Ökumenisches Heiligenlexikon

Fiacrius von Meaux

französischer Name: Fiacre auch: Fiakrus, Fefrus

1 Gedenktag katholisch: 30. August
nicht gebotener Gedenktag in Irland

Name bedeutet: ?

Mönch, Einsiedler
* um 610 in Irland
um 670 in Saint-Fiacre-en-Brie bei Meaux in Frankreich


Wandmalerei in der Fiacrus geweihen Kirche in Sillegny im Département Moselle in Frankreich
Wandmalerei in der Fiacrus geweihen Kirche in Sillegny im Département Moselle in Frankreich

Fiacrius, der Überlieferung zufolge Sohn des Königs David, ausgebildet durch Conan von Sodor und Man, verließ demnach seine Heimat, um in Einsamkeit Gott zu dienen. Er erhielt von Bischof Faro von Méaux ein Waldstück nahe der Stadt und richtete sich eine Einsiedelei ein - Breuil genannt, was als altes gallisches Wort ein kleines Gehege bezeichnet - das heute nach ihm benannte Saint-Fiacre-en-Brie. Die Einsiedelei wurde später zu einem Kloster mit einem Hospiz. Die Legende berichtet, dass der Wald zu einem blühenden Garten wurde, als Fiacrius mit seinem Stab die Erde berührte.

Keramikbild im Garten des Reales Alcázar in Sevilla
Keramikbild im Garten des Reales Alcázar in Sevilla

Die Legende erzählt, dass eine Frau dem Einsiedler die Wundertaten mit seinem Stab neidete und ihn beim Bischof der Zauberei bezichtigte. Zurückgekehrt, beschimpfte sie Fiacrius, bis dieser sich betrübt auf einen Stein setzte, der aber unter ihm zu einem bequemen Sitz wurde. Dieser Stein wurde später im Kloster in Saint-Fiacre-en-Brie aufbewahrt, wo dann unter Sitzbeschwerden und Hämorrhoiden Leidende geheilt wurden. Auch an seinem Grab ereigneten sich viele Heilungen.

Fiacrius wird erstmals in einem Zusatz zum Martyrologium des Hieronymus aus dem 10. Jahrhundert erwähnt als Bischof in der Gegend von Meaux, dann um 1170 in irischen Heiligenverzeichnissen aufgeführt. Sein Grab ist in der Kirche in Saint-Fiacre-en-Brie. 1234 wurde der Körper in einen Schrein gelegt, das Kloster wurde im Spätmittelalter ein bedeutender Wallfahrtsort. König Ludwig XI. schenkte dem Kloster 1478 einen silbernen Schrein für die Gebeine. Reliquien - seine Wirbelsäule und der wunderkräftige Stein - wurden 1586 in die Kathedrale nach Meaux überführt. Zu einem Zentrum der Verehrung wurde der Ort Mörchingen - das heutige Morhange in Lothringen, der Kult war auch im Elsass und im Bistum Konstanz sehr verbreitet.

Statue an der katholischen Kirche in Morhange
Statue an der katholischen Kirche in Morhange

Nach Fiacrius wurden in Paris die Eglise de Saint Fiacre, sowie die dazugehörige Straße benannt. Auch die französische Königin Anna von Österreich pilgerte in die Pariser Kirche zum Dank für die Genesung ihres Mannes, König Ludwig XIII., woraufhin auch sie selbst von gefährlichem Blutfluss geheilt wurde und kurz darauf, im September 1638, nach 23 Jahren kinderloser Ehe einen Sohn gebar. Die von je zwei Pferden gezogenen Mietwagen, die der Kaufmann und Pferdehändler Nicolas Souvage 1662 erstmals in Paris anbot, hatten ihren Standplatz in der Rue de Fiacre und wurden deshalb Fiaker genannt. Die Idee der Pariser Lohnkutscher wurde um 1690 auch in Wien übernommen, gegen 1720 bürgerte sich dort ebenfalls der Name Fiaker ein. Seit 1984 feiert das Wiener Beförderungsgewerbe an seinem Gedenktag einen Gottesdienst im von Gärtnern der Stadt festlich geschmückten Stephansdom, zu dem auch dutzende Waisenkinder mit dem Taxi abgeholt werden und dann im Vergnügungspark Wurstelprater einen schönen Tag verbringen dürfen.

Attribute: Schaufel, Grabscheit und Rosenkranz
Patron der Gärtner, Blumenhändler, Kupferschmiede, Gittermacher, Kistenmacher, Packer, Töpfer, Zinngießer, Ziegelbrenner, Kutscher, Taxifahrer und Notare; gegen Hautkrankheiten, Hämorrhoiden, Fisteln, Krebs und Pest

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.8ung.at/fiaker/html/bei_uns.html nicht mehr erreichbar
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Fiacre_(saint) - abgerufen am 17.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://www.katholisch.de/artikel/26694-wie-der-heilige-fiaker-patron-fuer-gaertner-und-haemorrhoidenkranke-wurde - abgerufen am 17.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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