Ökumenisches Heiligenlexikon

Fulbert von Chartres

1 Gedenktag katholisch: 10. April
Übertragung der Gebeine ins Kloster nach Lagny: 2. Juni

Name bedeutet: der im Volk Glänzende (althochdt.)

Bischof von Chartres
* um 960 bei Rom (?) in Italien oder in Aquitanien in Frankreich
10. April 1028 in Chartres in Frankreich


Fulbert war das Kind einfacher Eltern und kam in jungen Jahren nach Reims, wo er in der Schule an der Kathedrale Schüler von Gerbert von Aurillac, dem späteren Papst Silvester II., war. Fulbert wurde Priester und gründete um 990 die Schule von Chartres, ob seiner Lehrtätigkeit zählte die Kathedralschule zu den berühmtesten ihrer Zeit; Fulbert galt als der gelehrteste Mann seines Jahrhunderts. Seine Schüler verglichen seine Weisheit mit der von Sokrates und Pythagoras, er stand in der Tradition des neuplatonischen Philosophierens eines Dionysios Areopagites. Er war der Vater des neu erwachenden wissenschaftlichen Lebens in Frankreich, das sich später zur Scholastik entwickelte, vertrat die Transsubstantiationslehre und förderte die Marienverehrung.

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1004 wurde Fulbert Kanzler der Kirche von Chartres, 1006 Bischof der Diözese, wohl aufgrund des Einflusses von König Robert, seinem früheren Mitschüler. Fulbert war der Erbauer der romanischen Kathedrale von Chartres.

Worte des Heiligen

Erste Ansprache an das Volk:
Ehrwürdige Väter, liebe Brüder, Söhne Gottes, wir wollen euch etwas in Erinnerung rufen, was ihr niemals vergessen dürft, nämlich wie ihr glauben und leben sollt, und wie einer, der gesündigt hat, es wieder gutmachen kann. Das sind drei Anliegen. Der katholische Glaube besteht darin, dass wir einen Herrn in der Dreiheit verehren und die Dreiheit in Einheit. Es gibt aber viele, die das nicht verstehen können, wenn sie nicht gleichsam durch Analogien (Ähnlichkeiten) dazu angeleitet werden. Daher wollen auch wir eine solche Analogie vorbringen: In der Sonne gibt es von Natur aus dreierlei: den Sonnenball, die Helligkeit und die Wärme. Der Sonnenball ist von Natur aus leuchtend und wärmend. Der Höchste Vater ist von Natur aus weise und liebend; der Sonnenball und die Helle und die Wärme sind nicht drei Sonnen, sondern eine Sonne; so sind auch der Höchste Vater und seine Weisheit und seine Liebe nicht drei Götter, sondern ein Gott; die Weisheit ist der Sohn Gottes und der Heilige Geist ist die Liebe: So ist also der Vater und der Sohn und der Heilige Geist ein Gott; dieser Gott ist vor den Zeiten und auch jetzt und immer schuf er alles Sichtbare und Unsichtbare.
Es besteht aber die Frage, warum Gott Vater seinen Sohn, d. h. die Weisheit, Mensch werden lassen wollte? Wir wollen möglichst kurz antworten: Er tat es, um den Menschen zu erlösen, der durch seine eigene Schuld der Verderbnis ausgeliefert war und dies aus eigener Kraft nicht wieder beheben konnte. Denn bevor der Mensch sündigte, war er klug und unsterblich und in seinem Willen frei, und doch war der Teufel so schlau, dass er ihn verführen konnte und ihn so seiner Weisheit beraubte und sterblich und gebrechlich machte: Wie also hätte der, der töricht und gebrechlich und sterblich geworden war, den Teufel wiederum besiegen können, der, als er noch stark und gesund war, all das von sich nicht abwehren konnte? Doch war es auf keine Weise unmöglich, dass das in Erfüllung gehe, was im Willen des Allmächtigen beschlossen war.

Quelle: Patrologia Latina 141, Sp. 317; eigene Übersetzung

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Catholic Encyclopedia

Schriften von Fulbert und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.07.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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