Ökumenisches Heiligenlexikon

Hermagoras

auch: Hermenagoras, Hermon, Armigerus, Armagerus, Armiger

4 Gedenktag katholisch: 12. Juli
Übertragung der Gebeine: 12. September
in Aquileia: Übertragung der Gebeine: 27. August

Name bedeutet: die Versammlung auf dem Hügel (griech.)

Lektor, erster Bischof von Aquileia (?), Märtyrer
um 305 in Singidunum, heute Beograd in Serbien


Hermagoras wird von Petrus (links) zum Bischof geweiht. Fresko, 12. Jahrhundert, in der Krypta der Basilika von Aquileia
Hermagoras wird von Petrus (links) zum Bischof geweiht. Fresko, 12. Jahrhundert, in der Krypta der Basilika Santa Maria Assunta in Aquileia

Hermagoras war Lektor in Singidunum. Zusammen mit Fortunatus erlitt er in den Christenverfolgungen unter Diokletian das Martyrium.

Ein Hermagoras war der Überlieferung zufolge der erste Bischof von Aquileia. Legenden - wohl aus dem 5. Jahrhundert - erzählen von diesem als Schüler der Apostel; demnach wurde er von Markus in Aquileia bekehrt, dann wegen seines heiligmäßigen Lebens in Rom Petrus vorgestellt und von diesem als Bischof eingesetzt. Als Christ entlarvt und unter Kaiser => Nero um 65 verhaftet, bekehrte er im Gefängnis seinen Wärter Pontianus, die Familie von Gregorius und die Matrone Alexandra, die er von Blindheit heilte. Zusammen mit Fortunatus wurde er schließlich enthauptet und im Beisein der von ihm Bekehrten bestattet.

Die Gebeine des Märtyrers Hermagoras kamen um 400 nach Aquileia; bis heute werden sie in Grado bei Aquileia aufbewahrt.

Aquileia war eine der ersten Städte, in der das Christentum ungehindert ausgeübt werden konnte; der Patriarch von Aquileia war nach dem Bischof von Rom der zweitwichtigste Mann der Kirche des Westens. Zu seiner Glanzzeit unterstanden dem Patriarchen von Aquileia mehr als 25 Diözesen zwischen Bayern, Ungarn, Dalmatien und Norditalien. Als 452 Hunnenkönig Attila die Stadt zerstörte, wurde der Bischofssitz nach Grado verlegt. 606 wurde das Patriarchat von Aquileia geteilt, weil das Domkapitel seinem Patriarchen nicht von Grado wieder zurück nach Aquileia folgen wollte; in der Folge erhielt der vom Papst in Rom und vom Patriarchen in Byzanz - dem heutigen Ístanbul - unterstützte Patriarch in Grado die Jurisdiktion über Istrien und die Adriaküste, während der schismatische Konkurrent aus Aquileia seinen Sitz in langobardisches Gebiet verlegte. Unter der Herrschaft von Karl dem Großen blühte Aquileia neu auf. Die weltliche Herrschaft des Patriarchen von Aquileia endete 1420 mit der Besetzung durch Venedig. Im kirchlichen Sinne wurde das Patriarchat erst 1751 auf Drängen der Habsburger von Papst Benedikt XIV. aufgelöst und durch die neu gegründeten Erzdiözesen Udine und Gorizia ersetzt. Der Titel des Patriarchen lebt bis heute fort im Patriarchat von Venedig.

Die Basilika Santa Maria Assunta in Aquileia enthält bis heute farbenprächtige, faszinierende Bodenmosaiken aus dem Anfang des 4. Jahrhunderts. Das Bild des Kampfes zwischen Hahn und Schildkröte soll den Kampf zwischen Glauben und Unglauben darstellen. Der Hahn, Sinnbild für das Christentum und das Licht, stellt sich der Schildkröte, dem Sinnbild für Unglauben, entgegen. Reliquien von Hermagoras liegen in Osnabrück

Patron von Aquileia

Über die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten von Aquileia informiert eine schöne Website.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Hermagoras

Wikipedia: Artikel über Hermagoras

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Siagrius von Cambrai
Georg der Schneider
Georg Häfner
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 07.09.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.zenit.org/article-15228?l=german nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


Sie könnnen mit Klick auf den Button Benachrichtigungen abonnieren und erhalten dann eine Nachricht, wenn es Neuerungen im Heiligenlexikon gibt: