Ökumenisches Heiligenlexikon

Erlembald von Mailand

auch: Herlembaldus

1 Gedenktag katholisch: 27. Juni

Name bedeutet: ?

Ritter, Märtyrer
15. April 1075 in Mailand in Italien


Relief in der Basilika San Calimero in Mailand
Relief in der Basilika San Calimero in Mailand

Erlembald Cotta, Sohn einer hochadligen Familie, war Ritter in Mailand, 1064 erhielt er von Papst Alexander II. die Ritterfahne überreicht. Nach dem Tod seines Bruders Landulfus, der Anführer der Pataria war, einer Laienbewegung, die sich gegen Missstände im KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. erhob, im Jahr 1063 und nach einer Wallfahrt nach Jerusalem wurde Erlembald mit einer Art Investitur durch Papst Alexander II. der militärische Anführer der Pataria; er leitete diese nun zusammen mit Arialdo von Mailand. Von einer zweiten Reise nach Rom kehrte Erlembald mit der Bulle zur Exkommunikation des Mailänder Erzbischofs Wido von Velate zurück, der der Simonie und der Unterstützung des im Konkubinat lebenden Klerus bezichtigt wurde. Der schürte daraufhin Unruhen, bei denen Arialdo 1066 getötet wurde.

1067 erfolgte die Wiederauffindung von Arialdos Leichnam, was Erlembald zum Anlass nahm, den Kampf wieder aufzunehmen und durch die wieder auflebenden Unruhen Bischof Wido zum Verlassen von Mailand zu zwingen. In den folgenden Jahren beherrschten Erlembald und die Pataria die Stadt, Erlembald wurde von Papst Gregor VII. unterstützt. Nach Widos Tod konnte Erlembald 1074 seinen Kandidaten Atto auf den Bischofsstuhl bringen. Geschürt von dessen Gegenbischof Gottfried von Castiglione, der von Kaiser Heinrich IV. investiert worden war, und weil Erlembalds radikale Aktionen von der Mehrheit der Stadtbevölkerung immer weniger gutgeheißen wurden, kam es zu einer Isolierung der Pataria und zu einem Aufstand der Bevölkerung gegen Erlembald und seine Bewegung und zu Straßenkämpfen, bei denen Erlembald getötet wurde.

Erlembalds Gebeine liegen seit 1528 im Dom in Mailand.

Kanonisation: Erlembald wurde 1095 beim Besuch von Papst Urban II. in Mailand durch Übertragung seiner Gebeine in die Kirche San Dionigi heiliggesprochen.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Erlembalds Geschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

Der Dom in Mailand ist täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt - Karten gibt es bis 18 Uhr im Ticket-Verkaufsbüro - beträgt 5 €, für zusätzlichen Besuch der Ausgrabungen und des Dom-Museums 10 €, für Dom, Ausgrabungen, Dom-Museum und Turmbesteigung 15 €, für letzteres per Lift 20 €. (2021)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.10.2021

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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