Ökumenisches Heiligenlexikon

Dominikus de la Calzada

deutsch: Dominikus der Straßenbauer
spanischer Name: Domingo

1 Gedenktag katholisch: 12. Mai
Hochfest in der Stadt Calzada
gebotener Gedenktag im übrigen Bistum Calahorra y La Calzada - Logroño
Übertragung der Gebeine: 12. April

Name bedeutet: dem Herrn gehörend (latein.)

Priester, Einsiedler
* 1019 in Viloria de Rioja bei Burgos in Spanien
1109 in Santo Domingo de la Calzada bei Burgos in Spanien


Dominkus' Elternhaus in Viloria de Rioja; es wurde in den 1990er-Jahren durch einen Neubau ersetzt
Dominkus' Elternhaus in Viloria de Rioja; es wurde in den 1990er-Jahren durch einen Neubau ersetzt
Kloster Valvanera
Kloster Valvanera

Dominikus war der Sohn von Jimeno García und seiner Frau Orodulse aus nobler Familie. Im Alter von 12 Jahren wollte er ins Kloster eintreten, wurde aber sowohl im Kloster Valvanera bei Anguiano als auch im Kloster San Millán de la Cogalla abgewiesen, weil er zu jung war. Er gehörte deshalb zunächst dem Gefolge des Kardinals Gregor von Ostia an, der als päpstlicher Legat in Kastilien unterwegs war, und wurde von diesem zum Priester ordiniert. Nach dessen Tod zog Dominikus sich als Einsiedler zurück an eine Stelle am Ufer des Flusses Oja, wo er wenige Jahre nach der Befreiung des Gebietes von den Mauren um 1039 zunächst eine hölzerne, dann eine steinerne Brücke baute. Dann gründete er neben der heutigen Kathedrale auch ein Hospiz für die Pilger, die nach Santiago de Compostela unterwegs waren; daraus wuchs die heutige, nach ihm benannte Stadt Santo Domingo de la Calzada. 1109 besuchte ihn König Alfons VI. von Kastilien, um ihm für seine Arbeit zu danken.

Neben der Gründung des Hospizes wird Dominikus auch der Baubeginn der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada direkt neben dem Hospiz zugeschrieben. Auf der traditionellen Pilgerroute zwischen Frankreich und Santiago de Compostela, die von Logroño nach Burgos führte, aber zum Teil weitgehend unwegsam war, baute er zusammen mit Johannes von Ortega die Straße von Nájera nach Redecilla und wurde deshalb als der Straßenbauer gewürdigt. 1

Zur Erinnerung an das Wunder des geretteten Sohnes werden in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada ein
lebendes Huhn und ein lebender Hahn in diesem Schrein gehalten
Zur Erinnerung an das Wunder des geretteten Sohnes werden in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada ein lebendes Huhn und ein lebender Hahn in diesem Schrein gehalten 2

In Santo Domingo de la Calzada wird das sonst Jakobus dem Älteren zugeschriebene Wunder von der Rettung des Sohnes einer Pilgerfamilie Dominikus zugeschrieben. Demnach kehrte ein deutsches Ehepaar aus Xanten auf der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela zusammen mit seinem Sohn in einem Wirtshaus des Ortes ein; weil dieser Sohn die ihm angetragene Tochter des Wirtes nicht zur Frau nehmen wollte, steckte der Wirt - oder die Tochter selbst - ihm heimlich einen Silberbecher in den Rucksack, damit er für den angeblichen Diebstahl gehenkt werde - aber Dominikus hielt den schon am Strick Hängenden fest; die Eltern kamen an die Richtstätte und fanden den Sohn noch lebend, der ihnen erzählte, Dominikus habe ihn gerettet. Als die Eltern den Bürgermeister davon unterrichteten, antwortete der, das sei unmöglich, der Sohn sei ebensowenig lebendig wie das Huhn und der Hahn, die er gerade esse; sogleich flatterten das gebratene Federvieh davon. Einen französischen Ritter befreite er von Besessenheit, einen deutschen Pilger von tränenden Augen, ein blinder Normanne wurde nach dem Betreten der Kathedrale wieder sehend.

Auch die Umlenkrolle des Galgens wird in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada gezeigt
Auch die Umlenkrolle des Galgens wird in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada gezeigt

Das Hospiz in Santo Domingo de la Calzada wurde von Dominikus' Schülern 1120 dem Bischof von Calahorra unterstellt und 1152 in ein Kollegiatstift umgewandelt. Heute ist es ein Hotel der spanischen Parador-Kette. Die Kirche des Dominikus wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts neu errichtet und mit Erweiterungen des 13. und 14. Jahrhunderts zur heutigen Kathedrale ausgebaut, deren Krypta sein Grab enthält; seit 1232 ist Santo Domingo de la Calzada Sitz der Bischöfe der Diözese Calahorra y La Calzada - Logroño.

Patron der Straßen-, Kanal- und Hafenbauer, der Alten und Gerontologen

1 Es gab hier schon lange vorher eine alte, von den Römern angelegte Straße; diese haben Domininkus und Johannes wohl wieder instand gesetzt und ausgebaut.

2 Zur Beruhigung aller Tiefreunde wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Tiere nicht hier leben, sondern täglich ausgewechselt werden.

Ex voto, 1725, in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada
Ex votoMit Ex voto (lateinisch: „aufgrund eines Gelübdes”) oder Votivtafel bezeichnet man Tafeln, die nach erfolgreicher Hilfe zur Erfüllung eines Gelübdes an den Ort der Gnade gebracht und dort ausgestellt werden, oft mit Darstellung der abgewendeten Notsituation., 1725, in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada
Dominikus' Liegefigur in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada
Dominikus' Liegefigur in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada

Das Kloster Valvanera, hoch in den Bergen oberhalb Anguiano wunderschön gelegen, ist heute ein Hotel; die Kirche mit dem Gnadenbild der Maria von Valvanera ist tagsüber geöffnet, der direkte Zutritt zur Gnadenstatue ist aber nur anschließend an Messen möglich. (2014)
Die Kathedrale mit dem Diözesanmuseum in Santo Domingo de la Calzada ist täglich von 10 Uhr bis 13.30 Uhr und von 16 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 3 €, dafür gibt es einen informativen Führer auch in deutscher Sprache.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.05.2023

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Infotafeln in der Kathedrale in Santo Domingo de la Calzada
• Infotafel in Viloria de Rioja

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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