Ökumenisches Heiligenlexikon

Amalar Fortunatus von Trier

auch: Hamularius, Ameler, Amalheri, Amelarius, Amalerius, Amalharius, Hamelarius

1 Gedenktag katholisch: 10. Juni

Name bedeutet: der Adler der Amaler (einem ostgotischen Adelsgeschlecht) (althochdt.)

Erzbischof von Trier, Primas von Gallien
* um 775 bei Metz in Frankreich
um 850 in Metz in Frankreich


Amalar Fortunatus war von 796 bis 804 ein Schüler von Alkuin an der Klosterschule in Tours. 809/810 wurde er Erzbischof von Trier und war damit auch Primas von Gallien. 813 reiste er im Auftrag von Kaiser Karl „dem Großen” nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - zu Kaiser Michael I. Als Parteigänger von Kaiser Ludwig dem Frommen unterstützte er dessen Reform der Kirchenorganisation, was aber auch Widerstände provozierte und wohl zu seinem Rückzug vom Bischofsamt führte, der spätestens 816 erfolgte.

Um 822 verfasste Amalar die Liber Officialis oder De ecclesiasticis officiis in drei Bänden, die später weitere Ergänzungen erhielten. 831 reiste er nach Rom, um von Papst Gregor IV. ein römisches Antiphonar - das liturgische Buch mit den Melodien und Texten aller Gesänge des Stundengebets - zu bekommen. Aus diesen Texten stellte er 832 im Kloster in Corbie das Liber de ordine antiphonarii, eine neue Liturgie für das Fränkische Reich zusammen und wurde damit Wegbereiter der einheitlichen Liturgie nach römischem Brauch und der gregorianischen Gesänge. 835 wurde er nach der SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Diedenhofen / Thionville als Nachfolger des abgesetzten Erzbischofs Agobard von Lyon eingesetzt. Dort setzte er seine liturgischen Reformen durch, deshalb wurde er 838 von dem Diakon Florus von Lyon der Ketzerei angeklagt; auf der Synode von Quierzy 1 wurden einige von Amalars Texte als Irrlehre verurteilt und er wurde als Bischofsvertreter abgesetzt, auch weil Agobard sich inzwischen mit dem Kaiser ausgesöhnt hatte und wieder in sein Bischofsamt eingesetzt wurde.

Im Alter lebte Amalar dann wohl in Metz, dort soll er begraben wordem sein.

Irrtümlich ist die verschiedentlich zu lesende Nachricht, Amalar habe im Kloster Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains gelebt, ebenso die Nachricht, er sei von Papst Sergius II. zum Kardinal ernannt worden.

1 In Quierzy stand eine der wichtigsten Königspfalzen der Karolinger, von der aber keine Reste erhalten sind - die Ergebnisse von Ausgrabungen zu Anfang des 20. Jahrhunderts sind in der Wissenschaft nicht anerkannt. Ein Gedenkstein in der Ortsmitte erinnert an die ehemalige Residenz.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.07.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://de.wikipedia.org/wiki/Amalarius - abgerufen am 25.07.2022
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Amalaire - abgerufen am 25.07.2022
• https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigspfalz_Quierzy - abgerufen am 25.07.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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