Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes I.


Johannes war Diakon in Rom. Er wurde 523, während der Regierungszeit von Ostgotenkönig Theoderich dem Großen, der in Ravenna residierte, zum Papst gewählt. Beide hatten anfangs ein gutes Verhältnis und unterstützten sich gegenseitig. Johannes führte mit Hilfe von Dionysius „Exiguus” die Osterfesttafel der Kirche von Alexandria in der Kirche in Rom ein, die sich dann im ganzen Westen durchsetzte. Durch Vermittlung von Galla von Rom erhielt er der Überlieferung zufolge 524 ein Marienbild, das die in Rom wütende Pestepidemie stoppte und heute in der Kirche Santa Maria in Portico in Campitelli verehrt wird.

Dann aber wurde Johannes in den Machtkampf zwischen dem oströmischen Reich unter Kaiser Justinus I. in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - und den Ostgoten, die Anhänger des Arianismus waren, verwickelt. Als Theoderich von Johannes Unterstützung für sich und die Ostgoten und Fürsprache in Konstantinopel für die Arianer verlangte, deren Kirchen dort eingezogen und die zwangsweise bekehrt wurden, kam es zum Bruch: auf einer Reise zum Kaiser in Konstantinopel, zu der er sich als erster Papst aufmachte, weil ihn Theoderich dazu gezwungen hatte, konnte Johannes den ihm aufgezwungenen Auftrag nicht erfüllen; die Byzantiner blieben bei ihrer Ablehnung der Irrlehre, gestanden lediglich die Rückgabe einiger Kirchen zu. Bei der Rückkehr wurde Johannes deshalb von Theoderich in Ravenna festgehalten, wo der altersschwache Papst wenige Tage darauf starb.

Die Überlieferung von einer Kerkerhaft Johannes' in Ravenna, gar einem Martyrium, sind Legende; dennoch wird er als Märtyrer verehrt.

Catholic Encyclopedia

Briefe von Johannes gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.06.2022

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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