Ökumenisches Heiligenlexikon

Bavo von Gent

Geburtsname: Allowin
auch: von Haarlem

1 Gedenktag katholisch: 1. Oktober
Übertragung der Gebeine: 10. Mai, 1. August, 30. September

Name bedeutet: der edle Freund (althochdt.)

Rekluse, Mönch
* um 590 im Hespengau in Belgien
1. Oktober 654 (?) in Gent in Belgien


Allowin stammte offenbar aus einer Adelsfamilie des Hespengaus, die Legende nennt ihn Sohn von Pippin von Landen aus Brabanter Adel. Demnach war er als Graf Allowin zunächst Ritter und führte ein lasterhaftes Leben; der frühe Tod seiner Frau, der Tochter des Grafen Adilio, und die Tugend seiner Tochter Agletrudis brachten ihn zur Besinnung. Er vertraute sich um 650 Bischof Amandus an, verkaufte seine Habe und schenkte den Erlös den Armen. Nachdem er Amandus auf dessen weiteren Missionsreisen durch Flandern begleitet hatte, kehrte er nach Gent zurück und trat unter Abt Floribert von Gent mit dem Ordensnamen Bavo in das neue Kloster St. Peter auf dem Blandinenberg in Gent ein. Dann lebte er noch die letzten drei Jahre vor seinem Tod als Einsiedler in einem hohlen Baum in Maastricht, mit einem Stein als Kopfkissen.

Peter Paul Rubens: Bavo wird zum Mönch eingekleidet, Entwurf für den Altar der Kathedrale St. Bavo in Ghent, vor 1612 oder 1616/23, heute in der National Gallery in London
Peter Paul Rubens: Bavo wird zum Mönch eingekleidet, Entwurf für den Altar der Kathedrale St. Bavo in Gent, vor 1612 oder 1616/23, heute in der National Gallery in London.
Im mittleren Panel steht Bavo vor Floribert, dem Abt des Klosters, und Bischof Amandus; im Vordergrund wird seine Habe an Arme verteilt. Im rechten Panel diskutieren die Könige Clothar und Dagobert, die Bavos Entschluss unterstützen, mit einem Boten von Kaiser Mauritius, der Rittern den Eintritt in einen Orden verboten hatte. Das linke Panel zeigt Gertrud von Nivelles und Begga - der Überlieferung nach Bavos Schwestern -, die sich auch für ein frommes Leben entschieden.

Im 8. Jahrhundert wurde in Gent eine ihm geweihte Grabeskirche erbaut. Im frühen 9. Jahrhundert wurden seine Gebeine in sein Kloster St. Peter übertragen, das dann seinen Namen erhielt. Um 950 wurde er neben Vedastus Patron der neuen Stadtkirche in Gent; nach der Aufhebung der Abtei St. Bavo 1540 kamen die Reliquien in diese St. Johannes geweihte Kirche, die 1559 zur Kathedrale erhoben wurde und nun Bavo geweiht wurde. Bis 1913 wurde Bavo auch in der Erzdiözese Köln verehrt.

Die älteste bekannte Nachricht über Bavo ist eine von Alkuin verfasste Inschrift, die ihn als Schüler des Amandus von Maastricht und verehrten Geistlichen bezeichnet. Um 825 entstand in Gent unter Abt Einhard eine erste Lebensbeschreibung, nach deren Vorbild um 1000 drei weitere folgten.

Attribute: Falke, Schwert, hohlem Baum, Stein und Wagen
Patron der Falkner; gegen Keuchhusten; der Diözese Gent und des Bistums Haarlem

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Bavo von Gent

Wikipedia: Artikel über Bavo von Gent

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Eutychius von Merida
Johann Christian Friedrich Heyer
Isidor von Ägypten
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.12.2020

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: