Ökumenisches Heiligenlexikon

Evermod von Ratzeburg

1 Gedenktag katholisch: 17. Februar
gebotener Gedenktag im Prämonstratenserorden
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Hamburg

Name bedeutet: wie ein Eber (althochdt.)

Ordensmann, Glaubensbote in Holstein, erster Bischof von Ratzeburg
* um 1100 in Belgien
17. Februar 1178 in Ratzeburg in Schleswig-Holstein


Evermod schloss sich 1120 nach einer Predigt in Cambrai Norbert von Xanten an, er wurde einer seiner treuesten Schüler und einer der ersten Prämonstratenser im Kloster Cappenberg bei Dortmund. 1131 gründete Norbert das Kloster Gratia Dei, Gottes Gnade - von ihm ist heute eine kleine Kirche des ehemaligen Hospizes übrig - auf einer Insel in der Saale nahe Calbe.

Kirche des ehemaligen Hospizes des Klosters „Gratia Dei” bei Calbe
Kirche des ehemaligen Hospizes des Klosters Gratia Dei bei Calbe

Evermod wurde zunächst Vizepropst und Provisor im damaligen Kloster Gratia Dei und ab 1134 Propst. Zugleich begleitete er immer wieder Norbert bei dessen Reisen und stand wohl auch 1134 an dessen Sterbebett. 1138 wurde er Propst im 1129 von Norbert gegründeten Prämonstratenserkloster an der Kirche Unser Lieben Frauen - die Klostergebäude sind heute Kunstmuseum, die Kirche Konzerthalle - in Magdeburg. Von hier aus gründete Evermod vier neue Prämonstratenserklöster: am Dom St. Marien in Havelberg, 1144 das Maria und Nikolaus geweihte Kloster in Jerichow sowie die Klöster Quedlinburg und Pöhlde.

1154 wurde Evermod durch Sachsenherzog Heinrich den Löwen als Bischof des - wohl mit Zustimmung des Magdeburger Bischofs - wieder errichteten Bistums Ratzeburg eingesetzt; das Vorgängerbistum war 1066 im WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern.aufstand untergegangen. Aus seinem Kloster an Unser Lieben Frauen in Magdeburg brachte er sein Domkapitel mit und eröffnete mit ihnen ein Prämonstratenserkloster.

Fresko: Evermod predigt den Wenden, in der Kirche des ehemaligen Klosters in Windberg
Fresko: Evermod predigt den WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern., in der Kirche des ehemaligen Klosters in Windberg

In der Umgebung von Ratzeburg wirkte er beim WendenDie Wenden sind die Westslawen, die vom 7. Jahrhundert an große Teile Nord- und Ostdeutschlands bewohnten. Höhepunkt ihrer Geschichte war die Staatsbildung der Abodriten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg im 11. Jahrhundert. Sie kämpften gegen Dänen und Deutsche um die Vorherrschaft im südlichen Ostseeraum. Durch die fränkische Kolonisation des Ostens ab dem 11. Jahrhundert verloren sie ihre Herrschaft und es kam zur Verschmelzung mit den zugewanderten deutschen Siedlern.stamm der Polaben als Glaubensbote, weshalb er auch Apostel der Wenden und Licht Sachsens genannt wird. In Ratzeburg begann er um 1165 mit dem Bau des Domes und legte damit den Grundstein für die spätere Stadt.

Evermods Grab ist im Dom in Ratzeburg.

Das Kloster in Jerichow wurde 1552 in der Reformation aufgelöst und diente dann auch profanen Zwecken. 1977 wurde das Museum eröffnet, heute finden dort auch Ausstellungen und Tagungen statt.

Kanonisation: Papst Benedikt XIII. bestätigte seinen Kult am 12. April 1728.

Der Dom St. Marien in Havelberg ist von April bis Oktober täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)
Das Kloster in Jerichow ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr, von November bis März nicht montags und nur von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.10.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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