Ökumenisches Heiligenlexikon

Andreas Rubljow

russischer Name: Andrej
auch: Rublëv

1 Gedenktag orthodox: 29. Januar, 4. Juli

Name bedeutet: der Mannhafte (griech.)

Mönch, Ikonenschreiber
* um 1360
29. Januar 1430 (?) in Moskau in Russland


Rubljow wurde wohl vor 1405 Mönch mit dem Ordensnamen Andrej, er gilt als Schüler von Sergius von Radonezh. Andrej lebte dann zusammen mit anderen Ikonenschreibern im Andronikow-Kloster in Moskau. Erstmals erwähnt wurde er als Ikonenschreiber in der Verkündigungskirche im Kreml. Die Kirche seines Klosters wurde von ihm ebenso ausgemalt wie im Jahr 1408 die Kirche der Entschlafung der Gottesmutter in Wladimir - eines der Hauptheiligtümer des Großfürstentums Moskau - und nach 1422 die Dreifaltigkeitskirche im Sergij-Kloster in Sergijew Possad.

Andrei Rubljow: Ikone „Troiza”, in der Tretjakow-Galerie im Andronikow-Kloster in Moskau
Andrej Rubljow: Ikone Troiza, in der Tretjakow-Galerie im Andronikow-Kloster in Moskau

Um 1411 malte Andrej die Troiza, die Dreifaltigkeits-Ikone, die den dreieinigen Gott als Szene des Besuchs der drei Engelsboten bei Abraham (1. Mose 18, 1 - 33) zeigt. Dabei kann zum Zeichen der Einheit nicht klar zwischen Gottvater, Sohn und Heiligem Geist unterschieden werden. Viele Interpreten sehen den Sohn im Gewand des Märtyrers mit der roten Blutfarbe in der Mitte und den Vater links im Bild, dem die beiden anderen Gestalten sich zuneigen. Manche sehen den Vater durch die Figur in der Mitte im roten Gewand der Liebe dargestellt und den Sohn vom Betrachter aus gesehen links, also zur Rechten des Vaters sitzend, während der Heilige Geist auf die rechteckige Öffnung im Tisch zeigt, die die Welt symbolisiert. Diese Darstellung der Trinität wurde 1551 von der Hundertkapitelsynode in Moskau als vorbildlich und dogmatisch verpflichtend festgestellt.

Die Original-Ikone wurde erst 1904 wieder entdeckt und wird seitdem erforscht; sie wird auch als Aufruf zur Einigkeit während einer Zeit voller Konflikte unter den russischen Fürsten interpretiert. Die Ikonen Rubljows werden fast alle in der Tretjakow-Galerie im Andronikow-Kloster in Moskau aufbewahrt. Andrej Rubljow gilt als Symbolgestalt der Wiedergeburt des Heiligen Russland, als nach zwei Jahrhunderten des tatarisch-mongolischen Jochs am Beginn des 15. Jahrhunderts die christliche Identität und die Verteidigung des christlichen Glaubens wieder in den Mittelpunkt rückte.

Der russische Regisseur Andrej Tarkowski setzte dem Künstler 1969 mit seinem Film Andrej Rubljow ein Denkmal.

Kanonisation: Andrej Rubljow wurde 1988 vom Heilige Synod des Patriarchats von Moskau aus Anlass der Tausendjahr-Feier der Taufe der Rus feierlich kanonisiert.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.06.2021

Quellen:
• Martin Tamcke: RUBLJOW, Andrej. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. VII, Herzberg 1994
• https://de.wikipedia.org/wiki/Andrei_Rubljow - abgerufen am 20.07.2023
• https://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeitsikone - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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