Ökumenisches Heiligenlexikon

Eskil von Lund

auch: Estril, Æschilus

1 Gedenktag katholisch: 6. September

Name bedeutet: ?

Erzbischof von Lund
* um 1100 in Jütland in Dänemark
6. September 1181/1182 in Clairvaux, heute Ortsteil von Ville-sous-la-Ferté bei Troyes in Frankreich


Eskil aus der mächtigen adligen jütländischen Familie Trugotsen war ein Neffe des Erzbischofs Asser von Lund. Eskil studierte in Hildesheim und wurde Vater einer Tochter. 1133 wurde er Dompropst in Lund, 1134 Bischof von Roskilde in Dänemark und erreichte Skandinaviens Loslösung vom Erzbistum Hamburg-Bremen. 1138 wurde er Erzbischof von Lund; dort hielt er 1139 die erste nordische ProvinzialsynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. ab. 1145 weihte er den Dom der Stadt. Er verteidigte die Ansprüche der Kirche und die Selbständigkeit Lunds gegenüber dem Erzbistum Hamburg-Bremen und wurde 1153 vom päpstlichen Legaten Nikolaus - dem späteren Papst Hadrian IV. - als Primas designiert. Als Freund von Bernhard, den er mehrfach in Clairvaux besuchte, förderte Eskil das Mönchtum; für den Zisterzienserorden und den Prämonstratenserorden erbaute er mehrere Klöster, die zum Gegenpol der oft an den deutschen Königen und Kaisern orientierten dänischen Könige wurden. Auch nach Bernhards Tod reiste er 1154 nach Clairvaux und dann nach Rom.

Auf der Heimreise wurde Eskil 1157 in Burgund von Rittern überfallen und gefangen genommen. Kaiser Friedrich I. Barbarossa setzte sich nicht für seine Freilassung ein, was zum Konflikt mit Papst Hadrian IV. führte. 1156 wurde Eskil demonstrativ zum Primas von Schweden und zugleich zum päpstlichen Gesandten ernannt. Im Konflikt zwischen dem Kaiser und Papst Alexander III. stellte sich Eskil an die Seite des Papstes; weil König Waldemar I. von Dänemark sich Gegenpapst Viktor IV. anschloss, gab es heftige Auseinandersetzungen. 1161 zwang Waldemar Eskil, sich auf eine Wallfahrt nach Jerusalem zu begeben und anschließend bis 1167 in freiwillige Verbannung an den Hof von Alexander III. in Avignon und nach Clairvaux. Nachdem König Waldemar die Seiten gewechselt hatte und nun Papst Alexander anerkannte, kehrte Eskil nach Lund zurück. Zusammen mit Bischof Absalon von Roskilde - seinem späteren Nachfolger in Lund - beteiligte Eskil sich am Kreuzzug des Königs von Rügen gegen die heidnischen WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern..

1170 salbte Eskil Knut VI. zum König von Dänemark und gab damit die Ansprüche seiner eigenen Familie auf den Thron auf, zugleich sprach er Knud „Lavard” heilig. Von 1173 bis 1176 musste Eskil wieder nach Clairvaux ins Exil gehen; 1177 verzichtete er endgültig auf sein Amt als Erzbischof und zog sich ganz ins Mutterkloster der Zisterzienser zurück; deshalb wird er bei den Zisterziensern auch als Ordensmitglied bezeichnet.

Eskil wurde in Clairvaux bestattet.

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 12.08.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken (Hg.): Heilige in Nordeuropa. Paderborn 2000
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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