Ökumenisches Heiligenlexikon

Anselm II. von Lucca


Anselm war der Sohn einer einflussreichen und begüterten Adelsfamilie. Er wurde in seiner Heimatstadt ausgebildet und schloss sich im Kloster Polirone im heutigen San Benedetto Po bei Mantua dem Benediktinerorden an. Im Kloster Le Bec bei Rouen vervollständigte er seine Studien bei Lanfranc von Canterbury. Sein Onkel Anselm von Lucca der Ältere, der als Alexander II. 1061 Papst wurde, schlug ihn 1073 als seinen Nachfolger im Bischofsamt von Lucca vor, was Kaiser Heinrich IV. bestätigte, der ihn im April 1073 ins Amt einsetzte. In Folge des Investiturstreites blieb aber die ebenfalls nötige Bestätigung durch Papst Gregor VII. aus, erst Anfang 1075 erfolgte die Weihe zum Bischof. Aufgrund dieser Auseinandersetzungen trat Anselm bald darauf von seinem Amt zurück und trat ins Kloster in St-Gilles in der Camargue ein. Auf Geheiß des Papstes musste er noch 1075 ins Bischofsamt nach Lucca zurückkehren. Er begann mit Reformen bei den KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., welche heftigen Widerstand leisteten. 1077 war er päpstlicher Legat in Mailand zur Beilegung kirchenpolitischer Wirren und 1079 Teilnehmer an der Reform-SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet..

Als die SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Brixen 1080 den Erzbischof Wibert von Ravenna als Clemens III. zum Papst wählte, erreichte der Kampf von Papst Gregor VII. mit den Bischöfen der Lombardei und König Heinrich IV. seinen Höhepunkt; Anselm blieb der treueste Anhänger von Gregor unter allen italienischen Bischöfen. Ende 1080 wurde er von der Mehrheit seiner KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. unter Mithilfe des Kaisers vertrieben. 1081 wurde er von Papst Gregor zum päpstlichen Vikar für die Lombardei ernannt.

Anselm war nun mit der Verwaltung aller im Investiturstreit verwaisten Bistümer in der Lombardei beauftragt. Wohl nach 1083 gab er die Collectio canonum, eine von ihm zusammengestellt und redigierte Sammlung von kanonischen Gesetzen heraus, die er in Auswahl und Systematisierung des überlieferten kirchenrechtlichen Stoffes - bisweilen mit Hilfe von deutlichen Textretuschen - auf den apostolischen Stuhl zuordnete. Umfassend beschäftigte er sich mit der materiellen Zwangsgewalt der Kirche und mit dem Problem des gerechten Krieges, so dass man ihn als theoretischen Vorläufer der Kreuzzüge bezeichnen kann. Zum Thema des Investiturstreites verfasste er die Streitschrift Liber ad Wibertum, gerichtet an Gegenpapst Clemens III.

Kathedrale in Mantua
Kathedrale in Mantua

Anselm wurde in der Kathedrale in Mantua bestattet. Schon kurz nach seinem Tod wurden zwei Lebensgeschichten verfasst.

Kanonisation: Anselm wurde schon 1087 heiliggesprochen.
Patron von Mantua

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Anselms Lebensgeschichte, verfasst von Papst Gregor VII., gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 09.04.2023

Quellen:
• https://www.newadvent.org/cathen/01550d.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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