Ökumenisches Heiligenlexikon

Hilarion der Iberer

auch: der Georgier
georgischer Name: Ilarion Kartweli, ẞak'wirweltmokmedi (= Wundertäter) - ილარიონ ქართველი, საკვირველთმოქმედი bzw. ႨႪႠႰႨႭႬ ႵႠႰႧႥႤႪႨ, ႱႠႩႥႨႰႥႤႪႧႫႭႵႫႤႣႨ

1 Gedenktag orthodox: 19. November

Name bedeutet: der Heitere (griech.)

Einsiedler, Mönch, Klostergründer
* 816 1 in Kachetien in Georgien
19. November 869 1 in Thessaloniki in Griechenland


Hilarion lebte seit seinem 15. Lebensjahr als Einsiedler in der Mönchswüste von Garedscha, deren Ursprünge auf die Tätigkeit von David im 6. Jahrhundert zurückging. Als ein Bischof ihn bedrängte, Priester zu werden, entzog er sich durch eine Pilgerfahrt ins Heilige Land; dort blieb er sieben Jahre in der großen LauraEine Laura (von griech.„Λαύρα, enge Gasse”) ist eine Art Einsiedlergemeinschaft, bei der die Mönche während der Wochentage jeweils für sich alleine in Höhlen lebten und nur am Wochenende zur Feier der „Göttlichen Liturgie”, zum Gebet, zum gemeinsamen Mahl und zum brüderlichen Beisammensein zusammenkommen. von Mar Saba bei Jerusalem, bis eine Erscheinung der Maria ihn anregte, nach Kachetien zurückzukehren. Mittel aus der reichen Erbschaft seines Vaters verwendete er nun zum Bau zahlreicher Klöster. Die Laura des David im Gebiet von Garedscha organisierte er neu und stattete sie mit einer Regel aus, die auf seinen Erfahrungen in Jerusalem aufbaute: sie unterschied sich von dem absoluten Eremitentum, das bis zu dieser Zeit überwogen hatte, und sah ein zönobitisches, d. h. gemeinschaftliches, Mönchsleben vor; gleichartige Reformen führte um diese Zeit auch von Gregor von Khandza durch. Gefördert wurde die neue Lebensform der Mönche auch durch den Kult, der sich um das von Hilarion errichtete Grab von David von Garedscha entfaltete.

Die einsame Bergwelt am bithynischen Olymp - dem heutigen Uludağ - war ein Zentrum des Mönchtums
Die einsame Bergwelt am bithynischen Olymp - dem heutigen Uludağ - war ein Zentrum des Mönchtums

Um 843 reist Hilarion nach Byzanz - dem heutigen Ístanbul -, wo das Ende des Streites um die Verehrung von Ikonen die Entwicklung des Mönchtums beflügelte. Hilarion ließ sich 864 mit einigen georgischen Gefährten am bithynischen Olymp - dem heute Uludağ genannten Bergmassiv - nieder. Seine Wundertaten überzeugten die dort lebenden griechischen Mönche von der Rechtgläubigkeit dieses Fremden, so dass sie seine Anwesenheit akzeptierten. Nach fünf Jahren ging er - nicht ohne unterwegs einige Wunder zu vollbringen - zur Verehrung der Reliquie des wahren Kreuzes nach Konstantinopel, dann zu den Gräbern von Petrus in San Pietro und Paulus in San Paolo fuori le Mura nach Rom und blieb dann zwei Jahre in der Stadt. Auf der Rückreise ließ er sich bei Thessaloniki in einem Kloster nieder, das ein Adliger für ihn gebaut hatte.

Bei seinem Tod waren die von Hilarion vollbrachten Wunder schon weithin bekannt. Kaiser Basilios I. erfuhr von den Wundern, die sich am Grab Hilarions ereigneten; als er auch davon hörte, dass drei seiner Schüler noch auf dem bithynischen Olymp lebten, ließ er sie kommen und baute für sie das den heiligen Aposteln geweihte Kloster Romana in Byzanz; dorthin ließ er auch Hilarions Reliquien bringen, die noch im 13. Jahrhundert Gegenstand großer Verehrung waren.

In der georgischen Tradition wird Hilarion als einer der Förderer des zönobitischen Mönchtums in seinem Land und im ganzen byzantinischen Reich betrachtet und verehrt.

Das Leben von Hilarion ist aus einer hagiographischen Erzählung in Georgisch bekannt, von der vier Bearbeitungen bekannt sind; die beiden ältesten stammen vom Ende des 11. oder dem Anfang des 12. Jahrhunderts; die Ursprungsfassung ist wohl auf Mitte des 10. Jahrhunderts zu datieren.

1 Als Geburtsjahr wird auch 822 angegeben, als Todesjahr dann entsprechend 875.

2 Als Geburtsjahr wird auch 822 angegeben, als Todesjahr dann entsprechend 875.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.12.2023

Quellen:
• Bibliotheca Sanctorum, Vol XIV, Istituto Giovanni XXIII nella Pontificia Università Lateranense, Roma 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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