Ökumenisches Heiligenlexikon

Joachim von Siena

italienischer Name: Gioacchino
Taufname: Chiaramonte Pelacani
auch: Joachim Piccolomini

1 Gedenktag katholisch: 16. April
gebotener Gedenktag im Servitenorden: 3. Februar
in Siena: am Montag nach Ostern

Name bedeutet: Gott wird aufrichten (hebr.)

Mönch
* 1258 in Siena in Italien
16. April 1305 in Siena in Italien


Chiaramonte Pelacani - seine Familie wurde später als Vorfahren der berühmten Piccolomini betrachtet - wurde bereits im Alter von 15 Jahren durch Philippus Benitius in den Servitenorden aufgenommen, der ihm als Ordensnamen den des Vaters der Gottesmutter Maria gab. Joachim lebte dann - wegen seiner Jugend zunächst als Laienbruder - im Kloster an San Clemente in Santa Maria dei Servi in seiner Heimatstadt, ein Jahr lang auch im Kloster in Arezzo, das damals nahe der Kirche Sant'Agnese stand.

Kirche San Clemente in Santa Maria dei Servi in Siena
Kirche San Clemente in Santa Maria dei Servi in Siena

Joachims Leben war geprägt von tiefer Demut und strenger Askese. Er suchte die einfachsten Arbeiten. Seine mitleidende Liebe galt besonders den Betrübten, den Kranken leistete er jene Dienste, vor denen andere zurückschreckten. Überliefert wird, dass er Epileptiker heilte, indem er selbst die Krankheit übernahm.

Aus seiner Zeit in Arezzo wird berichtet, wie Joachim in Begleitung seines Mitbruders Aquisto unterwegs vor der hereinbrechenden Nacht wegen eines heftigen Regens in einem Hospiz Zuflucht nehmen musste. Dort begegneten sie einem Epileptiker, der seit langem an heftigen Anfällen litt. Als Joachim ihn mit dem Hinweis aufmuntern wollte, dass ihm sein geduldig ertragenes Leid der Weg zum Himmel sein könnte, gab dieser zur Antwort: Bruder, es ist leichter die Krankheit zu loben, als sie zu ertragen, worauf Joachim antwortete: Ich werde den allmächtigen Gott bitten, dass er dich von diesem Übel befreie und es mir, seinem Diener, bis zum Tode auferlege. Damit ich allzeit an meinem Leib die Leiden Christi trage. Die Erhörung der Bitte folgte auf dem Fuß; der Kranke wurde geheilt und Joachim von der Epilepsie befallen. An dieser litt er sein Leben lang.

Joachim starb am Karfreitag in seinem Kloster an San Clemente in Santa Maria dei Servi in Siena. Am Vorabend seines Todes bat er seine Mitbrüder um Verzeihung und ersuchte den Prior um ein Glas Wein für alle als Zeichen der Liebe und Verbundenheit untereinander.

Joachims Glassarg in der Kirche S. Maria dei Servi in Siena
Joachims Glassarg in der Kirche San Clemente in Santa Maria dei Servi in Siena

Schon fünf Jahre nach seinem Tod begann eine Serie von Wundern an seinem Grab in der Kirche San Clemente in Santa Maria dei Servi in Siena.

Statue in der Servitenkirche in Montepulciano
Statue in der Servitenkirche in Montepulciano

Zwischen 1320 und 1335 wurde darüber von einem unbekannten Künstler eine Marmorskulptur errichtet, die Joachims Eintritt in den Orden sowie zwei Wunder, die sich zu seinen Lebzeiten ereigneten, darstellt. 1329 verfügte der Rat der Stadt Siena, dass Joachims Fest jährlich in der Servitenkirche gefeiert wird am Montag nach Ostern unter Teilnahme des Bürgermeisters und der Verantwortlichen der Stadt. Joachims Reliquien wurden 1636 in einen Glassarg auf dem Hauptaltar der Servitenkirche umgebettet. An Joachims Festtag werden Kleinkinder zum Altar gebracht, um seinen Segen zu empfangen.

Einige Jahre nach Joachims Tod verfasste sein Mitbruder Lamberto da Prato die Lebensgeschichte. Erst eine Biographie aus dem 16. Jahrhundert nennt ihn einen Nachkommen aus der Adelsfamilie der Pelacani, noch später ist die Überlieferung, er stamme aus der Adelsfamilie der Piccolomini.

Kanonisation: Papst Paul V. genehmigte Joachims Verehrung am 14. April 1609.
Patron der Kinder; gegen Epilepsie





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.03.2024

Quellen:
• Provinzialat der Tiroler Servitenprovinz (Hg.): Serviten. Die Heiligen und Seligen des Ordens. Selbstverlag der Serviten, Innsbruck 2011
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/39425 - abgerufen am 19.10.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Gioacchino_Piccolomini - abgerufen am 19.10.2022
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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