Ökumenisches Heiligenlexikon

Athanasios der Athonite

auch: Athanasius Hagiorites
Taufname: Abramios / Abraham

1 Gedenktag katholisch: 5. Juli

1 Gedenktag orthodox: 5. Juli
bedacht in der Proskomidie      Die Proskomidie ist die Vorbereitung der Gaben Brot und Wein vor der Eucharistie in den Orthodoxen Kirchen

Name bedeutet: der Unsterbliche (griech.)

HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. der Großen Laura auf dem Athos
* um 928 in Trapezunt, heute Trabzon in der Türkei
5. Juli 1004 (?) im Kloster Megisti Laura auf dem Athos in Griechenland


Abraham war schon früh verwaist und wurde dann von einer frommen Nonne erzogen. Nach deren Tod wurde Abraham nach Konstantinopel - das heutige Ístanbul - gebracht an den Hof von Kaiser Romanos I. Lakapenos und studierte bei dem berühmten Rhetoriker Athanasios, führte ein streng asketisches Leben und wurde bald schon selbst Lehrer. Abraham war so erfolgreich, dass sein Lehrer eifersüchtig wurde auf seinen Schüler und die Schule verließ. Eines Tages lernte er == Michael Maleinos, den Abt des Kyminas-Klosters am Fuß des Berges Kyminas - dem bithynischen Olymp, dem heutigen Uludağ bei Bursa - kennen und wurde 952 dort Mönch mit dem Ordensnamen Athanasios. Nach einiger Zeit wollte er als Einsiedler leben, machte sich auf und kam 958 an einen einsamen Ort auf dem Berg Athos an die Stelle, an der die antike griechische Stadt Akrothosi lag, die damals Melanos genannt wurde, und wo bereits einige Einsiedler lebten. Er fasste die Einsiedler zu einer Gemeinschaft zusammen, half bei der Verteidigung gegen angreifende Sarazenen und gründete 963 dort das Kloster, das später Megisti Laura, große LauraEine Laura (von griech. „Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen leben und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen., 1 genannt wurde und das erste Kloster auf dem Athos war.

964 verlieh der soeben Kaiser gewordene Nikephoros II. Phokas - der nach mancher Überlieferung selbst gerne Mönch geworden wäre, was aber sein Tod durch Ermordung verhinderte 2 - dem Kloster die Unabhängigkeit von kirchlichen Autoritäten und schrieb eine jährliche Zahlung von 244 Goldstücken sowie Weizenlieferungen fest. Athanasios errichtete eine große, Johannes dem Täufer geweihte Kirche und - noch innerhalb der heutigen Klostermauern - eine weitere, der Gottesgebärerin geweihte Kirche. Das Kloster wurde organisiert nach dem Vorbild der alten Klöster im Heiligen Land wie z. B. der LauraEine Laura (von griech. „Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen leben und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen. Mār Saba. Weil die schon länger als Einsiedler hier lebenden seine Versuche missbilligten, Ordnung und Disziplin in ihr Leben zu bringen, musste Athanasios nach Nikephoros' Tod 969 sein Kloster zeitweise verlassen und ging nach Zypern, bis der neue Kaiser Johannes I. Tzimisces die Schirmherrschaft über die Große Lavra wieder aufnahm und dem Kloster 971 seine erste Regel gab. Athanasios kehrte sofort als HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. zurück und führte ein Typikon, ein liturgisches Regelwerk, für seine Mönche ein, das auf den von Theodor Studites und Basilius „dem Großen” zusammengestellten basiert. Zudem trieb er den Ausbau des Klosters voran: neben der Hauptkirche befanden sich nun die Mönchszellen, der Essbereich, ein Hospiz für die Kranken und die Aufnahme von Wanderern, ein Aquädukt und eine Mühle. Nicht nur aus Griechenland strömten Mönche in das neue Kloster.

Athanasios sagte dann sein bevorstehendes Lebensende voraus. Er starb, als er zusammen mit sechs Brüdern an die Spitze der Kirche stieg und diese plötzlich zusammenbrach. Athanasios und fünf der Brüder waren sofort tot, nur der Architekt Daniel blieb am Leben.

Athanasios wurde in einer Kapelle der Megisti Laura begraben.

Die Zahl der Mönche im Kloster Megisti Laura stieg schnell auf 120, um die Mitte des 11. Jahrhunderts erreichte sie 700. 1045 verlieh Kaiser Konstantin IX. Monomachos dem HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. der Großen Laura den Vorrang vor allen anderen Hegumenoi. Die Große Laura blieb kaiserliches Kloster bis sie 1430 wie ganz Nordgriechenland unter osmanische Herrschaft kam.

1 wörtlich übersetzt eigentlich größte LauraEine Laura (von griech. „Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen leben und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen.

2 Erzählt wird, dass Nikephoros Athanasios gebeten hatte, ihn zu begleiten auf dem Feldzug, den er im Sommer 960 gegen die arabische Herrschaft auf Kreta unternahm. Athansios wollte erst nicht, reiste auf Anraten seiner Mitbrüder dann aber doch auf die Insel, erlebte dort die Befreiung: Rabd el Chandak - das heutige Iráklio - fiel am 7. März 961. Nikephoros wollte nun mit drei Gefährten als Mönch leben und bot Athansios Geld, damit der für sie eine Einsiedelei errichte, der aber riet ihm, seinen Glauben in der Welt zu leben, was dann zu Nikephoros' Kaiseramt führte.
Nach lokaler Tradition auf der Insel Skyros gelangte Athanasios wegen Sturms oder Krankheit nicht nach Kreta, sondern musste auf Skyros bleiben, wo Nikephoros ihn nach seinem Sieg besuchte. Auf dessen Bitte hin errichtete Athanasios dort das Kloster des heiligen Georg, in das Nikephoros dann aber doch nicht eintrat. Gezeigt wird dort auch die Höhle, in der Athanasios gelebt habe und an der 1602 eine Kapelle errichtet wurde. Tatsächlich wurde das Kloster 895 gebaut, die Klosterkirche 963.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.07.2023

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2018/07/our-venerable-father-athanasios-athonite.html - abgerufen am 20.07.2023
• https://el.wikipedia.org/wiki/Άγιος_Αθανάσιος_Αθωνίτης - abgerufen am 20.07.2023
• https://en.wikipedia.org/wiki/Athanasius_the_Athonite - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.johnsanidopoulos.com/2017/07/saint-athanasios-athonite-and-island-of.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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