Ökumenisches Heiligenlexikon

Adrian Jansen

auch: Becanus, von Hilvarenbeek

1 Gedenktag katholisch: 9. Juli
gebotener Gedenktag im Prämonstratenserorden und im Orden der Franziskaner-Observanten
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln: 8. Juli

Name bedeutet: Bewohner von Hadria (latein.)

Ordensmann, Priester, Märtyrer
* um 1529 in Hilvarenbeek in den Niederlanden
9. Juli 1572 in Gorkum, heute Gorinchem in den Niederlanden


Adrian (rechts) und Jakob, Altarbild im Prämonstratenserkloster in Innsbruck-Wilten
Adrian (rechts) und Jakob, Altarbild im Prämonstratenserkloster in Innsbruck-Wilten

Adrian Jansen - sein Beiname Becanus leitet sich ab von seinem Heimatort Hilvarenbeek - trat mit 15 Jahren in die Prämonstratenserabtei Middelburg ein. Er wirkte als Novizenmeister und KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.. 1560 wurde er Pfarrer in Aagtekerke und 1572 Pfarrer von Monster. 1572 überfielen reformierte Anhänger von Calvin - die Geusen - unter anderem den Pfarrhof und verschleppten Adrian und seinen Mitbruder Jakob Lacoupe, der als Kaplan in Monster wirkte. Dasselbe Schicksal erlitten auch der Dominikaner Johannes von Köln, elf Franziskaner - darunter Theodor van der Eem -, ein Augustiner und vier WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören.; sie mussten unter Schlägen, Beleidigungen und dem Geschrei der Menge durch die Straßen gehen, sich strengen Verhören unterziehen, sie wurden misshandelt und grausam gefoltert, schließlich nach Gorkum - gebracht. Sie lehnten ab, ihren katholischen Glauben zu leugnen und wurden deshalb erhängt.

Reliquien der Märtyrer von Gorkum liegen am Todesort, in Brüssel und in Averbode bei Diest in Belgien.

Adrian (rechts) und Jakob, Altarbild im Prämonstratenserkloster in Innsbruck-Wilten
Claudi Coello: Die Verehrung der Heiligen Hostie durch König Karl II. von Spanien, um 1688, im Nationalmuseum del Prado in Madrid

Die Geusen entfernten in der Kathedrale von Gorkum die Monstranz mit den eucharistischenDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Gaben und warfen sie zu Boden. Einer der Soldaten bereute die Freveltat und barg eine Hostie. Nach Umwegen erhielt König Philipp II. von Spanien 1594 diese Hostie geschenkt und bestimmte als Aufbewahrungs- und Verehrungsortdie die Palast- und Klosteranlage El Escorial bei Madrid. Dort wird sie in der Sakristei der Klosterkirche aufbewahrt und am letzten Sonntag im September sowie am 28. Oktober öffentlich verehrt und in einer Prozession getragen. Die Hostie hat drei Löcher, der Überlieferung zufolge durch den Fußtritt eines der Soldaten, dabei trat demnach Blut aus ihr aus.

Kanonisation: Am 24. November 1675 wurden Adrian und seine Gefährten von Papst Clemens X. selig- und am 29. Juni 1867 von Papst Pius IX. heiliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• http://www.premontre.org/subpages/hagiologion/hag-viti/hgadrian1.htm
• Pater Dr. Gabriel Wolf OPraem, Generalpostulator des Prämonstratenserordens in Rom, E-Mail vom 6. September 2013
• https://www.die-tagespost.de/kirche/spiritualitaet/das-eucharistische-wunder-von-gorkum-in-el-escorial-art-232458 - abgerufen am 29.10.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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