Ökumenisches Heiligenlexikon

Antidius II. von Besançon

französischer Name: Antide, Antel, Antible, Tude

1 Gedenktag katholisch: 17. Juni
Übertragung der Gebeine: 24. Januar

Name bedeutet: der Frühere (latein.)

Bischof von Besançon, Märtyrer
* in Vesontio, heute Besançon in Frankreich
um 465 1 in Ruffey-le-Château bei Besançon in Frankreich


Antidius war der Überlieferung zufolge der Sohn vornehmer christlicher Eltern und gut ausgebildet. Er wurde Kanoniker an der Kathedrale in seiner Heimatstadt und, nachdem Bischof Germicisylus / Chelmegislus unter dem Druck der eingedrungenen Alamannen 2 vom katholischen Glauben abgefallen war, Bischof der Stadt. Antidius trat den Eingedrungenen entgegen und bekannte seinen Glauben, deshalb wurde er seiner religiösen Kleidung beraubt, geschlagen und enthauptet, nachdem er zuvor noch um Gnade für die Bewohner seiner Stadt gebeten hatte.

Mitte des 11. Jahrhunderts entstand eine legendarische Lebensgeschichte. In dieser wird erzählt, dass Antidius eines Tages viele Teufel erschienen und ihm sagten, der Papst habe sich eine Sünde des Fleisches zu Schulden kommen lassen, worauf sich Antidius von den Widersachern nach Rom tragen ließ und den Papst zur Buße bewog.

Glasfenster: Antidius (links), Mauritius (Mitte) und Donatus von Besançon, 19. Jahrhundert, in der Mauritius geweihten Kirche in Besançon
Glasfenster: Antidius (links), Mauritius (Mitte) und Donatus von Besançon, 19. Jahrhundert, in der Mauritius geweihten Kirche in Besançon

1360 wurden - wohl am 17. Juni - Antidius' Gebeine erhoben und ein Teil seiner Reliquien in die Abtei St-Bénigne nach Dijon übertragen. 1450 wurde in Besançon ein Silberreliquiar geschaffen, das von den Protestanten 1560 gestohlen wurde, wobei die dabei zerstreuten Gebeine erhalten blieben. Die an der Stelle seines Martyriums erbaute Kirche in Ruffey-le-Château ist Antidius geweiht.

Unter dem Namen Tude wird Antidius seit 1147 auch in der Kirche São Vicente de Fora in Lissabon verehrt, nachdem sein Abbild dorthin gebracht wurde und dabei viele Wunder, besonders an Fieberkranken, geschahen.

1 Das oft - auch im Martyrologium Romanum - genannte Todesjahr 411 ist nach der Bischofsliste falsch.

2 Der in diesem Zusammenhang gelegentlich genannte Alamannenfürst Chrocus lebte früher.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.05.2021

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Saint_Antide - abgerufen am 17.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Liste_des_%C3%A9v%C3%AAques_et_archev%C3%AAques_de_Besan%C3%A7on - abgerufen am 17.07.2023
• http://autun.catholique.fr/antide.html nicht mehr erreichbar

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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