Ökumenisches Heiligenlexikon

David von Euböa

1 Gedenktag orthodox: 1. November

Name bedeutet: der Geliebte (hebr.)

Mönch, Priester
* 1519 (?) in Gardinitsa, heute Kyparissi bei Lokri in Griechenland
1589 oder 1601 im Davids-Kloster bei Rovis auf Euböa in Griechenland


griechische Ikone
griechische Ikone

David, Sohn des Priesters Christodoulos und der Theodora, verließ im Alter von 15 Jahren sein Dorf und folgte dem Priestermönch Akakios in sein Kloster; schon damals wurde er ob seiner Frömmigkeit und Weisheit mit dem Beinamen Gerontos, der Alte ausgezeichnet. Zusammen mit Akakios begab er sich auf Wanderschaft in verschiedene Klöster; in dem von Damian der Jüngere gegründeten Kloster bei Anatoli am Berg Ossa / Kissavos nahe Larisa wurde David zum Diakon geweiht. Dann kamen sie auf den Athos in die Große Laura. Akakios wurde dann zum Metropoliten von Nafpaktos und Arta berufen, rief David in seine Diözese und weihte ihn zum Priester.

Auf Akakios' Wunsch hin übernahm David das wegen unruhiger Mönche schwierige Amt des HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. im Kloster Varnakova. Dort gründete er die erste griechische Schule, an der Priester vom Berg Athos unterrichteten und eine Geheimschule im Kloster, die durch die ganze Zeit der osmanischen Herrschaft in Betrieb war.

Mosaik am Katholikon des Davids-Klosters bei Rovis
Mosaik am Katholikon des Davids-Klosters bei Rovis

Eine ihm angebotene Berufung als Bischof lehnte David ab. Wegen des Verhaltens einiger Mönche verließ David schließlich das Kloster Varnakova und ging zusammen mit seinem Schüler Seraphim nach Stiri bei Livadia, wo sie als Einsiedler lebten. Von Einheimischen wurde er dann beschuldigt, an der Flucht einiger Sklaven eines Herrn aus Livadia verantwortlich zu sein, deshalb verhaftet, eingesperrt und gefoltert, schließlich aber frei gelassen. Nun reiste er auf die Insel Euböa; weil ein Fischer nicht bereit war, ihn überzusetzen, segelte er mit Hilfe seiner Mönchskutte und kam in Rovis an. Oberhalb des Ortes lebte er erst in einer Höhle im tiefen Wald, wo sich ihm aber bald schon Gefährten in seiner Einsiedelei anschlossen.

Für diese Gemeinschaft wollte David nun ein richtiges Kloster bauen und reiste nach Russland, um Geld zu sammeln und erbaute damit dann unweit der Einsiedelei das heute nach ihm benannte Davids-Kloster auf den Ruinen einer 1470 von den Osmanen zerstörten, der Verklärung Jesu geweihte Kirche. Für das Kloster ließ er wundersamer Weise eine heilkräftige Quelle entspringen 1. Das Kloster wurde zu einem Lichtpunkt im Norden Euböas in der Zeit der osmanischen Unterdrückung und half armen und elenden Menschen, die an die Tür des Klosters kamen, deshalb wurde es bald schon das Kloster der Nächstenliebe genannt.

Steinmetzarbeit im Davids-Kloster bei Rovis
Steinmetzarbeit im Davids-Kloster bei Rovis

Auch das Geld aus Russland fand seinen Weg auf wundervolle Weise: um nicht bestohlen zu werden, nahm David das Geld nicht mit sich, sondern steckte es in Russland in einen ausgehölten Baumstamm, warf diesen dort in den Fluss und wartete, bis der Baumstamm in Rovis angeschwommen kam. Als David gebeten wurde, auf dem Peloponnes einen Streit zwischen den Bischöfen zu schlichten, erlitt er bei der Überfahrt Schiffbruch, kam aber neun Stunden später unbeschadet an.

Das Grab Davids in seinem Kloster auf Euböa wurde Ziel vieler Pilger, die an ihm Heilung erfuhren von körperlichen, psychischen und spirituellen Erkrankungen. Das Katholikon wurde 1824 von den Türken niedergebrannt in einer Vergeltungsaktion für die Beteiligung der Mönche an den Aufständen zur Befreiung Griechenlands und 1877 neu errichtet. In Davids Geburtsort Kyparissi - auf dem Festland ziemlich genau gegenüber Rovis gelegen - ist David die Pfarrkirche geweiht.

1 Das Davids-Kloster liegt im Wald in den Bergen, in ihm sprudeln mehrere Quellen überreichlich.

Das Kloster Varnakova ist täglich von 9 Uhr bis 12.30 Uhr und von 17 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet.
Die Höhle von Davids Einsiedelei mitten im Wald ist vom Davids-Kloster aus ausgeschildert und auf einer - bei unserem Besuch in sehr gutem Zustand befindlichen - Schotterstraße und dann ab dem Einstieg einem etwa 200 m langen Fußweg zu erreichen. (Die Markierung in Google-Maps ist falsch, wir haben die Änderung angemeldet.) (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2019

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2018/11/life-of-saint-david-of-evia.html - abgerufen am 20.07.2023
• http://www.monastiria.gr/sterea-elada/nomos-evoias/iera-moni-osiou-david-euvoias nicht mehr erreichbar
• https://www.neakriti.gr/article/ellada-nea/1516618/iera-moni-osiou-dauid-ena-apo-ta-pio-omorfa-monastiria-tis-euvoias - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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