Ökumenisches Heiligenlexikon

Georg vom Athos Hagiorites

auch: Georg Mtazmindeli, der Hymnenschreiber
georgischer Name: Giorgi Mtaz'mindeli (= vom Heiligen Berg) - გიორგი მთაწმინდელი bzw. ႢႨႭႰႢႨ ႫႧႠႼႫႨႬႣႤႪႨ

1 Gedenktag katholisch: 27. Juni

1 Gedenktag orthodox: 27. Juni, 30. Juni
Übertragung der Gebeine um das Jahr 1067: 24. Mai

Name bedeutet: der Landmann (griech.)

Priester, Hegumenos auf dem Athos
* 1009 in Trialeti in Iberien, heute Georgien
29. Juni 1065 oder 1068 in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei


Georgs Vater Jakob war ein enger Freund des Fürsten, der als Georg II. von 1014 bis 1027 König in Georgien war. Zwei Onkel väterlicherseits kümmerten sich zwölf Jahre lang um die seinem Stand angemessene Erziehung. Zum religiösen Leben hingezogen, wurde er mit fünfundzwanzig Jahren Mönch und wandte sich ziemlich bald nach Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay -, wo er andere Georgier in den Klöstern beim Grab von Simeon Stylites auf dem Wunderberg bei Antakya fand. Nachdem er die ganze Gegend durchwandert hatte, um die in der Vollkommenheit am weitesten fortgeschrittenen Mönche um Rat zu fragen, unterstellte er sich schließlich der Leitung des Reklusen Georg Theophoros, der aus seiner Heimat stammte, ihm das große Kleid gab als er ihn für genügend geformt befand und ihn dann auf Pilgerfahrt nach Jerusalem sandte. Von dort ging Georg zum heiligen Berg Athos und ließ sich in dem v. a. von Georgiern (Iberern) und Griechen bewohnten Kloster Ivíron nieder, das damals auf ein kleines Häuflein Mönche geschrumpft war. Dort verrichtete er die niedrigsten Dienste, wurde dann zum Priester geweiht und 1045 zum HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. gewählt.

Nun begann Georg mit der Übersetzung griechischer christlicher Bücher ins Georgische; diese Arbeit setzte er bis zu seinem Lebensende fort. 1055 kehrte er zum Grab von Simeon Stylites am Schwarzen Berg bei Antiochia - dem heutigen Antakya - zurück und blieb dort mehrere Jahre. 1059 bat ihn König Bagrat IV., nach Afcazia - gemeint ist wohl Abchasien - zu kommen, um dort die Kenntnis der Heiligen Schrift zu verbreiten; vergeblich bemühte er sich allerdings, ihn auch zur Annahme eines Bischofssitzes zu bewegen. 1065 oder 1068 besuchte Georg Kaiser Konstantin XI. in Konstantinopel und starb dort.

Georgs Leichnam wurde ins Kloster Ivíron auf dem Athos gebracht und in einem Marmorgrab neben dem von Euthymius, dem Gründer des Klosters, beigesetzt.

Georg hat seinen Landsleuten mit seinen Übersetzungen wichtige christliche Werke erschlossen: die Briefe von Paulus, die Apostelgeschichte des Lukas, fast alle liturgischen Bücher, die Katechese von Theodor Studita, Schriften von Basilius, Gregor von Nyssa und Johannes Chrysostomos, die Briefe des Ignatius von Antiochien und die Psalmen des Altes TestamentWir verwenden den Begriff Alten Testaments, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde..

Beziehungen zwischen den orthodoxen Kirche des Ostens und der byzantinischen sowie katholischen Kirche waren damals sehr selten, Georg war ein bedeutender Brückenbauer; seine Verehrung ist dennoch den byzantinischen Synaxarien wie den lateinischen Martyrologien unbekannt. Georgs Lebensgeschichte wurde von einem seiner Schüler in der Form eines Berichts an den Reklusen Georg vom Wunderbaren Berg, der der geistliche Führer von Georg war, geschrieben. 1

1 Es gibt eine lateinische Übersetzung von Peeters in den Analecta Bollandiana, XXXVI - XXXVII (1917 - 19, S. 74 - 159). In jüngerer Zeit fand G. Hofmann drei Kapitel in griechisch und in lateinisch, übersetzt Ende des 13. Jahrhunderts und von P. Bonnacorsi in seinen Thesaurus Fidei (Miscellanea G. Galbiati, III, [= Fontes Ambrosiani], XXVII, Mailand 1951, Seiten 249 - 62) eingefügt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.07.2023

Quellen:
• Bibliotheca Sanctorum, Vol. VI, Istituto Giovanni XXIII nella Pontificia Università Lateranense, Roma 1965

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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