Ökumenisches Heiligenlexikon

Antonius Chevrier

französischer Name: Antoine

1 Gedenktag katholisch: 2. Oktober
gebotener Gedenktag bei den Priestern des Prado

Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Priester, Tertiar, Gründer
* 26. April 1826 in Lyon in Frankreich
2. Oktober 1879 daselbst


Antonius Chevrier, Sohn eines Seidenwebers, erlebte als Kind den Aufstand der Seidenweber. Unter dem Einfluss eines Priesters der von Cäsar von Bus Doktrinarier beschloss er, Priester zu werden, besuchte ab 1843 das Kolleg in Ste-Foy-l’Argentière bei Lyon, ab 1846 das Priesterseminar in Lyon und wurde 1850 in der Kathedrale von Lyon zum Priester geweiht. Er war dann KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. in der Pfarrei Saint-André in Lyon, wo er die in der frühindustriellen Gesellschaft ausgebeutete und verwahrloste Arbeiterschaft erlebte; während der Überschwemmung 1856 gab es zudem allein in seinem Seelsorgebezirk 18 Tote. Ein mystisches Erlebnis an Weihnachten 1856 bewog ihn, stärker für die Arbeiter und deren arme Kinder und Jugendliche einzutreten; er begann zusammen mit einigen Frauen mit deren christlichen Unterweisung der Kinder in der Armensiedlung Cité de l’Enfant-Jésus in der Gegend des heutigen Cours Lafayette und trat 1860 dem Dritten Orden der Franziskaner bei. Im selben Jahr begann er im ehemaligen Ballsaal Prado in der heutigen Rue du Père Chevrier, verwahrloste Straßenkinder zu unterweisen; die zwischen 14 bis 20 Jahre alten Jugendlichen sollten gezähmt werden und brauchten nicht zu arbeiten; schnell lebten dort schon 200 Kinder, finanziert aus Spenden, um die Chevrier teilweise selbst betteln ging. Ab 1866 arbeitete er darauf hin, dass aus den Schutzbefohlenen auch Priester hervorgingen, die dann sein Armutsideal teilten. Deshalb gründete er eine eigene Lateinschule und verfasste die Programmschrift Le véritable disciple de Notre-Seigneur Jésus-Christ, Der wahre Jünger unseres Herrn Jesus Christus für Priester, die in der Nachfolge des besitzlosen, gekreuzigten und verzehrten Christus leben sollten. Anfang 1878 wurde er durch völlige Erschöpfung arbeitsunfähig und erklärte seinen Rücktritt als Leiter seines Prado-Werkes; er starb an Magenkrebs, nachdem er etwa 2400 Jugendlichen gedient hatte.

An der Beerdigung von Antonius Chevrier nahmen 300 Priester und mehr als 5000 Menschen teil. Das Prado-Werk wurde erst 1924 durch den Erzbischof von Lyon anerkannt, 1925 folgte die Anerkennung der Schwesternschaft als apostolische Vereinigung. Nach 1945 weitete sich das Werk auf ganz Frankreich aus, später in die ganze Welt; heute ist es in 30 Ländern mit über 1000 Priestern vertreten.

Kanonisation: Antonius Chevrier wurde am 4. Oktober 1986 durch Papst Johannes Paul II. in Lyon seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.12.2020

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/ - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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