Ökumenisches Heiligenlexikon

Franziskus Dachtera

polnischer Name: Franciszek

1 Gedenktag katholisch: 23. August
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: der Franke (latein.)

Priester, Märtyrer
* 22. September 1910 in Salno bei Bydgoszcz in Polen
† 22./23. August 1944 in Dachau in Bayern


Franziskus Dachtera
Franziskus Dachtera

Franziskus war der Sohn des Lehrers Leon Dachtera und dessen Frau Hilaria. Nach dem Schulbesuch beim Vater setzte er seine Ausbildung am Gymnasium in Bydgoszcz fort, legte 1928 das Abitur ab und trat ins Theologische Seminar in Gnesen / Gniezno ein. 1933 wurde er zum Priester geweiht und war dann Vikar an Mariä Verkündigung in Inowrocław. Ab 1935 unterrichtete er an einem Mädchengymnasium in Bydgoszcz Religion, 1937 begann er außerdem ein Studium der Kirchengeschichte an der Jan-Kazimierz-Universität in L'viv, das er 1939 als Master beendete. Dann wurde er zum Verwalter der Pfarrei St. Nikolaus in Łubowo bei Gniezno ernannt. Nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde er Militärkaplan des 62. Infanterie-Regiments; am 17.September 1939 wurde er in der Schlacht von Bzurą nahe Kutno gefangen genommen und ins Kriegsgefangenenlager für Offiziere - an der Stelle der heutigen Jakob-Grimm-Schule - nach Rotenburg an der Fulda bei Kassel eingeliefert.

Tor zum Konzentrationslager Buchenwald
Tor zum Konzentrationslager Buchenwald

Vom Kriegsgefangenenlager in Rotenburg an der Fulda kam Franziskus Dachtera im April 1940 - unter Bruch der Genfer Konvention - ins Konzentrationslager nach Buchenwald bei Weimar, wo er Sklavenarbeit im Steinbruch leisten musste.

Denkmal für Franziskus Dachtera in Salno
Denkmal für Franziskus Dachtera in Salno

Im Juli 1942 wurde Franziskus Dachtera ins Konzentrationslager Dachau überstellt. Trotz der verheerenden Arbeit, des Hungers und der Quälereien verlor er nicht seine fröhlichen Erscheinung und sein geistliches Gleichgewicht, weshalb er von seinen Mitgefangenen Cherub genannt wurde. Der Tropenmediziner Claus Karl Schilling, der nach dem Krieg für seine Verbrechen zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, missbrauchte Franziskus für Experimente: er infizierte ihn mit Malaria-Erregern, um die Auswirkungen zu beobachten. Franziskus Dachtera erkrankte schwer und litt monatelang Schmerzen, Medikamente wurden ihm verweigert. Er starb, vermutlich durch eine Giftspritze, nach dem Empfang der Sterbesakramente.

Kanonisation: Franziskus Dachtera wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Buchenwald ist taglich von 10 Uhr bis 18 Uhr - von November bis März nur bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.10.2023

Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/franciszek-dachtera - abgerufen am 21.07.2023
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Franciszek_Dachtera - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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