Ökumenisches Heiligenlexikon

Irmgard von Chiemsee

auch: Irmengard
auch: von Buchau

1 Gedenktag katholisch: 16. Juli
gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Rottenburg und im Erzbistum Salzburg

Name bedeutet: die allumfassende Schützerin (althochdt.)

Äbtissin auf Frauenchiemsee
* nach 830
16. Juli 866 auf der Insel Frauenchiemsee in Bayern


Kloster Buchau heute
Kloster Buchau heute

Irmengard war die zweite Tochter des späteren Kaisers Ludwig dem Deutschen - des Sohnes von Karl „dem Großen” -, der damals Unterkönig des Herzogtums Bayern war, und seiner Frau, der Welfenfürstin Hemma. Irmengard wurde wie ihre Schwestern im Kloster Buchau erzogen und trat dann dort als Nonne ein; dieses Kloster gab der Vater dann Irmengard zusammen mit ihren Schwestern Hildegard und Berta als Pfründe. In dem um 770 durch durch den Frankenherrscher Karl gegründeten Kloster, das 788 zum Reichskloster wurde, war um 816 die Benediktinerregel eingeführt worden. 857 ist Irmengard dort als Äbtissin bezeugt, gepriesen wird ihre hohe Bildung. Dann wechselte sie als Äbtissin in das von ihrem Verwandten Tassilo III. 782 gegründete Kloster Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee, wo sie eine rege Bautätigkeit entfaltete, um das verwahrloste und halb verfallene Kloster wiederaufzubauen.

Legenden betonen besonders Irmengards Güte und Nächstenliebe. Erzählt wird, dass sie zwei bei einem Unwetter in Seenot geratene Fischer durch mutigen Einsatz rettete.

Max Strobel: Statue, 1931, in der Klosterkirche in Bad Buchau
Max Strobel: Statue, 1931, in der Klosterkirche in Bad Buchau

Die nach der Erhebung der Gebeine im Jahr 1004 gefertigte Bleitafel im Grab von Irmengard im Kloster Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee erzählt von der Verehrung als Heilige, die Wallfahrt zu Irmengard ist seit dem 11. Jahrhundert bezeugt. 1631 wurden ihre Gebeine erhoben. Reliquien liegen auch in Buchau; 2003 wurden diese einer DNA-Analyse unterzogen, die ihre Echtheit bestätigte. 2023 entdeckten Wissenschaftler haben auf dem höchsten Punkt der Fraueninsel die im Erdboden verborgenen Grundmauern einer Kultstätte mit einem Durchmesser von 19 Metern, möglicherweise das erste Grab von Irmengard.

Kanonisation: Irmengards Kult wurde am 17. Juli 1929 durch Papst Pius XI. offiziell anerkannt.
Attribute: flammendes Herz, Glocke oder Glockenturm der Insel Frauenchiemsee
Patronin des Chiemgaus, für Erfüllung von Kinderwunsch

Die Überfahrt zum Kloster Frauenwörth auf der Insel Frauenchiemsee ist am schnellsten und preiswertesten möglich von der Anlegestelle in Gstadt aus, täglich etwa halbstündlich von 7.20 Uhr bis 21 Uhr, der Fahrpreis für Hin- und Rückfahrt beträgt 6,40 €. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.03.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Franz Seiffer. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †(Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• http://www.chiemgau-werbering.de/Sehenswuerdigkeiten/Chiemsee/fraueninsel.htm nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/sel-irmengard-von-frauenchiemsee-art-240267 - abgerufen am 19.07.2023
• https://www.spiegel.de/wissenschaft/fraueninsel-moeglicherweise-alte-kultstaette-im-chiemsee-entdeckt-a-44965463-1ef9-4efd-a426-2750429a1b7f - abgerufen am 06.03.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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