Ökumenisches Heiligenlexikon

Anselm Polanco Fontecha

spanischer Name: Anselmo

1 Gedenktag katholisch: 7. Februar
nicht gebotener Gedenktag bei den Augustiner-Eremiten
gebotener Gedenktag im Bistum Palencia: 19. November

Name bedeutet: von Gott beschützt (althochdt.)

Ordensmann, Bischof von Teruel, Märtyrer
* 16. April 1881 Buenavista de Valdavia bei Palencia in Spanien
7. Februar 1939 bei Pont de Molins nahe Girona in Spanien


Der Bauernsohn Anselm Polanco Fontecha trat 1896 ins Kloster der philippinischen Augustiner in Valladolid ein und kam dann ins Kloster Santa María in La Vid bei Burgos, wo er 1904 zum Priester geweiht wurde und ab 1907 als Lehrer wirkte. 1922 wurde er zum Rektor des königlichen Seminar in Valladolid ernannt und 1926 wiedergewählt. 1929 wurde er Vorsteher des Klosters und 1932 Provinzial des Ordens; in diesen Aufgaben reiste er häufig und für längere Zeit auf die Philippinen, nach China, in die USA, nach Kolumbien und nach Peru. Der britische Historiker Paul Preston beschrieb ihn als frommen, strengen und konservativen Geistlichen. 1935 wurde er zum Bischof von Teruel und zum apostolischen Verwalter von Albarracín ernannt. Nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs verfasste er einen Brief an seine Pfarrer, in dem er schrieb, dass der Kampf stattfinde zwischen den Verteidigern der Religion und des Eigentums und den Fürsprechern der Gottlosigkeit des Marxismus und der freien Liebe. Mit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in seiner Stadt schloss Polanco sich den faschistischen Aufständischen an, finanzierte Sabotageaktionen gegen die Kräfte der Regierung, protestierte nicht gegen die - nach mancher Überlieferung bis zu 2000 - Hinrichtungen durch die Faschisten in seiner Stadt und nahm an deren Parade statt, bei der republikanische Gefangene präsentiert wurden. In einem Hirtenbrief schrieb er 1937 gegen die marxistischen Horden, die unaufhaltsam alle Arten von Misshandlungen und Verbrechen begangen haben. Und: Der satanische Hass der atheistischen Revolutionäre hat überall Trostlosigkeit verbreitet und Trümmer und Ruinen angehäuft.

Im Dezember 1937 starteten die Republikaner eine Großoffensive gegen Teruel, auch das Seminar und der Bischofspalast wurden zerstört, Anselm Polanco fand Zuflucht im Kloster Santa Clara. Dort wurde er am 8. Januar 1938 verhaftet und in Valencia ins Gefängnis gesteckt. Dem Vatikan wurde angeboten, ihn frei zu lassen, wenn er nicht in von den faschistischen Aufständischen kontrolliertes Gebiet zurückkehre; der Vatikan antwortete nicht. Er wurde in ein ehemaliges Kloster nach Barcelona überstellt und nachdem die Faschisten sich auch dieser Stadt näherten mehrfach evakuiert, schließlich zusammen mit anderen Gefangenen in der Nähe der Schlucht Can Tretze bei Pont de Molins erschossen.

Philipp Ripoll Morata
Philipp Ripoll Morata

Unter den mit Anselm Polanco Fontecha Gestorbenen war auch:
Philipp Ripoll Morata (spanischer Name: Felipe), * 14. September 1878 in Teruel. Der Priester war Generalvikar der Diözese.

Ende Februar 1939 entdeckten die Behörden des Franco-Regimes die Stelle des Massakers bei Pont de Molins; Anselm Polanco Fontecha wurde unter den Toten identifiziert. Seine sterblichen Überreste wurden ebenso wie jene von Philipp Ripoll Morata nach Teruel überführt, sie ruhen in der Krypta der Kathedrale. Am Todesort errichtete das Franco-Regime 1940 ein Denkmal.

Kanonisation: Anselm Polanco Fontecha und Philipp Ripoll Morata wurden als unter den ersten der Märtyrer des Spanischen Bürgerkriegs am 1. Oktober 1995 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.12.2023

Quellen:
• https://es.wikipedia.org/wiki/Anselmo_Polanco - abgerufen am 20.07.2023
• http://newsaints.faithweb.com/martyrs/MSPC02.htm - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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