Ökumenisches Heiligenlexikon

Antonius Świadek

italienischer Name: Antoni

1 Gedenktag katholisch: 25. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Priester, Märtyrer
* 27. März 1909 in Pudewitz, heute Pobiedziska in Polen
25. Januar 1945 in Dachau in Bayern

Antonius, Sohn des Wagners Wladyslaw Świadek und seiner Frau Wladyslawa geb. Mieleszyńskich, besuchte das Gymnasium in Kępno und schloss 1928 mit dem Abitur ab. Daneben war er aktiv in der Gesellschaft Mariens und bei den Pfadfindern. Dann studierte er am Priesterseminar in Poznań, wo er 1933 zum Priester geweiht wurde. Ab 1933 wirkte er als Pfarrer und Jugendkaplan in der Erzdiözese Gnesen / Gniezno, später als Priester an der Kathedrale in Bydgoszcz, zugleich auch als Militärkaplan und 1937 bis 1939 Pfarrer an der neuen Stanislaus-Kirche im Vorort Siernieczek. Nach der Invasion Deutschlands 1939 ging er freiwillig als Kaplan zu polnischen Truppen und blieb dort bis zu deren Niederlage, anschließend arbeitete er eine Zeit lang in der Klinik für die polnischen Kriegsgefangenen, dann ging er zurück an die Kathedrale nach Bydgoszcz. Trotz der Anordnung der Besatzer, nur deutsch zu sprechen, benutzte er auch die polnische Sprache, v. a. bei der Beichte. Im Geheimen bereitete er auch weiterhin Kinder auf die erste heilige Kommunion vor.

Der ebenfalls im Konzentrationslager Dachau gefangene Priester Jan Ziolkowski sagte in einer Predigt in der Lagerkapelle zwei Tage nach dessen Tod über Antonius Świadek:
Er war eine von den außergewöhnlichen priesterlichen Seelen, die durch ihr heiteres und sonnenhelles Gemüt, durch die Schönheit ihres Charakters und durch die Tiefe ihres innerlichen Lebens andere an sich ziehen, aber auch zugleich beschämen.

Im Sommer 1942 wurde Antonius Świadek, nachdem er denunziert worden war, von der Gestapo verhaftet und kam in Bydgoszcz ins Gefängnis; im Oktober wurde er ins Konzentrationslager nach Dachau gebracht. Kurz nach seiner Ankunft erkrankte er an Typhus, konnte aber zunächst genesen, um dann nach über zwei Jahren harter Arbeit in der Textilherstellung, dann in der Landwirtschaft und schließlich in einem Transportkommando Ende 1944 wieder daran zu erkranken; am 8. Januar 1945 wurde er ins Krankenrevier eingeliefert, schließlich starb er.

Antonius Świadek wurde in einem Massengrab nahe Deutenhofen - einem Ortsteil von Hebertshausen - bei Dachau begraben.

Kanonisation: Antonius Świadek wurde zusammen mit den anderen 107 polnischen Märtyrer des deutschen Besatzungsregimes 1939 bis 1945 am 13. Juni 1999 in Warschau durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)




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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.09.2020

Quellen:
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Antoni_%C5%9Awiadek - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/antoni-swiadek - abgerufen am 21.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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