Ökumenisches Heiligenlexikon

Eusebius von Gran

ungarischer Name: Boldog Özséb

1 Gedenktag katholisch: 20. Januar

Name bedeutet: der Gottesfürchtige (griech.)

Priester, Einsiedler, Ordensgründer
* um 1200 in Gran, heute Esztergom in Ungarn
20. Januar 1270 in Pilisszentkereszt bei Budapest in Ungarn


W. Kilian: Kupferstich, 1680
W. Kilian: Kupferstich, 1680

Eusebius aus hochadliger Familie wurde nach Studien in Gran, der damaligen Hauptstadt Ungarns und Sitz des Erzbischofs, zum Priester ordiniert. Nach dem Mongoleneinfall 1241 zeichnete er sich als Kanoniker an der Kathedrale durch seine Bildung und seine Kenntnisse kirchlichen Recht aus. 1246 verzichtete er auf seine Ämter und zog sich in eine Einsiedelei in den Bergen von Pilis bei Pilisszentkereszt zurück. Um 1250 hatten sich andere Einsiedler um ihn gesammelt; mit ihnen gründete er den Orden des heiligen Paulus, des ersten Einsiedlers, den Ordo Sancti Pauli primi eremitae - wegen seiner Verehrung des Kreuzes auch Orden der Eremiten vom heiligen Kreuz, kurz Pauliner genannt.

Der Orden wurde schnell von Papst Urban IV. anerkannt, die Ordensregel nach dem Vorbild der Augustinerregel wurde 1308 und endgültig 1371 bestätigt. Der Orden verbreitete sich v. a. in Ungarn und in Polen. Er verehrte Eusebius schon früh als Heiligen. Im 15. Jahrhundert bekam der Orden die Betreuung des Marien-Wallfahrtsortes Częstochowa in Polen zugewiesen, die er bis heute ausübt.

In Ungarn und den habsburgischen Ländern wurde der Orden 1786 von Kaiser Joseph II. aufgehoben. Nach kurzer Rückkehr in den 1930er Jahren wurde er 1951 in Ungarn wiederum verboten und kann dort erst seit 1989 wieder öffentlich wirken. 2005 lebten etwa 500 Pauliner in 65 Klöstern auf vier Kontinenten. 1351 gab es die ersten Pauliner in Deutschland, in der Säkularisation von 1803 verschwand hier der Orden.

Paulinerkloster an der Bergkirche St. Salvator in Mainburg
Paulinerkloster an der Bergkirche St. Salvator in Mainburg

1981 kehrten die Pauliner zurück ins frühere Karmeliterkloster an der Bergkirche St. Salvator in Mainburg bei Ingolstadt; inzwischen gibt es in Deutschland wieder sechs Niederlassungen und etwa 30 Ordensmitglieder. Die erste Niederlassung in Österreich war 1351 im abgelegenen Ebnit - heute ein Ortsteil von Dornbirn in Vorarlberg - an der Stelle der heutigen Dorfkirche gegründet worden; in der Säkularisation des Josephinismus wurde der Orden 1786 durch kaiserliches Dekret aufgehoben.

Kanonisation: Eusebius wurde erst am 8. Februar 2009 durch Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.02.2024

Quellen:
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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