Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria Angela Astorch

spanischer Name: María Ángela
auch: von Barcelona
Taufname: Jeronima

1 Gedenktag katholisch: 2. Dezember
gebotener Gedenktag im Klarissenorden und bei den Kapuzinerinnen
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Cartagena, im Erzbistum Zaragoza und im Kapuzinerorden

Name bedeutet: J: heiliger Name (griech.)
M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
A: die Engelin (griech. - latein.)

Äbtissin, Mystikerin
* 1. September 1592 in Barcelona in Spanien
2. Dezember 1665 in Murcia in Spanien


Statue in der Kapelle des neuen Kapuzinerinnenklosters in Murcia
Statue in der Kapelle des neuen Kapuzinerinnenklosters in Murcia

Jeronima Astorch verlor im Alter von fünf Jahren ihre Eltern. Sie wurde dann schwer krank und war der Überlieferung zufolge schon gestorben, wurde aber durch die Kapuzinerin Angela Margarita Serafina, die einige Jahre zuvor das erste spanische Kapuzinerinnen-Kloster in Barcelona errichtet hatte, wieder zum Leben erweckt. Im Alter von elf Jahren wurde Jeronima in dieses Kloster aufgenommen, im Alter von 17 Jahren trat sie mit dem Ordensnamen Maria Angela dem Orden bei. 1617 gründete sie ein neues Kloster in Saragossa, wo sie als Novizenmeisterin wirkte und dann Äbtissin wurde. 1645 gründete sie in Murcia das Kloster von der Erhöhung des heiligsten SakramentsDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23., das damals nahe der Kirche San Andrés lag und das sie ebenfalls leitete und zu hoher Blüte führte, obwohl die Entwicklung durch eine Pestepidemie zwischen 1647 und 1650 sowie durch ein das Kloster überflutendes Hochwasser des Rio Segura 1651 stark beeinträchtigt wurde.

Die kluge und hoch gebildete Angela Astorch verfasste zahlreiche mystische Schriften, die sich besonders mit der Kindheit und dem Leiden Jesu, dem Herzen Jesu und der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. beschäftigen. Sie förderte die tägliche Teilnahme an der Kommunion und die Praxis des Stundengebets. Einige Schriften sind bis heute unveröffentlicht im Archiv des Klosters in Murcia aufbewahrt.

Um 1860 wurde das Kloster an seinen heutigen Platz in Murcia verlegt.

Kanonisation: Das Verfahren zur Seligsprechung wurde schon 1668 eingeleitet, kam dann aber ins Stocken; erst am 23. Mai 1982 wurde Angela Astorch durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Worte des Heiligen

Regel und Konstitutionen der göttlichen Liebe für den, der sie einhalten will: …
1. Dem göttlichen Ruf entsprechen, indem man sich mit Entschlossenheit auf den Weg der Nachfolge Christi begibt.
2. Für ihn sein Land und seine Verwandten verlassen, wie Abraham [1. Mose 12, 1], was bedeutet: auszuziehen aus sich selbst und den eigenen selbstsüchtigen Wünschen, sich Gott übergeben, ohne Trost oder seine bange Sorge zu bedenken, ob man auserwählt oder verworfen ist …; und das mit Liebe und aus Liebe, und nicht aus Eigennutz, zufrieden seinen Geliebten aus ganzem Herzen zu besitzen.
3. In die innere Einsamkeit eintreten, losgelöst von allem Eigenen, um völlig in der göttlichen Liebe zu sein.
4. Wenn die Seele sich schon in solch bewundernswerter Einsamkeit befindet, in sein Innerstes eintreten [in seine Tiefe]. Und der Herr wird ihr jene heilige Ruhe vermitteln, in der sie, eingehüllt in seine Göttlichkeit, seine ewige Güte genießt, eingesenkt in die Unermesslichkeit, der göttlichen Allmacht übergeben. …
5. Das ist der Zeitpunkt der völligen Hingabe an die tiefste Liebe: Gib mir alles, was ich dir gegeben habe! Dies erfordert eine beständige innere und äußere Entsagung; empfinden und suchen nach dem Willen Gottes.
6. Das einzige Ziel all ihrer Handlungen ist die Liebe zum geliebten Gemahl. Wenn sie betet, soll es aus Liebe zum Herrn sein. Wenn sie die Kommunion empfängt, wenn sie das Schweigen einhält, wenn sie das Stundengebet betet, soll es aus derselben Liebe heraus geschehen und weil der Herr es gerne hört. Dasselbe soll geschehen bei der Ausübung der Tugenden: Sie soll die Armut aus Liebe ertragen; aus Liebe demütig sein; und weil sie liebte, wurde sie demütig und arm in derselben Liebe. … Der Henker und der Tyrann, welche Christus den Tod brachten, war die Liebe.
7. So also [gilt es], die täglichen Gewohnheiten einzuhalten, am Tod teilzuhaben und die Wunden zu lieben, die die Liebe in derselben Liebe geschlagen hat, und dabei und immer wieder den Gemahl am Kreuz hängend sehen und die Aufmerksamkeit dieser Liebe mitten im Herzen Christi entdecken.
Abschließend [möchte ich sagen]: Wie reich ist die Seele, die mit Christus vermählt ist, der eine so große Glückseligkeit und ein solch liebliches Schicksal zuteil wird, von diesem göttlichen Feuer entzündet und in den Händen der Liebe Gottes zu sterben!

eigene Übersetzung aus dem Portugiesischen

Gebet von Maria Angela Astorch:

Du mein unvergleichlicher Schatz, mein ganzer Reichtum, [du bist] ganz Erbarmen und Milde. Du, oh liebliches Herz, bist meine Zuflucht und kommst meinen Nöten zu Hilfe. Denn nur du bist meine sichere Hoffnung in allem, was ich erhoffe. Du bist das Licht und die Ruhe in einen Zweifeln, der Mut in meinen Schmerzen, der innerste Mittelpunkt meiner Seele, voll von Erbarmen gegenüber meinem Geist, sicherer Hafen bei meinem Schiffbruch: oh du mein zärtlicher und aufmerksamer Liebhaber!
Mehr als alle [anderen] heiligen Glieder meines Herrn Jesus Christus, bist du mir, oh du von Liebe überfließendes Herz, meine milde Ruhe. Je größer meine Betrübnis ist, desto mehr finde ich Erleichterung und Stärkung in dir. In dir wird der wahre Glaube lebendig, erweitert isch meine Hoffnung und entzündet sich die Liebe.
Welch ein Jubel, welch innere Empfindungen! Welch zarte [inneren] Berührungen und Anstöße! … Welch ein Wunsch zu lieben und zu leiden, da ich doch alles in dir entdecke, geliebtestes Herz [Jesu]!

eigene Übersetzung aus dem Portugiesischen

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.12.2019

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
• http://www.regmurcia.com/servlet/s.Sl?sit=a,87&r=ApP-458-DETALLE_APORTACION

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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