Ökumenisches Heiligenlexikon

Hilarion der Jüngere

auch: von Kreta
Taufname: Johannes

1 Gedenktag orthodox: 20. September

Name bedeutet: der Heitere (griech.)

Mönch, Märtyrer
* um 1775 in Kandiye, heute Iráklio auf Kreta in Griechenland
20. September 1804 in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei


Johannes war der Sohn von Franziskus und Katharina und hatte zwei Brüder und zwei Schwestern. Zur Ausbildung ging er zu einem Onkel nach Konstantinopel -; der Onkel vernachlässigte ihn aber, Johannes arbeitete als Gehilfe eines Händlers. Dieser reiste eines Tages - nachdem Johannes schon zehn Jahre in Konstantinopel weilte - auf die Insel Chios und ließ ihn zusammen mit einem anderen christlichen Angestellten im Geschäft zurück. Nach seiner Rückkehr dachte der Händler, er sei in seiner Abwesenheit betrogen worden; da der andere Angestellte seit vielen Jahren bei dem Händler arbeitete war, beschuldigte der Johannes, das Geld an sich genommen zu haben. Hilfesuchend ging er zu seinem Onkel, der ihn aber abwies, und dann in den Palast des Sultans, um die Mutter des Sultans um Hilfe zu bitten. Dort traf er den äthiopischen Eunuchen Mertzan Aga, den er kannte; ihm erzählte er seine Geschichte, woraufhin dieser ihm empfahl, Muslim zu werden und dadurch jeglicher Bestrafung zu entgehen, was Johannes akzeptierte. Er wurde beschnitten, erhielt neue muslimische Kleidung, Geschenke und Unterricht in den Lehren des islamischen Glaubens bei einem Hodscha. Aber nach drei Tagen besann Johannes sich und suchte eine Gelegenheit zur Flucht, die ihm zwölf Tage später gelang. Er bestieg ein Schiff auf die Halbinsel Krim, wo er zehn Monate blieb. Dann kehrte er nach Konstantinopel zurück und bat den Pater Simeon und den Asketen Jeremia um Rat; sie rieten Johannes, auf den Heiligen Berg Athos zu gehen und dort ins Kloster Ivíron einzutreten. Dort lebte er in der Anna-Skete unter die spirituelle Leitung von Bessarion, der ein Jahr zuvor schon Lukas den Jüngeren zu seinem Martyrium spirituell begleitet hatte. Nach strenger Askese und Fasten wurde Johannes Mönch und nahm den Namen Hilarion an. Kurz danach sagte er seinem Ältesten, er sei nun bereit, nach Konstantinopel zurückzukehren und dort Christus zu bekennen. Bessarion gab seinen Segen und begleitete ihn nach Konstantinopel. Hilarion ging in den Palast, traf wieder den Eunuchen Mertzan Aga, bekannte seinen Glauben und den Abfall vom Islam, wurde dann geschlagen und gefoltert, blieb aber standhaft und wurde zur Enthauptung verurteilt.

Bessarion bestattete Hilarion christlich und nahm etwas von seinem Blut als Reliquie mit. Damit konnte er später ein achtjähriges Mädchen von Besessenheit heilen. Ein Teil der Reliquien von Hilarion befindet sich heute im Kloster Kykkos auf Zypern.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.02.2019

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2016/09/holy-new-martyr-hilarion-new-of-crete.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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