Ökumenisches Heiligenlexikon

Eutitius von Ferentium

italienischer Name: Eutizio

1 Gedenktag katholisch: 15. Mai

Name bedeutet: der Beglückte (griech. - latein.)

Priester, Märtyrer
* um 250 in Ferentium / Ferento, heute Ruinen bei Viterbo in Italien
um 270 (?) daselbst (?)


Eutitius wurde der Überlieferung zufolge schon im Alter von 19 Jahren Priester in Ferentium. Wenig später entkam er in der Verfolgung durch Kaiser Aurelian den Nachstellungen von Trason, dem römischen Richter in der - heute nur noch als Ausgrabungsfeld vorhandenen - Stadt Falerii Novi bei Civita Castellana nahe Viterbo. Aber der Richter Trason hatte Eutitius' Schüler Gratilianus und Felicissima gefangen genommen hatte und ließ sie töten. Eutitius ging an den Ort von deren Martyrium und bestattete die beiden in den Katakomben San Gratiliano e Santa Felicissima nahe Falerii. Auf dem Rückweg wurde Eutitius jedoch von den Männern des Richters überrascht und verhaftet. Dank des Eingreifens von Maximus, Gratilianus' Vater und Freund von Trason, wurde er nach einigen Tagen im Gefängnis freigelassen und konnte nach Ferentium zurückkehren. Nach anderen Quellen wurde Eutitius trotz der Hilfsversuche seines Bischofs nicht befreit, sondern am 15. Mai enthauptet.

Erzählt wird vom Wunder des Getreides, das Eutitius bewirkte: Eines Tages sah er, wie ein Bauer vorhatte, ein Feld zu pflügen, um dort Weizen zu säen. Aber die hungrigen Ochsen weigerten sich, den Pflug zu ziehen; Eutitius betete, nahm einige Samen und warf sie auf den Boden; diese sprossen und wuchsen sofort, so dass die Ochsen fressen konnten und die Arbeit erledigten.

Eutitius' Leichnam wurde von Gläubigen geborgen und von seinem Bischof Redendus von Ferentium in den Katakomben nahe des heutigen Soriano nel Cimino bei Viterbo bestattet. Später wurde über den Katakomben eine Kirche errichtet und Eutitius' Gebeine wurden dort in einen Marmorschrein gelegt. 1244 übertrug Papst Innozenz IV. den Benediktinern das Sorgerecht für diese Kirche, die 1400 aufgegeben wurde und dann verfiel. 1496 wurde beim Wiederaufbau der Marmorsarkophag wieder gefunden.

Katakomben (Eingang Tür links) und Kloster nahe des heutigen Soriano nel Cimino
Katakomben (Eingang Tür links) und Kloster nahe des heutigen Soriano nel Cimino

Papst Alexander VI. ließ die Reliquien prüfen und bestätigte ihre Echtheit. Damals floss in der Krypta der Kirche heilsames Wasser, zudem zeigte sich während der Messe, von der Wandlung bis zur Kommunion, eine mannaartige Ausschwitzung, die wundersame Heilungen bewirkte. 1744 wurde diese Kirche Paul vom Kreuz anvertraut, der dort ein Kloster für seinen Passionistenorden baute. Heute ist das Santuario Ziel zahlreicher Wallfahrten. Im Mittelalter wurde auch die Eutitius geweihte Kirche im Ort Soriano nel Cimino errichtet, im 17. Jahrhundert dort die nach ihm benannte Bruderschaft gegründet.

Patron von Soriano nel Cimino

Die Reste der antiken Stadt Falerii werden derzeit ausgegraben und sind unzugänglich. Erhalten und renoviert ist die Kirche Santa Maria der ehemaligen Abtei aus dem 12. Jahrhundert, sie ist samstags und sonntags von 10 Uhr bis 13 Uhr geöffnet. (2022)
Die Katakomben San Gratiliano e Santa Felicissima nahe Falerii liegen auf Privatgrund und sind unzugänglich. (2022)
Die Katakomben nahe Soriano nel Cimino könne nach Vereinbarung mit dem Heimatmuseum unter der Tel.-Nr. 378 3033319 besichtigt werden. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.06.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://it.wikipedia.org/wiki/Eutizio_di_Ferento - abgerufen am 17.06.2022
• Infotafel an den Katakomben nahe Soriano nel Cimino

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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