Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Petrizi

georgischer Name: Ioane P'et'riz'i - იოანე პეტრიწი bzw. ႨႭႠႬႤ ႮႤႲႰႨႼႨ

1 Gedenktag orthodox: 10. Februar

Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)

Philosoph, Theologe, Dichter
* in Samzche-Dschawachetien in Georgien
1150im 12. Jahrhundert


Statue in Tiflis / Tbilissi
Statue in Tiflis / Tbilissi

Johannes war der Sohn eines reichen Lehnsherren und wurde in der Georg geweihten Akademie im Mangana Palast in Konstantinopel unter der Leitung von Michael Psellos und Johannes Italos ausgebildet. Im Kalipos-Kloster auf dem Schwarzen Berg nahe Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - widmete er sich unter Leitung von Ephrem „dem Kleinen” schriftstellerischer Tätigkeit. Dann begab Johannes sich wohl nach Bulgarien in das 1081 gegründete georgische Kloster von Petrizoni - dem heutigen Batschkowo -, von dem er wohl seinen Beinamen hat. Im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts kehrte er nach Georgien zurück und wurde Direktor der von David III. „dem Wiederhersteller” eingerichteten Akademie in Gelati bei Kutaissi.

Johannes war der Initiator der neuen georgischen philologischen Schule, deren Traditionen und Methoden bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in Gebrauch blieben. Unter starkem neuplatonischen Einfluss und geprägt von den politisch-kulturellen Umständen im Zeitalter von König David mit der Schaffung eines starken und zentralisierten Staates entwickelte er so etwas wie den Beginn des Humanismus in Georgien, vergleichbar in etwa mit dem Denken von Alkuin im Westen. Er schuf mit seinen Übersetzungen aus dem Griechischen - darunter Traktate von Aristoteles und das Werk von Nemesius von Edessa Über die Erschaffung des Menschen - die philosophische Fachsprache im Georgischen. Er übersetzte zahlreiche weitere Texte aus dem Griechischen ins Georgische, so die Bücher des Alten TestamentsWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. und Lebensgeschichten von Heiligen, darunter die der Theodora von Alexandria und des (Philopater) Mercurius, die von Zosimus und Barbara sowie Über den jüdischen Krieg von Josephus Flavius. Auch die Theologischen Elemente von Proklos übersetzte er und verfasste hierzu einen Kommentar mit 211 Kapiteln sowie einem Schluss mit seinen persönlichen Auffassungen, wo er Zweifel an der Echtheit der theologischen Abhandlungen des Dionysios „Areopagites” äußerte; deren Quelle sei das Werk des Proklos. Das monatliche Lektionar verfasste er in Gedichtform, er schrieb die asketisch-mystische Abhandlung Treppe der Tugenden, spirituelle Gedichte und weiteres.

Die Nachrichten über Johannes Petrizi stammen aus dem 18. Jahrhundert.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.11.2022

Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium. Gir - Z: Vol II., Roma, Città Nuova, 1999. Dank an C.S., Brief vom 20. April 2013

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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