Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes der Almosengeber

griechischer Beiname: Eleemosynarius

1 Gedenktag katholisch: 11. November
23. Januar
Übertragung der Gebeine
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
dritte Übertragung der Gebeine: 5. Juni

1 Gedenktag orthodox: 12. November

1 Gedenktag armenisch: 11. November

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 12. November

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 12. November, 30. November

Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
E: der Almosengeber (griech. - latein.)

Patriarch von Alexandria
* um 550 (?) in Amathus auf Zypern
um 619 in Zypern


Johannes war der einzige Sohn des Statthalters Epiphanius. Er heiratete, aber nach dem Tod von Frau und Kindern verteilte er sein Vermögen an die Bedürftigen. Sein Ruf als Wohltäter verbreitete sich und führte dazu, dass das Volk in Alexandria bewirkte, dass er von Kaiser Phokas 606 zum Patriarchen von Alexandria ausgerufen wurde. Die Armen, sagte er, sind meine Herren. Er ließ noch am Tag seiner Weihe eine strenge Verordnung gegen betrügerische Maße und Gewichte, mit denen v. a. die Armen betrogen wurden, ergehen und dann umgehend ein Verzeichnis erstellen, in dem alle 7000 Armen der Stadt gelistet wurden, die er in seinen Schutz nahm und für die er mehrere Armen- und Wohltätigkeitseinrichtungen errichtete. Besonders nahm er sich den aus Persien vor den Christenverfolgungen nach Alexandria Geflohenen an und er schickte Geld und Lebensmittel nach Jerusalem, nachdem die Stadt 614 durch die Sassaniden erobert worden war, zudem sandte er Handwerker zum Wiederaufbau zerstörter Kirchen dort hin. Zwei Bischöfe, einen Abt und einen weiteren Begleiter beauftragte er, in Persien gefangene Christen loszukaufen.

Als 616 die Sassaniden Alexandria belagerten, machte sich Johannes mit dem Statthalter Niketas auf nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul -, um den Kaiser um Unterstützung zu bitten; unterwegs hatte er auf Rhodos eine Vision, die ihm seinen nahen Tod verkündete. Er begab sich deshalb in seine Heimat und starb dort.

Der Johanniterorden erhielt seinen Namen nach zuverlässigen alten Quellen zunächst von Johannes, weil diesem die Kapelle in Jerusalem geweiht war, an der sie ihr Hospital errichteten. Erst später wurde Johannes der Täufer Ordenspatron.

Tiziano Vecellio: Johannes, 1549/50, in der Kirche San Giovanni Elemosinario in Venedig
Tiziano Vecellio: Johannes, 1549/50, in der Kirche San Giovanni Elemosinario in Venedig

Bischof Leontius von Neapolis auf Zypern verfasste im 7. Jahrhundert Johannes' Lebensgeschichte, angeblich aufgrund des Zeugnisses eines Menas, der Hausmeister bei Johannes war. Auch die Zeitgenossen Johannes Moschus und Sophronius von Jerusalem verfassten Viten über Johannes, die aber verloren gingen. Leontius' Vita wurde von Anastasius dem Bibliothekar - dem späteren Gegenpapst Anastasius III. - im 9. Jahrhundert ins Lateinische übersetzt. Johannes' Gebeine wurden nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - gebracht. Sultan Mehmed II. übergab diese 1480 als Geschenk dem ungarischen König Matthias Corvinus, der sie nach Buda - dem heutigen Stadtteil von Budapest - überführte, wo noch heute ein Fuß in der Matthiaskirche aufbewahrt wird. Königin Maria von Ungarn brachte Reliquien im September 1526 nach der Schlacht bei Mohács auf der Burg in Bratislava in Sicherheit, von hier kamen sie in den Martinsdom der Stadt. Erzbischof Peter Pázmány ließ für sie 1632 einen prächtigen Silberschrein erstellen, Fürsterzbischof Emmerich Esterházy ließ dafür eine barocke Kapelle an den Dom anbauen. Weitere Reliquien gab es im ehemaligen Paulanerkloster in Wiener Neustadt, liegen in der Kirche der Jesuiten in Wien, in Lissies - dem heutigen Liessies - und in der Jesuitenkirche São Roque in Lissabon.

Patron der Hospitalisten

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Catholic Encyclopedia

Die deutsche Übersetzung der Geschichte Leben des heiligen Johannes des Almosengebers aus der Feder von Leontius von Neapolis ist bei Google Books zu finden.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.03.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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