Ökumenisches Heiligenlexikon

Sabinus von Spoleto

auch: von Assisi
italienischer Name: Savino

5 Gedenktag katholisch: 7. Dezember
30. Dezember

Name bedeutet: aus dem Stamm der Sabiner stammend (latein.)

Bischof (?), Märtyrer
um 303 in Spoleto in Italien


Sabinus gilt als Bischof, der in Assisi wirkte als dritter Bischof der Stadt und Nachfolger von Victorinus von Assisi. Einer Überlieferung zufolge wurde er in den Verfolgungen unter Kaiser Maximianus zusammen mit seinen Diakonen Exuperantius und Marcellus (Marcellius) gefangen genommen und nach vielen Martern in Spoleto hingerichtet.

Denkmal nahe der Kathedrale in Fermo
Denkmal nahe der Kathedrale in Fermo

Andere Überlieferung nennt Sabinus Bischof von Fermo, wo er ebenfalls als Märtyrer verehrt wird, der mit drei Kugeln aus Stein zu Tode geschlagen wurde.

Die Legende erzählt, dass Sabinus in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian durch den Statthalter Venustianus gefangen genommen und verhört wurde; die geforderte Verehrung einer Venus-Statue verweigerte er und schleuderte sie zu Boden, deshalb wurden Sabinus beide Hände abgeschlagen. Dann wurden Exuperantius und Marcellus gefoltert und getötet, das geschah am 31. Mai.

Filippo Ricci: Maria Immaculata zeigt Sabinus (links) und einem unbenannten Märtyrer dem Platz zum Bau des Domes von Fermo auf dem Monte Sabulo, 1790, im Dom in Fermo
Filippo Ricci: Maria Immaculata zeigt Sabinus (links) und einem unbenannten Märtyrer dem Platz zum Bau des Domes von Fermo auf dem Monte Sabulo, 1790, im Dom in Fermo 1

Sabinus wurde demnach weiterhin gefangen gehalten, die fromme Witwe Serena - wohl identisch mit Serena von Spoleto - besuchte ihn nun oft im Kerker; dabei heilte er deren erblindeten Enkel Pricianus. Nachdem Venustianus dies erfuhr, ließ er Sabinus zu sich kommen, da auch er an einer Augenkrankheit litt; Sabinus taufte ihn, woraufhin die Augen geheilt waren; zugleich wurden auch Venustianus Frau und seine Kinder getauft. Als der Kaiser dies erfuhr, sandte er den Offizier Lucius nach Assisi, der den Statthalter und seine Familie enthauptete. Dann brachte Lucius Sabinus nach Spoleto und ließ ihn geißeln, bis er daran starb. Serena bestatte ihn dann am 7. Dezember im Grab vor der Stadt.

Sabinus wurde bald schon hoch verehrt. Gut bezeugt ist seine Verehrung in der ihm geweihten Kirche, die im 5. Jahrhundert an der überlieferten Stelle seines Grabes vor der Stadt Spoleto erbaut wurde. Das Grab war eine wichtige Wallfahrtsstätte, Sabinus war einer der beliebtesten Heiligen in Mittelitalien. Auf einem Mosaik in Sant'Apollinare Nuovo in Ravenna aus dem Anfang des 6. Jahrhunderts ist er dargestellt.

Deckenfresko: Sabinus' Martyrium, in der Kirche des ehemaligen Klosters Windberg
Deckenfresko: Sabinus' Martyrium, in der Kirche des ehemaligen Klosters Windberg

Im Mittelalter wurden Reliquien in zahlreiche Städte in Mittelitalien überführt, die sich seiner als Bischof oder Einsiedler rühmen, so z. B. Assisi, Faënza, wo ihm die Kirche San Savino geweiht ist, oder Fermo, das die Überlieferung bewahrt, die Reliquien von Papst Gregor dem Großen erhalten zu haben, was aus einem von ihm geschriebenen Brief an den damaligen Bischof von Fermo geschlossen werden könne. Reliquien kamen 1191 auch ins Kloster Windberg bei Straubing in Bayern.

Sabinus' Gefährten wurden nach der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. aus dem Martyrologium Romanum gestrichen, der Gedenktag verlegt.

Patron von Spoleto, Siena, Assisi und Fermo

1 Das Bild illustriert die Überlieferung, wonach die Diözese Fermo schon im 3. Jahrhundert gegründet worden sei. Mit dieser Überlieferung verbunden ist die Erinnerung an die zwei angeblichen Bischöfe und Märtyrer aus der Mitte des 3. Jahrhunderts, Alexander von Fermo und Philippus von Herakleia, die aber ohne jede historische Grundlage ist.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.02.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Liste_des_%C3%A9v%C3%AAques_d%27Assise - abgerufen am 16.10.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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