Ökumenisches Heiligenlexikon

Ananias von Lakedaimon

auch: von Sparta
Taufname: Anastasius voller Name: Ananias Theofilis-Lampardis

1 Gedenktag orthodox: 15. April

Name bedeutet: Geschenk Gottes (hebr.)

Metropolit von Lakedaimon / Sparta, Märtyrer
* in Dimitsana auf dem Peloponnes in Griechenland
15. April 1767 in Mystras auf dem Peloponnes in Griechenland


Georgskirche aus dem 14. Jahrhundert, die Kloster- und Bischofskirche in den Ruinen von Palaia Karioupoli bei Drosopigi
Georgskirche aus dem 14. Jahrhundert, die Kloster- und Bischofskirche in den Ruinen von Palaia Karioupoli bei Drosopigi

Anastasius, Sohn von Stasinos von Akovas und seiner Frau aus der bedeutsamen Familie Lambardpoulos, wurde im damals neuen Kloster Filosofou nahe Dimitsana ausgebildet und vor 1741 Bischof von Karioupoli - den heutigen Ruinen Palaia Karioupoli bei Drosopigi - auf der Halbinsel Mani 1. 1747 wurde er zum Erbischof von Dimitsana ernannt. 1750 wurde er Metropolit von Lakedaimon / Sparta mit Sitz in Mystras - den heutigen Ruinen bei Sparta.

In Mystras ließ Anastasius 1754 auf eigene Kosten die Demetrios von Saloniki geweihte Metropoltankirche renovieren und ein neues Amtsgebäude - das heutige archäologische Museum - errichten. Im Auftrag der lokalen Regierung hatte er wichtige Ämter inne.

Gedenkstätte für Ananias' Martyrium an der Metropolitankirche in Mystras; bei unserem Besuch 2019 war sie wieder entfernt
Gedenkstätte für Ananias' Martyrium an der Metropolitankirche in Mystras; bei unserem Besuch 2019 war sie wieder entfernt

Aus seiner einflussteichen Position als Metropolit von Mystras heraus arbeitete Anastasius daran, den Aufstand gegen die Osmanischen Herrscher zu organisieren. So ließ er in seinem Heimatort alte Mühlen wieder in Betrieb nehmen, damit dort heimlich Schießpulver für den Aufstand hergestellt werden konnte, und einen Aquädukt bauen. 1764 übernahm ein neuer Statthalter die Regierung auf dem Peloponnes; er führte harte Maßnahmen zur Unterdrückung des griechischen Aufstandes ein. Vier griechische Beamte wurden am Amtssitz des Stadthalters in Tripoli erhängt.

Ananias wollte man mit einem Aufgebot von 150 berittenen Soldaten abholen, doch er verteidigte sich in seinem Metropolitenpalast in Mystras mit Hilfe von 30 Kämpfern, von denen 10 aus Dimitsana gekommen waren. Neun Tage lang gelang die Verteidigung, dann waren die Vorräte ersschöpft, Ananias und zwölf Kämpfer starben, der Rest konnte fliehen; Ananias wurde an seinem Amtssitz enthauptet.

Ananias' Kopf wurde als Trophäe zum Statthalter nach Tripoli gebracht, sein Körper wurde in Mystras bestattet.

1 In jener Zeit verließen die Bewohner den Ort Karioupoli - die heutigen Ruinen Palaia Karioupoli und zogen vom Berg herab in den näher am fruchtbaren Tal gelegenen Ort Maniakowa, der von slawischen Zuwandereren gegründet worden war und in dem Mitglieder der kaiserlichen Dynastie der Phokas auf der Festung Kavallierakis - Fokas lebten, die damals als Trutzburg gegen Eindringlinge auf die Halbinsel Mani diente. Vor 1749, also offenbar unter Ananias, wurde der Bischofssitz ebenfalls dorthin verlegt und, weil er als Sitz des Würdenträgers bedeutend war, der alte Ortsname übertragen. Die Diözese Karyoupolis wurde 1833 nach Gythion verlegt.

Das neue Kloster Filosofou ist zu erreichen zu Fuß von Dimitsána aus nach 11 km Wanderung durch die Schlucht oder mit dem Auto auf einem zuletzt sehr schmalen, weitgehend asphaltierten Fahrweg von 14km Länge und ist meist geöffnet. Der diensthabende Mönch öffnet auch das Katholikon, wenn man ihn in der Rezeption darum bittet; Spende nicht vergessen! (2019)
Die Ruinen von Mystras sind täglich von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr, im Sommer bis 19.30 Uhr (abhängig von Verfügbarkeit von Personal - das meint die durch die Institutionen der EU nach der Finanzkrise verordneten Sparmaßnahmen) zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 12 €. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.05.2019

Quellen:
• https://poimin.gr/agiokatatachthike-o-ethnomartyras-mitropolitis-ananias-labardis - abgerufen am 20.07.2023
• https://el.wikipedia.org/wiki/Καρυούπολις - abgerufen am 20.07.2023
• https://sites.google.com/site/gpapadothomakos/axiotheata/agios-georgios - abgerufen am 20.07.2023
• https://sites.google.com/site/gpapadothomakos/istoria - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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