Ökumenisches Heiligenlexikon

Flavianus Michael Malke

aramäischer Name: ܦܠܒܝܐܢܘܣ ܡܝܟܐܝܠ ܡܠܟܝ - Flabyanus Mekael Malke
auch: Melki

1 Gedenktag katholisch: 29. August

Name bedeutet: F: aus dem altrömischen Geschlecht der Flavier (latein.)
M: Wer ist wie Gott? (hebr.)

Bischof von Gazireh und Mardin, Märtyrer
* 1856 in Qal'at Mara östlich von Mardin in der Türkei
29. August 1915 in Gazarte, heute Cizre in der Türkei


Mar Flavianus Michael Malke
Mar Flavianus Michael Malke

Flavianus Michael Malke war Sohn einer Familie der Syrisch-Orthodoxen Kirche und wollte schon früh Priester werden. Er wurde in der Schule des Zafaran-Klosters bei Mardin ausgebildet, 1878 zum Diakon geweiht und war dann Bibliothekar und Lehrer an der Klosterschule. Immer mehr fühlte er sich zum Katholizismus hingezogen, deshalb trat er schließlich ins syrisch-katholische Kloster Charafé im Libanon ein; 1883 wurde er in Aleppo - dem heutigen Halab - zum Priester geweiht.

Im Rahmen der türkischen Massaker an den Armeniern unter Sultan Abdülhamid II. wurden im November 1895 allein in der Stadt Diyarbakır schätzungsweise um die 2.000 Christen getötet, in der gesamten Provinz um die 25.000 Christen zwangsweise konvertiert, damit sollte die Dominanz der Moslems über die Christen wieder hergestellt werden. Auch Malkes Elternhaus wurde geplündert und niedergebrannt, seine Mutter ermordet. Mar Malke kümmerte sich nun intensiv um den Wiederaufbau von Gotteshäusern im Tur Abdin und um in Armut geratene Christen; dazu scheute er auch nicht, kostbare Messgewänder zu verkaufen. 1913 ernannte ihn der Patriarch von Beirut zum Bischof von Mardin und Gazarte; in beiden Städten lebten damals mehrheitlich Christen.

Als 1908 die Jungtürken die Regierung im Osmanischen Reich übernahmen, bekam das Komitee für Einheit und Fortschritt, das das christliche Leben in der Region tilgen wollte, den größten Einfluss. Im Sommer 1915 hielt sich Mar Flavianus Michael in Āzaḵ - dem heutigen İdil - auf, als die Verfolgungen der Armenier und anderer Christen ihren Höhepunkt erreichten; trotz Warnungen wohlmeinder muslimischer Stammesfürsten kehrte er nach Gazarte zurück. Dort wurde er - wie auch der chaldäisch-katholische Bischof == Jaqub Abraham - am 28. August von osmanischen Polizisten verhaftet. Beide verweigerten unter Folter den Übertritt zum Islam. Bischof Abraham wurde noch am gleichen Tag erschossen, Melki geschlagen, bis er bewusstlos war, und am Tag darauf erhängt.

Mar Flavianus Michaels sterbliche Überreste wurden bei Gazarte in den Fluss Tigris geworfen. Seine Diözese wurde später aufgelöst, er war damit deren letzter Bischof.

Kanonisation: Am 29. August 2015 wurde Flavianus Michael Malke durch Kardinal Angelo Amato im Auftrag von Papst Franziskus im Sanktuarium Harissa bei Jounieh im Libanon seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.08.2019

Quellen:
• Christen in Not aktiv 8/2105
• https://en.wikipedia.org/wiki/Flavianus_Michael_Malke - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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