Ökumenisches Heiligenlexikon

Cäcilius von Illiberis

spanischer Name: Cecilio

1 Gedenktag katholisch: 1. Mai
Fest im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus
Hochfest in der Stadt Granada, Fest im Erzbistum Granada: 1. Februar

Name bedeutet: der Blinde oder: aus der (altrömischen) Familie der Cäcilier (latein.)

Glaubensbote, erster Bischof von Illiberis, Märtyrer
50im 1. Jahrhundert oder 300im 3./4. Jahrhundert in Illiberis, dem späteren Elvira, dem heutigen Stadtteil Albaicín (?) in Granada in Spanien


Cäcilius wurde der Legende zufolge von Petrus und Paulus in Rom zum Bischof geweiht und war dann als Wanderbischof und Glaubensbote im Roussillon in Südfrankreich tätig. Dann kam er auf einer Missionsreise nach Spanien und wurde der erste Bischof von Illiberis, wo er nach erfolgreichem Wirken als Märtyrer starb. Mit ihm teilten demnach Patricius und Septemtrius das Martyrium.

Zusammen mit Cäcilius werden auch die Bischöfe Torquatus, Ctesiphon, Secundus, Indaletius, Hesychius und Euphrasius verehrt. Die Legende stammt wohl aus dem 8. Jahrhundert.

Statue, um 1783, in der Cäcilius geweihten Kapelle der Kathedrale in Granada
Statue, um 1783, in der Cäcilius geweihten Kapelle der Kathedrale in Granada

In den Katakomben der Abtei Sacromonte in Granada liegen Cäcilius' angebliche Reliquien, zusammen mit denen von Hesychius von Carteia und Ctesiphon von Vergium. Sie wurden 1595 - in der Zeit, als die Toleranz gegenüber den nach der Reconquista verbliebenen zwangsgetauften Muslimen aufhörte und sie endgültig vertrieben wurden - gefunden; auf Bleiplatten hatten christianisierte Mauren - Moriscos genannt - die Legende der drei in arabischer Sprache aufgeschrieben, demnach waren sie Schüler des Apostels - und Maurentöters - Jakobus. Die Legende sagt, dass die dort befindlichen alten Höhlenwohnungen der Ort des Martyriums der drei waren. Die Bleiplatten erzählen auch von der Relique des Taschentuchs mit den Tränen Marias, sie sagen auch die Ankunft des Propheten Muḥammad sowie die von Martin Luther und ihre eigene Auffindung vorher; Verfasser waren wohl die christlichen Araber Alonso del Castillo und Miguel de Luna, die für die Inquisition gearbeitet hatten und die Dokumente erst kurz vor ihrer Auffindung verfasst hatten; sie wollten ihre Anpassung an die neuen christlichen Herrscher beweisen und erfanden die Fiktion einer ursprünglich arabischsprachigen christlichen Missionierung Spaniens.

Bevor die 17 Bleiplatten - dazu 1 Pergament - 1682 vom Vatikan als Fälschung verurteilt wurden, galten sie in Spanien als Fünftes Evangelium, der Berg Valparaíso wurde in Sacromonte umbenannt und es entstand die große Abtei. Weil die Höhlen im Berg lange Zeit v. a. von Sinti und Roma bewohnt waren, ist der Sacromonte auch ihnen bis heute ein wichtiger Ort. Am ersten Sonntag im Februar gibt es einen großen Pilgerzug zu den Katakomben und eine Fiesta.

Patron von Granada; des Erzbistums Granada

1 Die untere wird sie genannt, weil es hoch über der Stadt noch die Einsiedelei San Miguel gibt.

Die urchristlichen Bischöfe in Südspanien

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Kirche San Cecilio, 1528 erbaut
Kirche San Cecilio, 1528 erbaut




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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.11.2023

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• http://spanishcoursesblog.delengua.es/2010/02/01/san-cecilio-der-heilige-cecilio/

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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