Ökumenisches Heiligenlexikon

Eulogius von Córdoba

auch: von Toledo

10 Gedenktag katholisch: 11. März
gebotener Gedenktag im Bistum Córdoba und im Erzbistum Toledo
nicht gebotener Gedenktag in Spanien: 9. Januar
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus: 1. Juni (Übertragung der Gebeine)
zweite Übertragung der Gebeine: 19. Januar
Auffindung der Gebeine von Georg im Germanus-Kloster in Paris: 20. April
Übertragung der Gebeine nach Ovieto: 1. Juni
Übertragung der Gebeine von Georg und Aurelius nach Paris: 20. Oktober
bedacht im spanisch-mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Hochgebet

Name bedeutet: der Gutes Redende (griech.)

Priester, Märtyrer
* in Córdoba in Spanien
11. März 859 daselbst


Wandbild in der Iglesia del Juramento de San Rafel in Córdoba
Wandbild in der Iglesia del Juramento de San Rafel in Córdoba

Eulogius wurde schon in jungen Jahren Diakon und bald darauf Priester in seiner Heimatstadt. Zur Zeit der maurischen Herrschaft von Emir Abderrahman II. drängten sich Christen zum Martyrium, z. B. indem sie ohne Veranlassung Mohammed schmähten, worauf die Todesstrafe stand. Grund für das Martyrium war auch das Verbot der Ausübung des Christentums für Kinder eines muslimischen Vaters, der Einfluss der antiislamischen Apologetik, v. a. aus der Ostkirche und schließlich der Widerstand gegen die wachsende Machtstellung des Emirates von Córdoba unter Omayyadenherrscher Abd ar-Rahman II., der 822 die Reguierung übernahm und die Islamisierung vorantrieb; als 844 ein - noch erfolgloser - Angriff der Normannen erfolgte, geriet seine Herrschaft unter Druck und die Christen glaubten zunehmend an Prophezeiungen über das bevorstehende Ende des Islam.

Schon 825 starben Adulphus und Johannes als Märtyrer. Abt Speraindeo vom Kloster San Zoilo - an der Stelle der heutigen Kirche Kirche San Adrés - in Córdoba, bei dem Eulogius ausgebildet wurde, war ein scharfer Gegner der muslimischen Herrschaft, deshalb auch Gegner des islamfreundlichen Bischofs Rekkafred von Córdoba. 851 wurde zunächst Perfectus gefangen genommen und dann getötet, es folgten Isaak, dann Flora und Maria. Eulogius verteidigte die Märtyrer mit Schriftsätzen und öffentlichem Auftreten, auch er wurde deswegen gefangen genommen, aber bald schon wieder aus der Haft entlassen. Unter Mohammed I., der ab 852 Emir Abderrahman II. nachfolgte, verschärfte sich die Situation.

Von 852 bis 860 wurden nun 50 Christen getötet, darunter 852 der Diakon und Mönch Georg Sabbaites sowie Aurelius und seine Ehefrau Natalia von Córdoba, dazu Christopherus, Felix und Liliosa sowie Gumesindus und Servus Dei, 853 Columba von Córdoba, Pomposa, der Priestermönch Anastasius, der Mönch Felix und Digna, 854 Abundius, 855 Amator, Petrus und Ludwig, 856 Argimirus sowie Aurea, die Schwester von Adulphus und Johannes, sowie Elias von Córdoba, 857 Roderich und Salomon. Sie wurden wegen ihrer öffentlich geäußerten Ansichten und Bekenntnisse zum Christentums und wegen ihrer heftigen Ausfälle gegen Mohammed und den Koran als Unruhestifter unter Anwendung des islamischen Rechtes in Moscheen verurteilt und auf Märkten hingerichtet. Das Auftreten der Märtyrer rief einerseits Bewunderung hervor, bei anderen aber auch Ablehnung und die Befürchtung, dass das Zusammenlebens der Religionen gefährdet werde; gegen solche Vorbehalte kämpfte Eulogius an.

854 besuchte Eulogius das Kloster San Salvador de Leyre bei Yesa, damals ein Zentrum des Christentums im Norden Spaniens, und verfasste eine Schrift über das Martyrium von Nunilo und Alodia, die Grundlage der späteren Legende wurde. 858 wurde Eulogius zum Erzbischof von Toledo gewählt, aber Emir Muhammed verweigerte die Bestätigung der Wahl, weil Eulogius sich als strikter Gegner der Muslime profiliert hatte. Als dieser ein christlich gewordenes Maurenmädchen bei sich aufnahm, wurde er verhaftet und wegen Schmähung Mohammeds enthauptet.

Eulogius' Schriften sind die Hauptquellen für die Geschichte der spanischen Märtyrer seiner Zeit, deshalb sind die Martyrien von gut dokumentiert. Sein Freund Alvarus schrieb Eulogius' Lebensgeschichte.

Zwischen 822 und 961 starben nach einer Untersuchung von Angel Fernández Dueñas in Córdoba insgesamt 59 Märtyrer und Märtyrerinnen, davon 26 in den Jahren 851 und 852. Eigentlich war die Herrschaft der Mauren eine sehr tolerante: bis 785 teilten sie sich die Vinzenz von Valencia geweihte Kirche mit den Christen, dann kaufte Abd-ar-Rahman I. den Christen ihre Hälfte des Bauwerks ab und ließ das Gebäude zur Moschee umbauen, die Christen konnten ihre anderen Kirchen weiter benutzen; dieselbe Toleranz erfuhren die Juden. Verboten war die christliche Mission unter Muslimen, nur wer dieses Verbot ständig missachtete, wurde schließlich getötet.

Im Bistum Córdoba wird zusätzlich Theodemirus als Märtyrer verehrt. Eulogius' Gebeine wurden zusammen mit denen von Aurelius ins Germanus-Kloster nach Paris übertragen.

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.11.2023

Quellen:
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://helvia.uco.es/xmlui/bitstream/handle/10396/9031/due%C3%B1as26.pdf - abgerufen am 30.04.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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