Ökumenisches Heiligenlexikon

Amadeus von Lausanne

französischer Name: Amédée auch: von Clermont

1 Gedenktag katholisch: 27. August
gebotener Gedenktag im Bistum Lausanne-Genf-Fribourg: 30. August
nicht gebotener Gedenktag im Trappisten- und Zisterzienserorden: 30. August

Name bedeutet: der Gott Liebende (latein.)

Mönch, Bischof von Lausanne
* 1110 in Chatte bei Grenoble in Frankreich
27. (?) August 1159 in Lausanne in der Schweiz


bild im Bischofshaus in Lausanne
Bild im Bischofshaus in Lausanne

Amadeus war Sohn von Graf Amadeus dem Älteren von Clermont in Savoyen, der verwandt war mit dem Geschlecht des deutschen Kaiser Konrad II. Nach dem Tod seiner Mutter kam Amadeus 1119 zur Erziehung ins Kloster Bonnevaux - im heutigen Ortsteil von Villeneuve-de-Marc bei Vienne - der Zisterzienser, wo dann auch sein Vater in den Orden eintrat. Zusammen mit seinem Vater wechselte Amadeus 1121 in die Benediktinerabtei Cluny und kam von dort an den Hof von Kaiser Heinrich V., wo er im Kriegshandwerk ausgebildet wurde; aber das höfische Leben missfiel ihm schon bald, deshalb trat er 1125 ins Zisterzienserkloster Clairvaux - im heutigen Longchamp-sur-Aujon - ein. 1139 wurde er von Bernhard zum Abt des neuen Klosters Hautecombe in Savoyen ernannt, das 200 Mönche umfasste. Ob seines Organisationstalents, seiner Grundsatztreue und seiner wissenschaftliche Qualifikation nannte man ihn den Weisen von Savoyen. Nach dem Tod seines Vaters 1140 stiftete er das Zisterzienserinnenkloster Laval-Bénite in Saint-Pierre-de-Bressieux.

Kathedrale Notre Dame in Lausanne, erbaut 1170 bis um 1235, 1275 durch Papst Gregor X. Maria geweiht
Kathedrale Notre Dame in Lausanne, erbaut 1170 bis um 1235, 1275 durch Papst Gregor X. Maria geweiht

1144 sollte Amadeus zum Bischof von Lausanne ernannt werden, was er zunächst ablehnte und erst auf Bitten von Papst Lucius II. annahm; im Januar 1145 wurde Amadeus geweiht. Er verwaltete ab 1147 zugleich die Grafschaft Savoyen, da der Graf am 2. Kreuzzug teilnahm. Amadeus weihte der Überlieferung zufolge seine Kathedrale in Lausanne der Maria, nachdem er durch seine Schwester auf wunderbare Weise einen Handschuh der Jungfrau erhalten hatte, der lange in der Kathedrale verwahrt wurde. Amadeus besuchte oft seine Gemeinden und weihte - wohl 1148 - auch die damals aus Holz gebaute Kirche im Bergdorf Grindelwald der Maria. Seine HomilienEine Homilie (von griech.„ὁμιλεῖν”, „vertraut miteinander reden”) ist eine Art von Predigt. Während eine Predigt die Großtaten Gottes preist (lat. „praedicare”, „preisen”) und Menschen für den Glauben begeistern will, hat die Homilie lehrhaften Charakter. bezeugen seine überaus starke Verehrung der Maria und sind Quelle für Erkenntnisse über die Marienfrömmigkeit jener Zeit. Papst Pius XII. zitierte Amadeus 1950 bei der Verkündigung des Dogmas von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel.

Gegen Ende seiner Amtszeit kämpfte Amadeus für die Freiheit seines Bistums und der Stadt Lausanne gegen den Grafen von Genf; deshalb musste er zeitweise nach Moudon fliehen, das seit 1101 zum Besitz des Bischofs von Lausanne gehörte; auch dort wurde er von Soldaten des Grafen bedrängt. Nachdem er nach Lausanne zurückkehren konnte, wurde er von verschiedenen Krankheiten geplagt; Ärzte rieten ihm, zur Heilung sexuelle Beziehungen zu jungen Frauen zu haben, was damals als Therapie galt, aber Amadeus lehnte ab.

Amadeus wurde in der Kathedrale in Lausanne beigesetzt, ein Schrein mit Reliquien steht heute im Bischofshaus.

Kanonisation: Amadeus' Verehrung wurde 1710 und 1903 erneut genehmigt.

Informationen zum Kloster Hautecombe: => Bonifatius von Canterbury

Schriften von Amadeus gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.04.2021

Quellen:
• Erhard Gorys: Lexikon der Heiligen. dtv, München 1997
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Infotafel in der Kirche in Chatte
• http://www.diocese-lgf.ch/de/bistum/nuit-des-musees-2015/45-saint-amedee-de-clermont.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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