulus. 1915 folgte der weibliche Zweig Congregazione delle Figlie di San Paolo, Kongregation der Töchter vom heiligen Paulus. 1924 kamen dazu die Pie Discepole del Divin Maestro, Fromme Jüngerinnen des Göttlichen Meisters. Don Alberione verkündete das Evangelium durch das gedruckte Wort in regelmäßig erscheinenden Zeitschriften; in seiner Druckerei erschien seit 1912 Vita Pastorale, für die Pfarrer, 1921 die liturgisch-katechetische Zeitschrift La Domenica, 1931 für die Familie wöchentlich Famiglia Cristiana, 1933 folgte La Madre di Dio, 1937 Pastor Bonus, eine Monatsschrift in lateinischer Sprache, 1952 monatlich für Religionslehrer Via, Verità e Vita, und, im selben Jahr, zur lebendigeren bewussten Mitfeier der Liturgie La Vita in Cristo nella Chiesa. Eine kleine Zeitschrift für Kinder war geplant, aber wurde nicht verwirklicht. Große Kirchen baute Don Alberione, in Alba San Paolo, in Alba und Rom je eine A Gesù Mestre, in Rom dazu Regina degli Apostoli. 1926 wurde das Generalat in Rom errichtet, es folgte in Italien und darüber hinaus die Gründung von Niederlassungen. 1938 gründete Don Alberino die dritte Frauengemeinschaft, die Suore di Gesù Buon Pastore, Pastorelle genannt. Während des Zweiten Weltkriegs setzte der Gründer seine Arbeit in Exerzitien, Einkehrtagen und Besinnungszeiten fort. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil war er ein aufmerksamer Beobachter, der keine Sitzung in der Konzilsaula versäumte. Alter und Krankheit machten ihm zu schaffen, aber er ertrug alles so gut er es vermochte. In seinen letzten Stunden auf Erden erlebte er noch mit Freude den Besuch des Heiligen Vaters Paul VI. Am 27. April 2003 wurde er von Papst Johannes-Paul II. seliggesprochen.

Lüttich: Johannes Berchmans: 13. August 1621/10


aus dem MARTYROLOGIUM ROMANUM 2004 übersetzt und in vielen Teilen ergänzt
von † Klaus Martin Reichenbach, Priester der Erzdiözese Köln




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Autor: Klaus Martin Reichenbach - zuletzt aktualisiert am 29.09.2015
korrekt zitieren:
Klaus Martin Reichenbach: Artikel
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