Ökumenisches Heiligenlexikon

Bernhard II. von Baden

1 Gedenktag katholisch: 15. Juli
Fest in Baden
nicht gebotener Gedenktag im übrigen Erzbistum Freiburg i.Br. und im Bistum Speyer

Name bedeutet: der Bärenstarke (althochdt.)

Markgraf von Baden
* 1428/1429 auf der Burg Hohenbaden bei Baden Baden in Baden-Württemberg
15. Juli 1458 in Moncalieri bei Turin in Italien


Ruine der Burg Hohenbaden mit Gedenktafel für Bernhard
Ruine der Burg Hohenbaden mit Gedenktafel für Bernhard

Bernhard war der zweite Sohn des Markgrafen Jakob I. von Baden und der Katharina von Lothringen. Zur Erziehung kam er möglicherweise an den Hof des französischen Königs Karl VII., mit dessen Tochter Madeleine de France er verlobt gewesen sein soll. In Italien kämpfte er im Dienst seines Verwandten René I. von Anjou. 1452 kam er an den Hof von Kaiser Friedrich III. und wurde trotz seiner Jugend bald schon persönlicher Gesandter des Kaisers in Italien. Im Dienst des Kaisers warb er ab 1453 in Deutschland, Frankreich und Italien auch für einen Kreuzzug, den der Kaiser gegen die expandierenden Osmanen plante.

älteste Bernhard-Statue, 1490, in der Fürstenkapelle des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden
älteste Bernhard-Statue, 1490, in der Fürstenkapelle des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden

Als Markgraf sollte er nach dem Tod seines Vaters 1453 den nördlichen Landesteil von Baden regieren, aber er übertrug im Jahr 1457 seine Rechte seinem älteren Bruder Karl, um die Herrschaft seiner Familie nicht durch eine Teilung des Erbes zu schwächen. 1455 erhielt Bernhard vom Kaiser den Auftrag zu Verhandlungen mit Friedrich I. von der Pfalz, nachdem Friedrich III. diesem die Anerkennung als Kurfürst verweigert hatte, was zum Amberger Aufstand geführt hatte. Bei seiner Mission in Oberitalien erkrankte er an einer Pestseuche und starb.

Votivtafel in Moncalieri
Votivtafel in der Stiftskirche in Moncalieri

Bernhard lebte in strenger Askese, spendete ein Drittel seines Jahreseinkommens den Armen, ein weiteres Drittel der Kirche. Sein Ruf außergewöhnlicher Frömmigkeit war weit verbreitet. Gerade weil belastbare historische Belege weithin fehlen, konnten immer wieder neue Aspekte am badischen Landespatron als tugendhaft und vorbildlich hervorgehoben werden. So nutzte das protestantische Fürstenhaus Baden den katholischen Vorfahren, um die katholische Landesmehrheit für Haus und Land Baden zu begeistern.

Schon bei Bernhards Bestattung in der Stiftskirche Santa Maria della Scala in Moncalieri sollen sich sich zahlreiche Wunder ereignet haben, die sich anschließend fortsetzten. Die Stadt ehrt ihren Schutzpatron alljährlich mit der Festa del Beato Bernardo. Nahe der Burg Hohenbaden steht im Wald eine Bernhard geweihte Kapelle.

Brunnen vor der Bernhardkapelle unterhalb der Burg Hohenbaden
Brunnen vor der Bernhardkapelle unterhalb der Burg Hohenbaden

Kanonisation: Bernhard wurde 1769 seliggesprochen, der Heiligsprechungsprozess wurde 1958 eingeleitet, kam aber zum Erliegen. Die Erzdiözese Freiburg hat 2011 das Erhebungsverfahren für den kanonischen Heiligsprechungsprozess wieder eröffnet, 2018 wurde der Heiligsprechungsprozess eingestellt, da der Vatikan die vorgelegte Wunderheilung einer Ordensfrau aus dem Kloster Lichtenthal in Baden-Baden nicht anerkannte.

Patron von Baden, von Moncalieri; der Jugend und der Männer

Historische Parade mit Reliquarium bei der „Festa del Beato Bernardo” in Moncalieri
Historische Parade mit Reliquarium bei der Festa del Beato Bernardo in Moncalieri

Eine sehr informative Website über Bernhard bietet der ultimative Stadtführer Baden-Baden.

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Im Kunstverlag Josef Fink erschien von Christine Schmitt: (Link mit Vergütung) Ein Seliger aus Baden über Leben und Verehrung des Markgrafen und Landespatrons.

Der Zugang zur Ruine des Schlosses Hohenbaden ist täglich von 7.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2016)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.08.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.ebfr.de/erzdioezese-freiburg/ueber-das-erzbistum/geschichte/bernhard-von-baden - abgerufen am 04.02.2024
• http://www.erzbistum-freiburg.de/html/aktuell/aktuell_u.html?t=&artikel=9436&m=19781&stichwort_aktuell= nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• https://www.domradio.de/themen/bist%C3%BCmer/2018-07-13/heiligsprechung-von-bernhard-von-baden-gestoppt - abgerufen am 04.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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