Ökumenisches Heiligenlexikon

Devota

auch: Deivota

1 Gedenktag katholisch: 27. Januar

Name bedeutet: die Demütige (latein.)

Märtyrerin
* um 283 in Borgo bei Bastia auf Korsika in Frankreich
303 (?) in Mariana, heute Ruinen in Lucciana bei Bastia auf Korsika in Frankreich


ehemalige Kathedrale in Mariana, genannt „Canonica„
ehemalige Kathedrale in Mariana, genannt Canonica

Devota, der rein legendarischen Überlieferung zufolge in Quercio - einem Ort im heutigen Borgo geboren - dort trägt noch eine Höhle ihren Namen - führte ein frommes Leben und hielt sich in der Diokletianischen Verfolgung heimlich im Haus des Ratsherrn Eutychius auf, wurde aber verraten und nach grausamen Martern auf der Streckbank durch Steinigung getötet.

Devotas Leidensgeschichte entstand frühestens im 10. Jahrhundert. Demnach sollte sie verbrannt werde, um ihre Verehrung zu verhindern; ihr Leichnam konnte aber von Christen gerettet werden, die ihn nach Afrika bringen wollten für eine ordentliche Bestattung. Gratianus, der Schiffer, Benedikt als Priester und sein Diakon Apollinaris gerieten aber in einen Sturm; da flog eine Taube aus dem Mund der Toten und geleitete das Boot nach Monaco, wo Fischer sie fanden und eine Kapelle für sie errichteten. 1075 sollten die Reliquien gestohlen werden, was aber ein Sturm verhinderte.

Devota-Statue vor der ihr geweihten Kirche in Monaco
Devota-Statue vor der ihr geweihten Kirche in Monaco

In Monaco werden Devotas Reliquien noch heute besonders verehrt. Am Vorabend ihres Gedenktag wird vom Fürsten von Monaco alljährlich ein Boot verbrannt aus Dankbarkeit für den verhinderten Diebstahl, Tauben erinnern an Devotas Leiden. Am Gedenktag sollen schon die ersten Blumen aufblühen. Für die ehemalige Kathedrale in Mariana stiftete Fürst Rainier III. von Monaco 2003 zum Gedenken an den 17. Todestag eine Statue und nahebei ein Museum zur Frühgeschichte der Gegend.

Briefmarke aus Monaco, 1987
Briefmarke aus Monaco, 1987

1637 kamen einige Reliquien nach Korsika zurück in die damalige Jesuitenkirche Saint Ignace - die heutige Kirche Saint Erasme - in Ajaccio. Der beim Vatikan beantragten Proklamation von Devota zur Patronin von Korsika wurde nicht stattgegeben, im Volksglauben aber setzte sie sich durch, besonders auch als Symbol im Kampf um die Unabhängigkeit der Insel. 1820 erklärte der damalige Erzbischof von Ajaccio sie mit Einverständnis der römischen Ritenkongregation doch zur Patronin.

Wahrscheinlich ist Devota identisch mit Julia von Korsika, deren Legende ähnlich ist. Der Titel dieser Legende, passio Dei votae, Leidensgeschichte nach dem Willen Gottes, wurde dann zum Eigennnamen Devota.

Kanonisation: Devotas Verehrung wurde 1984 vom Bischof von Ajaccio offiziell bestätigt.
Patronin Korsika und Monaco





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.04.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://en.wikipedia.org/wiki/Devota - abgerufen am 20.07.2023
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://monacorevue.com/events/sd1080127.php - abgerufen am 20.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/D%C3%A9vote_(sainte)#cite_ref-3 - abgerufen am 18.04.2024
• https://www.provence7.com/portails/religion/celebrites-religieuses-en-provence/sainte-devote - abgerufen am 18.04.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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