Ökumenisches Heiligenlexikon

Hedwig von Polen

polnischer Name: Jadwiga
auch: Haduig
auch: von Anjou, von Ungarn

1 Gedenktag katholisch: 17. Juli
gebotener Gedenktag in Polen: 8. Juni
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
Erhebung der Gebeine: 16. August
Übertragung der Gebeine: 25. August, 17. Oktober
in Lebus: Übertragung der Gebeine: 26. August

Name bedeutet: die kämpferische Kämpferin (althochdt.)

Königin von Polen
* 18. Februar (?) 1374 in Ungarn
17. Juli 1399 in Krakau in Polen


Hedwig war die jüngste Tochter von Ludwig von Anjou dem Großen, König von Ungarn und Polen, und der Elisabeth. Gleich nach ihrer Geburt wurde sie mit Wilhelm, dem Sohn des österreichischen Herzogs Leopold III., verlobt. Nach dem Tod ihres Vaters 1382 wurde der Ehevertrag aufgelöst und Hedwig 1384 in Krakau zur Königin von Polen gekrönt.

Von der 1386 12-jährigen Hedwig wird berichtet, dass sie vom Wawel - dem Schloss in Kraków - des Nachts flüchten wollte, aber mit der viel zu schweren Axt das große Tor nicht öffnen konnte. Da hörte sie, wie jemand ihren Namen rief, ging in die Kathedrale und sah das schwarze Kreuz mit dem schwarzen Christus leuchten. Der eröffnete ihr, dass sie den litauischen Großfürsten == Jagiello heiraten und Litauen missionieren solle. Tatsächlich heiratete sie auf Betreiben des Adels noch im selben Jahr Jagiello, der sich taufen ließ und den Taufnamen Wladyslaw annahm. Er wurde 1386 zum Mitkönig von Polen gekrönt, Litauen wurde christlich und die polnisch-litauische Union wurde gegründet.

Polnische Briefmarke aus dem Jahr 1996
Polnische Briefmarke aus dem Jahr 1996

Als Königin war Hedwig besonders bedacht auf die Mission in Litauen: sie ließ Kirchen erbauen, gründete Klöster, das Bistum Wilna/Vilnius und die theologische Fakultät der Universität in Kraków. Besonderes Anliegen war ihr die politische Verständigung mit dem Deutschen Orden und mit Ungarn. Ihr Einsatz für Kranke, Alte und Arme machte sie sehr beliebt, gerühmt wurde ihre Intelligenz, ihre Bildung, die eigene Hofkultur und ihre persönliche Frömmigkeit. Im Juni 1399 wurde Hedwig von einer Tochter entbunden, die aber schon nach drei Wochen starb; vier Tage später starb auch Hedwig selbst im Wochenbett.

Kanonisation: Am 8. August 1986 wurde Hedwig von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen und kurz darauf, am 8. Juni 1997, von demselben Papst in Krakau heiliggesprochen.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.09.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Matthias Czudek, E-Mail vom 11. Januar 2008
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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