Ökumenisches Heiligenlexikon

Aquilinus von Mailand

Taufname: Wezelin, Ezelin
italienischer Name: Aquilino

1 Gedenktag katholisch: 29. Januar
gebotener Gedenktag im Bistum Würzburg

Name bedeutet: der Adlergleiche (latein.)

Propst in Köln, Märtyrer
* um 970 in Würzburg in Bayern
um 1018 in Mailand in Italien


Aquilinus' Geburtshaus in Würzburg
Aquilinus' Geburtshaus in Würzburg

Aquilinus war Kanoniker und wohl auch Propst - der unter dem Namen Wezelin überliefert ist - am Dom in Köln. Als er dort 999 Erzbischof werden sollte, lehnte er ab und reiste der Überlieferung zufolge nach Paris; dort heilte er einige Menschen wundersamer Weise von der Cholera; auch dort lehnte er die ihm daraufhin angebotene Bischofswürde ab und reiste weiter nach Pavia, wo er seinen Namen Wezelin in den Namen Aqulinus änderte und gegen die Katharer predigte.

Aquilinus ging dann nach Mailand und wurde Kanoniker am Stift San Lorenzo Maggiore. Auf dem Weg zu dem von ihm verehrten Ambrosius von Mailand wurde dann von Anhängern des Manichäismus erstochen und sein Leichnam in eine Kloake an der Porta Ticinese geworfen.

Fresko in der Kirche des ehemaligen Klosters in Rebdorf bei Eichstätt
Fresko in der Kirche des ehemaligen Klosters in Rebdorf bei Eichstätt

Aquilinus' Grab mit dem unverwesten Leichnam befindet sich in der Kapelle S. Aquilino in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand; dort ist seine Verehrung nachweisbar seit 1450, als die Stadt von der Pest heimgesucht wurde die Menschen an seinem Grab um Fürsprache nachsuchten und seine Fürbitte zum Ende der Seuche führte; danach wurden Grab und Kapelle aufwändig erneuert. Bischof Karl Borromäus förderte dann seine Verehrung und stiftete 1581 einen prächtigen Reliquienschrein, in dem seine unverwesten Gebeine ruhen.

Aquilinus' Sarkophag , ursprünglich der Überlieferung zufolge der Sarg der Galla Placida, der Tochter von Kaiser Theodosius „dem Großen”, um 415, in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand
Aquilinus' Sarkophag, ursprünglich der Überlieferung zufolge der Sarg der Galla Placida, der Tochter von Kaiser Theodosius „dem Großen”, um 415, in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand

Carlo Garavaglia: Aquilinus' Reliquiar, um 1580, in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand
Carlo Garavaglia: Aquilinus' Reliquiar, um 1580, in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Mailand

Die Verehrung in Würzburg begann 1643, nachdem Aquilinus' Geschichte in den Acta Sanctorum geschildert worden war, seit 1665 wird dort auch sein Gedenktag begangen. 1705 wurden deshalb Reliquien in den Dom nach Würzburg überführt, 1854 folgte eine Rippe, die in der Kirche St. Michael verwahrt wurde, aber im 2. Weltkrieg verbrannte; sie wurde 2017 durch eine neue Rippe aus Mailand ersetzt, die in der Kirche St. Peter und Paul verehrt wird. Aquilinus' Geburtshaus ist erhalten.

Statue vor der Kirche St. Peter und Paul in Würzburg
Statue vor der Kirche St. Peter und Paul in Würzburg

Attribute: Dolch im Hals, Messbuch
Patron der Gepäckträger, gegen Pest und schwer diagnostizierbare Krankheiten

Die Basilika San Lorenzo Maggiore in Mailand ist montags bis freitags von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 15 Uhr bis 18.30 Uhr, samtags und sonntags von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Der Besuch der Aquilinus-Kapelle kostet 2 € Eintritt. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.03.2023

Quellen:
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XIII, Herzberg 1998
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://www.wuerzburgerleben.de/2017/01/20/zum-1-000-todestag-aquilinsjahr-mit-festgottesdienst-eroeffnet - abgerufen am 20.07.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Aquilinus_of_Milan - abgerufen am 20.07.2023
• https://heilige.bistum-wuerzburg.de/heilige/hl-aquilin - abgerufen am 20.07.2023
• Infotafel und - blatt in der Kirche St. Peter und Paul in Würzburg

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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