Ökumenisches Heiligenlexikon

Cäsarius von Terracina

1 Gedenktag katholisch: 1. November
bei den Augustiner-Chorherren: 2. November

1 Gedenktag orthodox: 7. Oktober

Name bedeutet: aus dem Geschlecht der Cäsarianer (latein.)

Diakon, Märtyrer
* in Africa proconsularis, heute Tunesien und der Norden von Libyen
um 110 (?) in Terracina in Italien


Altarbild: Cäsarius' Aufnahme in den Himmel, in der Kirche Santa Maria delle Grazie in San Cesario bei Lecce
Altarbild: Cäsarius' Aufnahme in den Himmel, in der Kirche Santa Maria delle Grazie in San Cesario bei Lecce

Cäsarius bekehrte der Legende nach in Terracina den Konsul Leontius. Zusammen mit dem Priester Julian, dem bekehrten Konsul sowie mit Felix und Eusebius wurde Cäsarius dann in einen Sack genäht und ins Meer geworfen, weil er sich heftig gegen die heidnische Unsitte aufgelehnt hatte, jährlich einen Jüngling zum Heil der Stadt zu töten. Dies sei unter Kaiser Trajan geschehen - nach anderer Version der Legende schon unter Kaiser => Nero, nach manchen erst um 300 in der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian.

Nach der um 377 erfolgten Übertragung der Gebeine des Cäsarius von Terracina ins Domus Augustana - dem Kaiserpalast - auf dem Palatin durch Kaiser Valentinian I. und den römischen Bischof Damasus I. war Cäsarius einer der in Rom am meisten verehrten Märtyrer. Sein Name verdrängte die heidnische Verehrung von Julius Cäsar, des Kaisers Cäsar Octavian Augustus und der anderen römischen Kaiser; das ihm dort errichtete Oratorium war ein klares Zeichen für die christliche Weihe des Kaiserpalastes und diente als Bezugspunkt für die Christianisierung des gesamten Reiches.

Über Cäsarius' Grab an der Via Appia in Terracina wurde eine ihm geweihte Kapelle errichtet, sie ist im 6. Jahrhundert bezeugt. Eine Armreliquie von Caesarius befindet sich in der Papstbasilika San Giovanni in Laterano in Rom, was die besondere Verehrung bei den Augustiner-Chorherren begründet. Wohl im 7. Jahrhundert wurde in Köln an der Stelle der heutigen Kirche St. Georg ein Cäsarius geweihtes Oratorium errichtet. Nach dessen Zerstörung - möglicherweise durch die Normannen 881 - erbaute Erzbischof Anno II. an dieser Stelle die Georg geweihte Kirche, die mit einem 1059 durch ihn gegründeten Chorherrenstift verbunden war, das 1802 in der Säkularisation aufgehoben wurde.

Reliquiar in der Kirche Santa Maria delle Grazie in San Cesario bei Lecce
Reliquiar in der Kirche Santa Maria delle Grazie in San Cesario bei Lecce

In der Kirche Santa Brigida in Neapel wird eine Reliquienbüste des Diakons verwahrt, diese wurde im 17. Jahrhundert aus der Kirche Santa Maria Corteorlandini in Lucca hierher übertragen. Von dort kam 1724 eine Oberarmreliquie auch nach San Cesario bei Lecce, sie wird dort in einem silbernen Monstranzreliquiar verehrt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 15.08.2022

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 19945
• C. S., Brief vom 27. August 2005
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://it.wikipedia.org/wiki/Cesareo_di_Terracina - abgerufen am 16.04.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_di_Santa_Brigida_(Napoli) - abgerufen am 16.04.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/San_Cesario_di_Lecce#Chiesa_madre_di_Santa_Maria_delle_Grazie - abgerufen am 16.04.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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