Ökumenisches Heiligenlexikon

Franziskus Jiménez de Cisneros

spanischer Name: Francisco

1 Gedenktag katholisch: 8. November

Name bedeutet: der Franke (latein.)

Provinzial, Erzbischof von Toledo, Großkanzler von Kastilien, Kardinal
* 1436 in Torrelaguna bei Madrid in Spanien
8. November 1517 in Roa de Duero bei Burgos in Spanien


Franziskus Jiménez de Cisneros, Sohn unbemittelter Eltern aus niedrigem Adel, studierte in Alcalá de Henares im Franziskanerkloster - dem Vorläufer der Universität - und an der Universität in Salamanca. Ab 1459 wirkte er als Anwalt seiner Landsleute bei den geistlichen Gerichten in Rom und wurde dort 1460 zum Priester geweiht. Vom Papst bekam er die Stelle des Erzpriesters in Uceda bei Madrid verliehen und kehrte nach Spanien zurück, wurde aber sechs Jahre lang durch den Erzbischof von Toledo gefangen gehalten, weil der die päpstliche Verfügung nicht anerkennen wollte. Dann konnte er Großvikar in Sigüenza bei Guadalajara werden. 1484 gab er diese Stelle auf und trat in Toledo ins Kloster San Juan de los Reyes der Franziskaner ein und ging dann in den damaligen Konvent nahe Peñalver bei Guadalajara, wo er sich mit dem Studium der orientalischen Sprachen und der Theologie beschäftigte. 1492 wurde er Beichtvater von Königin Isabella der Katholischen in Toledo, bald auch Provinzial seines Ordens und 1498 Erzbischof von Toledo, womit er zugleich Großkanzler von Kastilien war. Er sorgte für die Wiederherstellung des mozarabischen RitusDer mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten., fördete Kirchen, Kollegien und Spitäler, versorgte die Bevölkerung bei einer Hungersnot mit Getreide und kümmerte sich um die Bekehrung der noch in Spanien lebenden Mauren, er selbst taufte über 3000 von ihnen.

Ab 1499 gründete Franziskus Jiménez de Cisneros die aus dem Franziskanerkloster hervorgehende Universität in Alcalá de Henares, die erste humanistische Universität in Spanien und der Vorläufer der Universität in Madrid, die er mit einer großen Bibliothek ausstattete, in der sich viele der Bücher mit Naturwissenschaften befassten. Papst Julius II. ernannte ihn 1507 zum Kardinal. Mit eigenem Geld rüstete er 1507 ein Heer aus und zog mit ihm nach Oran in Nordafrika - im heutigen Algerien -, um gegen die Muslimen zu kämpfen und eine spanische Niederlassung aufzubauen. Als König Ferdinand II. von Aragón der Katholische 1516 starb, verwaltete Kardinal Franziskus im Namen des noch minderjährigen Karl V. das Reich. Im Sommer 1517 wurde er krank - es hieß, man habe ihn vergiftet. Er erholte sich und konnte dem aus den Niederlanden in Spanien ankommenden Karl entgegenreisen, starb jedoch unterwegs.

Franziskus Jiménez de Cisneros wurde in der Kirche der Universität in Alcalá de Henares bestattet. Ein Seligsprechungsprozess wurde eingeleitet, aber nicht zu Ende geführt, in Spanien wird er dennoch oft als ein Heiliger geehrt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.05.2020

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://es.wikipedia.org/wiki/Francisco_Jim%C3%A9nez_de_Cisneros

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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