Ökumenisches Heiligenlexikon

Hadrian von Nikomedia

lateinischer Name: Hadrianus
auch: Adrian

1 Gedenktag katholisch: 8. September
gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 16. Juni
Gedächtnis IV. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse (z.B. am 15. Januar das Fest IV. Klasse von Maurus von Subiaco auf das Fest III. Klasse von Paulus von Theben, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
(Übertragung der Gebeine)
Todestag: 4. März
Übertragung der Gebeine nach Grammont: 27. Mai

1 Gedenktag orthodox: 26. August

1 Gedenktag armenisch: 26. August
liturgische Feier am 4. Dienstag nach dem Assumptionssonntag

1 Gedenktag koptisch: 26. August

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 26. August

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 4. März, 26. August
Übertragung der Gebeine nach Rom: 8. September

Name bedeutet: Bewohner von Hadria (latein.)

Märtyrer
* in Rom
4. März um 305 in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei


Ikone in der Klosterkirche Santa Maria in Grottaferrata
Ikone in der Klosterkirche Santa Maria in Grottaferrata

Hadrian musste nach der Legende als Hauptmann der römischen Armee unter Kaiser Galerius und dessen Mitregenten Maximian 23 Christen verfolgen. Deren Standhaftigkeit bekehrte ihn und führte zum eigenen Martyrium: auf einem Amboss wurden ihm mit einer Eisenstange die Beine zerschmettert und mit einem Beil die Hand abgehauen. Seine Frau Natalia stand ihm, Mut zusprechend, bei; ihr erschien er nach seinem Tod, beschützte ihr Schiff im Sturm und verkündete auch ihr den Martertod. Sie brachte seine Gebeine nach Byzanz - das heutige Ístanbul -, wo sie beigesetzt wurden.

Manche Überlieferung kennt Hadrian als Sohn von Kaiser Probus, der in den angeblichen Verfolgungen unter Kaiser Licinius nach 314 in Nikomedia starb.

früher Gebäude der römischen „Kurie”, das Sitzungsgebäude des römischen Senats, um 630 in die Kirche San Adriano umgewandelt, 1931 bis 1937 wieder zurückgebaut
früher Gebäude der römischen Kurie, das Sitzungsgebäude des römischen Senats, um 630 in die Kirche San Adriano umgewandelt, 1931 bis 1937 wieder zurückgebaut

Die Leidensgeschichte Hadrians ist griechisch und lateinisch überliefert. Reliquien wurden im 7. Jahrhundert an einem 8. September nach Rom überführt, Papst Honorius I. ließ daraufhin um 630 den Saal des Gebäudes der Kurie des Senats im Forum Romanum in die Kirche San Adriano umwandeln. Im 12. Jahrhundert wurde Hadrians Verehrung in Westfrankreich und in den Niederlanden verbreitet, seit dem 14. Jahrhundert ist er Patron gegen die Pest.

Attribute: mit Beil, Amboss, Eisenstange, abgehauener Hand
Patron von Grammont 1; der Boten, Bierbrauer, Schmiede, Gefängniswärter und Soldaten; gegen plötzlichen Tod, eheliche Unfruchtbarkeit und Pest

1 Dass Hadrian auch Patron von Lissabon sei, konnte ich nicht verifizieren.

Das Ausgrabungsgelände, das seinen Namen nach dem Forum Romanum hat, kann täglich ab 8.30 Uhr besucht werden, die Schließung erfolgt von April bis September um 19 Uhr, sonst früher je nach Einbruch der Dunkelheit, der Eintritt beträgt - einschließlich Besuch des Kolosseums - 12 € und kann teilweise nur mit Bank- oder Kreditkarte bezahlt werden. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.11.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München, 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Peter Cornelius Claussen: Die Kirchen der Stadt Rom im Mittelalter 1050-1300: A-F. Franz Steiner Verlag Stuttgart, 2002
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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