Ökumenisches Heiligenlexikon

Arsacius von Mailand

auch: Arsatius
italienischer Name: Arsazio

1 Gedenktag katholisch: 12. November
nicht gebotener Gedenktag in und um Ilmmünster in Bayern
in München-Freising: Übertragung der Gebeine: 17. Juni

Name bedeutet: aus der parthischen Königsfamilie der Arsaziden (latein.)

Bischof von Mailand (?), Märtyrer
399 oder im 6. Jahrhundert in Mailand in Italien


Arsacius' Marmorsarkophag, 1746, in der Krypta der ihm geweihten Kirche in Ilmmünster
Arsacius' Marmorsarkophag, 1746, in der Krypta der ihm geweihten Kirche in Ilmmünster

Arsacius war der historisch wohl unhaltbaren Überlieferung zufolge Bischof von Mailand, demnach Sohn einer sehr reichen Familie, der durch Ambrosius zum Glauben fand, dessen Schüler und Nachfolger wurde und als Märtyrer starb. Er brachte demnach zusammen mit seinem von ihm bekehrten Bruder Eustorianus die Gebeine der Heiligen Drei Könige sowie die eherne Schlange des Mose (4. Mose 21, 8f) aus Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - nach Mailand in die damalige Basilika Santa Tecla - heute Ruinen in den Ausgrabungen unter dem Dom. 1

Eine heute verlorene Inschrift in der Kirche Santo Stefano Maggiore in Mailand rühmte das gottgeweihte Leben des Arsacius, erwähnte aber nicht seine Bischofswürde. Reliquien von Arsacius wurden um 765 zusammen mit jenen von Quirinus von Tegernsee durch den Mönch Uto / Eio, einem Neffen der adeligen Brüder Adalbert und Oatkar, die 755 das Benediktinerkloster Tegernsee gegründet hatten, in die dortige Salvator-Kirche - die heute Quirinus geweiht ist - gebracht. Die Arsacius-Reliquien habe Uto Papst Zacharias 2 in Rom überlassen. Von Tegernsee kamen Aracius' Reliquien dann nach Ilmmünster bei Freising, als dort um 762 das Benediktinerkloster entstand als Filiale von Tegernsee. Anfang des 10. Jahrhunderts wurde das Kloster Ilmmünster säkularisiert, um 1215 der heutige Kirchenbau St. Arsatius errichtet. 1494 wurden die Gebeine in die Frauenkirche nach München überführt, 1846 kamen sie wieder nach Ilmmünster zurück.

Arsacius' Legende stammt aus dem 13. Jahrhundert. Darin wird auch erzählt, dass er einer armen Frau deren verstorbene Kuh wieder zum Leben erweckt. Von einigen Forschern wird er mit Arsacius von Nikomedien identifiziert, so auch in den Acta Sanctorum zum 18. Mai.

Patron gegen Viehtod

1 Tatsächlich kam die eherne Schlange des Mose erst 1002 durch Fürsterzbischof Arnulf II. nach Mailand.

2 Papst Zacharias starb schon 752.

Der Dom in Mailand ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt - Karten gibt es bis 18 Uhr im Ticket-Verkaufsbüro - beträgt 5 €, für zusätzlichen Besuch der Ausgrabungen und des Dom-Museums 10 €, für Dom, Ausgrabungen, Dom-Museum und Turmbesteigung 15 €, für letzteres per Lift 20 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.12.2023

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.erzbistum-muenchen.de/glaube/heilige-selige/heiliger-arcacius/69323 - abgerufen am 16.07.2023
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Infotafeln an der Kirche in Ilmmünster
• Peter Pfister: Die Kirchen der Pfarrei Ilmmünster, 4. Aufl. Schnell & Steiner Regensburg 2017

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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