Ökumenisches Heiligenlexikon

Charbel Makhlūf

Taufname: Joseph Anton, arabisch Yussef Antouin

1 Gedenktag katholisch: 24. Juli
nicht gebotener Gedenktag
nicht gebotener Gedenktag in Polen: 28. Juli
Todestag: 24. Dezember

Name bedeutet: ?

Priester, Mönch, Einsiedler
* 8. Mai 1828 in Bqaa Kafra bei Bscharre im Libanon
24. Dezember 1898 in Annaya im Libanon


Charbel Makhlouf
Das wundersame Bild 1 von Charbel Makhlouf

Joseph Anton Makhlūf war das fünfte und jüngste Kind eines armen Bauern; nachdem sein Vater früh starb, war er zunächst Hirte. Im Alter von 23 Jahren trat er ins maronitische Kloster in Maifouq ein mit dem Ordensnamen Charbel. Er studierte dann acht Jahre lang im Konvent St. Cyprien in Kfifane, wo zeitweise Nimatullah al-Hardini sein Lehrmeister war. 1859 wurde er im Kloster Bkerke bei Beirut vom Patriarchen der Maronitenkirche zum Priester geweiht und lebte dann im Kloster in Annaya. Er führte ein besonders strenges Büßerleben, kniete Nacht für Nacht betend vor dem Tabernakel, auch großer Kälte trotzend. 1875 zog er sich mit zwei anderen Mönchen in die Einsiedelei von St. Peter und Paul nahe bei seinem Kloster zurück.

Charbel arbeitete in den Weinbergen und Gärten des Klosters und widmete sich dort bis zu seinem Tod dem Gebet und der Betrachtung in Stille und strengster Askese. Er galt als Urbild des vollkommenen Mönches und wurde schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrt. Er soll zahlreiche Kranke geheilt und sogar zwei Personen, Bulos Sam'un und das Kind Maryam Georg Hayek, wieder zum Leben erweckt sowie 1885 das Umland des Klosters von einer Heuschreckenplage befreit haben. Bei der heiligen Messe erlitt Charbel einen Schlaganfall, unbeweglich verbrachte er acht Tage in seiner Einsiedelei, bis er starb.

Statue in der Einsiedelei
Statue in der Einsiedelei

Charbels Grab in der nun nach ihm benannten Einsiedelei wurde eine viel besuchte Wallfahrtsstätte für Christen und auch für Muslime, die ihn ebenfalls verehren, an der sich viele Wunder ereigneten. Bei den Öffnungen seines Grabes 1899, 1927, 1950 und 1952 fand man seinen Leichnam unversehrt, was auch noch 1965, im Jahr der Seligsprechung, so war; zudem war jedes Mal sein Mönchsgewand von einer roten, öligen Flüssigkeit getränkt, als ob er Blut schwitzte. Erst bei der Sargöffnung anlässlich der Heiligsprechung 1976 war die Verwesung weit fortgeschritten. 1927 waren seine Gebeine erhoben und in der ihm geweihten Kapelle des Klosters bestattet worden. An der Einsiedelei wurde eine große Kathedrale errichtet.

Altar in der Kathedrale in Laon
Altar in der Kathedrale in Laon

Charbel Makhlūf ist im Libanon, aber auch in Syrien und im ganzen Nahen Osten so beliebt wie in Süditalien Pio da Pietrelcina, in den meisten Taxis in Beirut ist sein Bild zu finden. In Faraiya wurde 2017 ein 27 Meter hohes und 20 Tonnen schweres Denkmal aus Glasfaser gesetzt. 2018 wurde auf den Anhöhen der Kleinstadt Hammana eine 16 Meter hohe Statue aufgestellt, die auch von Beirut aus sichtbar ist.

Kanonisation: Charbel wurde am 5. Dezember 1965 von Papst Paul VI. selig- und am 9. Oktober 1977 von demselben Papst heilig gesprochen.

1 Über die Entstehung seines Bildes wird berichtet:
Pater Charbel wurde Zeit seines Lebens nie fotografiert oder gemalt. So lebt er nur in der Erinnerung jener fort, die ihn noch im Leben gekannt hatten. Aber am 8. Mai 1950 fuhr ein Autobus mit etwa 40 Maroniten Mönchen nach Annaya. Nach langem Beten in der Klosterkapelle besuchten einige von ihnen die Einsiedelei, in der Pater Charbel so lange gelebt hatte. Nachher wollten sie eine Erinnerung mitnehmen. Einer von ihnen machte Photo-Aufnahmen. Eine davon zeigt die Pilger vor dem Eingang zur Einsiedelei. Als die Aufnahme entwickelt wurde, sah man zum größten Erstaunen mitten unter den Besuchern eine völlig fremde, bärtige Gestalt, die niemand gesehen hatte. Die Abzüge der Aufnahme und das Negativ wurden dem Generalabt der Maronitenmönche übergeben. Dieser zeigte sie 9 Personen, die Pater Charbel noch gekannt hatten. Sie alle erkannten auf dem Bild den Diener Gottes. So hat der Heilige selbst nach seinem Tod noch dafür gesorgt, dass wir ein authentisches Bild von ihm haben. Gott sei Dank!
Aus: Charbel Makhlouf (1828 - 1898). Solidarité Liban-Suisse, Oktober 2014





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2022

Quellen:

• http://www.geocities.com/phoenicia_tt/pages/highlights.htm
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Paul Kathriner / Nabih Yammine: Charbel Makhlouf (1828 - 1898). Solidarité Liban-Suisse, Mai 2015
• Paul Kathriner: Charbel Makhlouf (1828 - 1898). Solidarité Liban-Suisse, Oktober 2014 - E-Mail von Pater Niklaus Mottier OSB vom 15. September 2015
• https://www.kathpress.at/goto/meldung/1655377/libanon-ehrt-heiligen-charbel-mit-16-meter-hoher-statue

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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