Ökumenisches Heiligenlexikon

Basilius Velyckovskyj

ukrainischer Name: Vasyl

1 Gedenktag katholisch: 30. Juni

Name bedeutet: der Königliche (griech. - russisch)

Ordensmann, Bischof der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, Märtyrer
* 1. Juni 1903 in Stanislaviv, heute Ivano-Frankivsk in der Ukraine
30. Juni 1973 in Kanada


Vasyl Vsevolod Velyckovskyj wurde in einer Familie mit einer langen Tradition von Priestern in ihren Reihen geboren. Er besuchte das Gymnasium und als glühender Patriot trat er mit 15 Jahren in die ukrainisch-galizische Armee ein, um während des ersten Weltkrieges für die Unabhängigkeit seines Vaterlandes zu kämpfen. 1920 begann er sein Theologiestudium im Seminar in L'viv, 1924 wurde er zum Diakon geweiht und trat in das Noviziat der Redemptoristen ein. 1925 wurde er zum Priester geweiht und bald darauf nach Stanislaviv geschickt, um zusammen mit erfahrenen Mitbrüdern Missionen abzuhalten.

1928 kam Pater Velyckovskyj ins Redemptoristenkloster nach Kovel und begann mit der Mission unter den galizischen Siedlern, die von der griechisch-katholischen Kirche zur russisch-orthodoxen übergetreten waren, und unter der einheimischen Bevölkerung von Wolhynien, Polissia und Weißrussland; dabei errichtete er mehrere Kirchen und Kapellen. 1935 kehrte er wieder ins Kloster nach Stanislaviv zurück und wurde dessen Oberer.

Nach der Besetzung der West-Ukraine durch die russische Sowjetarmee 1939 war die griechisch-katholische Kirche Verfolgungen ausgesetzt. Velyckovskyj organisierte 1940 eine Prozession in Stanislaviv, an der etwa 20.000 Gläubige teilnahmen. 1941 ging er nach Kamianets'-Podilskyi, um unter den orthodoxen Ukrainern zu missionieren; dabei erregte er den Verdacht der Deutschen, die kurz zuvor die Stadt besetzt hatten; er wurde der Kooperation mit ukrainischen Widerstandsbewegungen angeklagt und musste die Stadt verlassen. Er ging nach Ternopil und wurde dort Rektor der Dormitio-Klosterkirche. Als 1945 die Sowjets Galizien zurück erobert hatten, wurde er wie alle Vertreter der griechisch-katholischen Hierarchie in der Nacht vom 10. zum 11. April zunächst verhaftet und im Juli dann ins Gefängnis geworfen; im Verhör wurde ihm die Freilassung angeboten, wenn er zur russisch-orthodoxen Kirche übertreten würde. Später wurde er nach Kiew gebracht und nach fast zwei Jahren wegen antikommunistischer Bemerkungen zum Tod verurteilt; nach drei Monaten wurde das Todesurteil in eine zehnjährige Gefängnisstrafe umgewandelt. Acht Jahre arbeitete er dann im Bergwerk im Lager in Vorkuta bei Syktywkar im Norden Russlands; die letzten Monate verbrachte er im Hospital des Lagers, 1955 wurde er entlassen.

In L'viv konnte Pater Velyckovskyj zunächst keine Kirche oder Kapelle finden, in der er tätig werden konnte. In einer kleinen Wohnung baute er einen Altar aus Pappschachteln, die Gläubigen kamen in kleinen Gruppen von fünf oder sechs Menschen. In dieser Zeit der griechisch-katholischen Untergrundkirche zeigte er keine Furcht, täglich die Liturgie zu feiern. 1959 wurde er vom Vatikan zum Bischof der Schweigenden Kirche ernannt; die Bischofsweihe konnte erst vier Jahre später erfolgen. Er fuhr fort, antikommunistische Propaganda unterm Volk zu verbreiten und schrieb ein Buch über die Ikone der Mutter von der Immerwährenden Hilfe, worin er aufzeigte, dass Atheisten keine guten Bürger sein könnten. 1969 wurde er wieder, diesmal für drei Jahre, inhaftiert und ins Gefängnis von Kommunarsk - dem heutigen Alchevsk - im Donezbecken gebracht.

Nach seiner Freilassung durfte Bischof Velyckovskyj nicht nach L'viv zurückkehrten, sondern wurde zur Erholung nach Jugoslawien geschickt. Er besuchte seine Schwester in Zagreb und ging nach Rom, wo er auch eine private Unterredung mit Papst Paul VI. hatte; dann folgte er einer Einladung nach Kanada, wo er starb.

Kanonisation: 2001 anerkannte die theologische Kommission des Vatikan das Martyriums von Bischof Velyckovskyj, ebenfalls im Jahr 2001 sprach Papst Johannes Paul II. ihn zusammen mit 25 Leidensgenossen selig.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.11.2022

Quellen:
• Pater Jürgen Langer, E-Mail vom 31. Juli 2007

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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